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Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten

Titel: Wimsey 16 - Mord in mageren Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers & Jill Paton Walsh
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Taschenlampe und leuchtete mit ihr den Schuppen ab. Es gab keine Fenster, und sie standen in der offenen Tür, das Tageslicht im Rücken. Harriet runzelte missbilligend die Stirn. Das Seil baumelte auf halber Höhe zwischen Balken und Erdboden. Es war abgeschnitten und wies ein ausgefranstes Ende auf. Warum? Man würde doch normalerweise das Schwein herunterlassen, die Schlaufe lösen und sie abziehen? fetzt musste man eine neue Schlinge knüpfen, und das Seil wäre ein bisschen kürzer.
    «Bleiben Sie hier, Mylady», sagte Bunter. «Sie machen sich sonst die Schuhe blutig.»
    Und tatsächlich, im Schein der Lampe war das Stroh auf dem Boden dick mit getrocknetem Blut verklebt. Der ganze Schuppen roch danach. Bunter machte einen Schritt vor, um in den Dachstuhl zu leuchten, und scheuchte eine Wolke Fliegen auf. Er machte einen Rundgang. «Die Eimer für das Blut sind leer», sagte er. «So eine Verschwendung! So eine verfluchte Verschwendung! Die Holzköpfe, die dafür verantwortlich sind, scheinen noch nie etwas von Blutwurst gehört zu haben, Mylady. Echte Pfuscher. Man schnappt sich das Fleisch und ab durch die Mitte. Es ist wohl nicht davon auszugehen, dass Mrs. Ruddle und ihresgleichen ihre Finger bei einer solchen Stümperei im Spiel haben.»
    «Gut zu wissen», sagte Harriet. «Ich möchte ja nicht dem Schwarzmarkt Vorschub leisten, aber nur ungern würde ich einen Streit mit dem Dorf vom Zaun brechen, mit unseren Nachbarn und zum Teil unseren Freunden.»
    «Auf dem Land ist man für gewöhnlich sehr sparsam», sagte Bunter nachdenklich, der fortfuhr, den Schuppen abzuleuchten. «Ich würde meinen, das ist das Werk von jemandem aus der Stadt. Aber es müsste jemand sein, der lange genug hier lebt, um diesen Schuppen zu kennen. Und natürlich zu wissen, wo das Schwein gehalten wird.»
    «Wir haben einige Londoner hier. Das sind allerdings Frauen und Kinder. Natürlich kommen ihre Männer sie manchmal besuchen, sofern sie nicht beim Militär sind. Aber vielleicht fehlte hier einfach nur die Zeit, es ordentlich zu machen?»
    «Das Fleisch ist ungenießbar, Mylady, wenn das Tier nicht ausgeblutet ist», sagte er.
    «Nun, ich zum Beispiel wusste das auch nicht, Bunter.» Mrs. Ruddle hatte inzwischen großes Aufhebens gemacht, und nun fanden sich verschiedene Gäste ein: John Bateson und Mr. Puffett, Archie Lugg, Aggie Twitterton und sogar Mrs. Goodacre. Entrüstetes Stimmengewirr erfüllte den Hof. «Was können wir da schon machen?»
    «Man hat uns geleimt. So sieht's doch aus», sagte Mr. Puffett. «Und wir können damit nirgends hingehen.» «Der soll mir in die Finger kommen …»
    «Aber komisch ist das schon. Alleine oder zu zweit isst man doch kein ganzes Schwein auf, oder?», fragte Mr. Puffett. «Ich möchte wetten, es ist in London auf dem Schwarzmarkt gelandet. Geht ja nicht anders.» «Anstatt hübsch ordentlich auf unserem eigenen Schwarzmarkt, wie?» Das war Mrs. Goodacre. «Wir verkaufen nicht, Mrs. Goodacre. Wir essen nur», erklärte John Bateson. «Und so eine Verordnung ist verdammt noch mal idiotisch, die etwas zum Verbrechen macht, was schon Jahrhunderte ganz friedlich vor sich geht.»
    «Wissen Sie nicht, dass wir Krieg haben?», fragte Mrs. Goodacre traurig.
    «Also, um eins klarzustellen», sagte John Bateson. «Hier ist ein Schwein geschlachtet worden, ohne dass einer von uns was davon wusste. Stimmt das?» «So sieht es aus», sagte Harriet. In ihrem Rücken hörte sie, wie Bunter die Schuppentür schloss. Der Bügel wurde über den Ring geschoben. Statt des Pflöckchens kam ein Vorhängeschloss aus seiner Tasche an die Tür, und sie hörte das Klicken, mit dem es einrastete. «Dann möcht ich meinen», schloss Bert Ruddle, «einer hat von den versteckten Schweinen eins verschwinden lassen.»
    «Was kommt als Nächstes?», sagte Mrs. Simcox. «Was kommt denn jetzt noch alles?»
    «Geschieht uns doch eigentlich ganz recht», meinte Mrs. Raikes.
    Und dann kam Sam Bateson auf den Hof gerannt, atemlos und mit leuchtenden Augen. «Alles in Ordnung, Leute!», rief er. «Sind beide noch da! Kaiser und Führer wühlen alle beide putzmunter da im Dreck, wo sich's gehört!» Leise sagte Bunter zu Harriet: «Wir sollten die Polizei holen. Egal, was diese braven Leute zu sagen haben. Auf der Stelle.»

    Gerade als Harriet dabei war, die Polizei anzurufen, erschien unerwartet Hope Fanshaw – Mrs. Mervyn Bunter. Sie klopfte an die Haustür, die nur angelehnt war, und trat ein. Mit fragendem Blick

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