Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
Er trug einen ganz normalen Pullover und Jeans. Dazu hatte er heute Nietenarmbänder umgelegt.
Mark lachte. „Natürlich nicht.“ erwiderte er sarkastisch und zupfte El spielerisch an den roten Haaren. Dieser blitzte ihn wütend an. Der Wind wich seinem Tritt mit Leichtigkeit aus.
Plötzlich ging das Fenster im ersten Stock auf. Collins Mutter reckte ihren Kopf heraus. „Collin, mein Herzchen, sag deinem Vater bitte...“ Sie verstummte, als sie Mark und Elijah sah, die plötzlich prusteten und sich gegenseitig anstießen. Ihre Augen wanderten verständnislos zwischen ihnen hin und her. „Wer ist das?“, fragte sie schließlich.
Collin versuchte, sich seine Wut nicht anmerken zu lassen. Wie oft hatte er seiner Mutter nun schon gesagt, sie solle ihm keine Spitznamen geben? Der einzige, von dem er einen Spitznamen erwartete, war Mark. Denn dieser würde ihm dadurch zeigen, dass er endlich dazugehörte. „Das sind Freunde.“, erklärte er seiner Mutter vom Garten aus.
Ihre Miene hellte sich ein wenig auf. Dann blieben ihre Augen an El hängen und sie wurde wieder misstrauisch. Vielleicht konnte sie sich erinnern, dass dieser junge Mann vor gar nicht langer Zeit ihren verletzten Sohn heim gebracht hatte? Ihr Blick blieb aber nur kurz giftig, dann wurde er wieder weich. „Gut, dann können sie doch mit uns essen.“, schlug sie vor. „Ich wollte euch gerade rufen.“
Der Junge runzelte die Stirn. „Mutter, ich glaube nicht, dass sie Zeit haben, um...“ Weiter kam er nicht, denn Mark hatte sich schon vor ihn gedrängt und die Arme ausgebreitet. „Wir nehmen Ihre Einladung gerne an, Frau Menkel.“, sagte er freundlich. Sogar sein Blick war sehr zuvorkommend. „Wir kommen gleich rein.“ Collins Mutter winkte, dann schlossen sich die Fenster wieder.
„Ich halte das für keine gute Idee.“, flüsterte der Schüler. Und es war sein voller Ernst. Seine Mutter hatte eine furchtbare Art, wenn es darum ging, die Freunde ihres Sohnes kennen zu lernen. Die meisten waren dann keine Freunde mehr. Außerdem war sie für ihre Kochküste berüchtigt.
Doch die beiden Studenten winkten ab. „Die beste Gelegenheit, mal deine Familie kennen zu lernen.“, meinte Mark und klatschte in die Hände. „So können wir herausfinden, ob es ein Element wie deines schon einmal in deiner Familie gegeben hat. Denn leider bleiben uns Kenntnisse in dieser Richtung oft verwehrt.“ Elijah deutete die besorgte Miene des jungen Windes falsch. „Nun mach dir mal keine Sorgen um uns. Wir werden schon mit deinen Eltern zurechtkommen. Sie werden uns nicht schaden.“
Doch Collin kannte die Studenten. Und er kannte auch seine Eltern. „Das ist es nicht.“, murrte er und räumte die letzten Bretter zur Kellerluke. „Ich mache mir Sorgen, welchen Eindruck meine Eltern von euch haben könnten. Und dass sie mir dann verbieten, zu euch zu gehen. Könntet ihr euch etwas zurückhalten?“
„Also, das trifft uns jetzt wirklich hart, mein Herzchen.“ sagte El entrüstet und Mark lachte schon wieder. „Als ob wir uns nicht benehmen könnten.“ Er legte eine Faust an die Brust und rülpste vernehmlich.
Collin schlug die Hände vor das Gesicht noch ehe sie die Tür erreicht hatten. Das konnte ja heiter werden!
Im Flur begegneten sie dann auch noch seinem Vater, der aus dem Keller kam und diesmal die Tür unter der Treppe nahm. Er schaute nicht wenig erstaunt, als zwei fremde junge Männer in seinem Flur die Schuhe abstreiften und ihm einen schönen guten Tag wünschten. Mit einem Seitenblick auf Collin gab er Mark und El die Hand.
Mutter hatte Kartoffeln und Quark gemacht. Wenigstens das bekam sie zuweilen gut bis sehr gut hin. Die Kochkünste seiner Mutter waren nicht die besten. Aber das konnte man ihr schlecht sagen. Vor allem, wenn man auf sie angewiesen war, so wie Collin. Nicht selten aß der Junge weniger als er eigentlich sollte und ging hungrig in den Tag.
Heute war das Essen annehmbar. Ob es den Studenten schmeckte, die doch die letzte Woche mit den Künsten Frau Prenskis verwöhnt wurden, konnte Collin schlecht sagen. Zumindest würgte keiner von beiden.
Sie saßen um den runden Esstisch in der Küche und nahmen das Mahl laut schwatzend ein. Die Studenten hatten sich, als wäre es selbstverständlich, links und rechts neben Collin niedergelassen. Der machte sich ganz klein, in der Hoffnung, niemandem würde auffallen, zu wem die beiden Verrückten gehörten.
„Und?“, hob sein Vater schließlich an. „Woher kennt ihr
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