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Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Titel: Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers & Jill Paton Walsh
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einen zweiten, für die Hausgemeinschaft zum Verzehr bestimmten mitgebacken haben.
    «Also, Rita, pass mal auf», mahnte eine Dritte mit deutlichem Oberschichtakzent, «du wirst jetzt nichts mehr sagen – nicht das Geringste! –, was unsere Aussichten verschlechtert, an diesen Kuchen zu kommen. Kapiert?»
    Harriet lachte. «Keine Sorge, der Kuchen ist an keinerlei Bedingungen geknüpft und als Anerkennung Ihrer schweren Arbeit auf den Feldern gemeint.» «Schon haben Sie mich für sich eingenommen, mit Haut und Haar», sagte Rita. «Haben Sie das Rumpeln eben gehört? Das war der Stein, der mir vom Herzen gefallen ist.»
    «Nichtsdestotrotz – timeo Danaos und so weiter», sagte die Blonde. «Irgendwas werden Sie schon im Schilde führen.»
    «Du machst mich fertig, Muriel», seufzte Rita. «Was 'n für 'n Tim jetzt wieder?»
    «Ich fürchte die Griechen auch dann, wenn sie schenken», erklärte Muriel. «Der Kuchen ist ein Trojanisches Pferd. Sehr einfach. Lady Peters Gatte ein berühmter Detektiv und eine Freundin von uns gerade ermordet … ergibt nach Adam Riese – Kuchen.» «Ich verstehe nicht, wie ihr beide so schnippisch sein könnt», meldete sich eine Dunkelhaarige vom anderen Ende des Tisches zu Wort.
    Eine betretene Stille trat ein. «Du hast Recht. Es tut mir Leid», sagte Rita.
    «Ein Mord ist immer etwas Ernstes», sagte Harriet leise. «Ein Leben wird genommen – in diesem Fall war es ein noch junges Leben, und nun sind andere in Gefahr.»
    «Mir tut es auch aufrichtig Leid», sagte Muriel. «Aber es ist einfach so: Wo drüben auf der anderen Seite des Kanals dieses ganze Chaos herrscht und alle jungen Männer, die wir kennen, ach was, die komplette Bevölkerung Südenglands gewaltsam zu Tode kommen kann, kommt einem das hier nicht so dreist vor wie vielleicht zu Friedenszeiten.»
    «Logisch ist das allerdings nicht», bemerkte Rita. «Ehrlich gesagt ist der Groschen einfach noch nicht gefallen, Lady Dingenskirchen.»
    «Sagen Sie Harriet zu mir. Ich bin in halboffizieller Mission hier, um Sie zu fragen, ob Sie sich einen Grund denken können, warum ausgerechnet Wendy überfallen wurde.»
    «Was macht das noch für einen Unterschied, wenn sie tot ist?», fragte eine drahtige junge Frau am unteren Ende der Tafel.
    «Unsere Stubenanwältin», erklärte Rita. «Hat immer noch eine Frage auf Lager.»
    «Es könnte ein erheblicher Unterschied sein», antwortete Harriet. «Wenn eine private Streitigkeit dahinter steckt, wird sich der Täter wohl kaum noch jemand anders vornehmen, nachdem der Fall für ihn – oder sie – erledigt ist. Ansonsten aber kommen wir alle als das nächste Opfer in Betracht. Es liegt also nichts näher als die Frage, ob Ihnen je mand einfällt, der einen Groll gegen Wendy hegte. Hatte sie Feinde?»
    «Sie war eine Nervensäge», antwortete Rita, «aber …» «Inwiefern?», fragte Harriet.
    «Na, sie hat die Männer gerne um den Finger gewickelt. Sie wollte sich amüsieren. Hat mit jedem geflirtet.»
    «Und der eine oder andere hat gedacht, sie meint es ernst», sagte Muriel, «und ist sauer geworden, wenn sie es mit einem Lachen abtun wollte. Wie oft habe ich ihr gesagt, dass das nicht nett ist.»
    «Und sie hat bloß über dich gelacht, stimmt's?», fragte Rita.
    «Wir sind hier ein bunt zusammengewürfelter Haufen, Lady … also, Harriet. Wir haben alle möglichen Elternhäuser vorzuweisen, einmal rauf und runter durchs ganze Land, Arm genauso wie Reich. Den meisten von uns hört man an, woher wir kommen – wir brauchen nur den Mund aufmachen. Zum Beispiel merkt man gleich, dass Muriel und ich nicht aus demselben Stall sind, sie ist ordentlich erzogen worden. Wir sind alle verschieden. Aber Wendy hat zu keiner von uns gepasst. Verstehen Sie mich nicht falsch: Wir kommen gut miteinander klar. Wir können drüber lachen. Aber …»
    «Wendy hat nicht mitgelacht?», schlug Harriet vor.
    «Sie hielt sich für so helle, dass sie uns ausgelacht hat», sagte Rita.
    «Wieso denn?»
    «Tja, sie hat eben gemeint, sie war eine Klasse besser als die Leute, mit denen sie's zu tun hatte.» Rita hatte offenbar ihre Feindseligkeit abgelegt und war zur Zu sammenarbeit entschlossen. «Nicht weil sie so vornehm war – sie war nicht annähernd so vornehm wie unsere Muriel, wenn Sie mich fragen. Ist aber auch nicht mein Metier. Nein, aber sie war auf Zack, sie hatte mehr Bildung genossen als wir alle. Sie hatte studiert.» «Ja, an der Universität Reading», ergänzte die Sehnige am unteren

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