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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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euch denn eigentlich? Ich meine, ihr seht euch doch sicher nicht im Unterricht, nicht wahr?“ Er schob seine Kartoffeln zusammen.
    Vor Schreck rutschte Collin die Gabel aus der Hand. Laut klirrend fiel sie zu Boden. Ein Geräusch, als würde in einem vollkommen leer stehenden Zimmer ein Luftballon platzen.
    „Dir ist etwas heruntergefallen.“ Collin mochte Elijahs Grinsen nicht. „Soll ich dir helfen?“
    Der Junge lief rot an und tauchte unter den Tisch, um seine Gabel aufzuheben.
    „Nein, danke.“, murmelte er dabei.
    „Ja, das stimmt.“ hörte er Marks Stimme durch die Tischplatte. „Wir haben uns, sagen wir, über drei Ecken kennen gelernt. Collin hat an einem Schulprojekt gearbeitet, dessen Leitung ich übernommen hatte. Manchmal tun das die Studenten. Sie helfen den Lehrern in der Schule aus. Das macht Spaß und man lernt dazu.“ Manchmal war Collin sehr erstaunt, wie schnell den Studenten Lügen einfielen, die auch noch plausibel klangen. Er bemerkte, dass er noch immer unter dem Tisch gebeugt stand und erhob sich wieder, um weiter zu essen. Mark blinzelte ihn freundlich an. „Während des Projektes sind wir uns näher gekommen. Und dann fand ich heraus, dass Elijah seine Sportklasse übernommen hat. Da dachten wir, das kann doch kein Zufall sein. Wir waren ein paar Mal zusammen in der Mensa und dann haben wir entschieden, keine Fremden mehr zu sein.“
    Elijah klatschte in die Hände. „Sie sind eine sagenhafte Köchin, Frau Menkel. Ob sie noch etwas für mich haben?“
    Seine Mutter war hocherfreut, als sie das hörte. Wie gesagt, wurde in ihrer Familie häufig mit dem Lob über das Essen gespart. Sie stand beschwingt auf, um El noch etwas auf den Teller zu geben. Als ihr Löffel zu Collin schwang, schüttelte dieser den Kopf. Mark hingegen nickte.
    Herr Menkel faltete die Hände über dem leeren Teller zusammen und betrachtete die Studenten. Dann wanderte sein Blick zu seinem Sohn. „Du hast überhaupt nicht gesagt, dass du an einem solchen Projekt teilnimmst. Es hatte doch sicher nichts mit deinen Fächern zu tun, wenn auch Studenten daran beteiligt waren?“ Collin wünschte sich, seine Gabel läge noch immer auf dem Boden, damit er sie aufheben und dem bohrenden Blick seines Vaters ausweichen konnte. El stieß ihn unter dem Tisch an. „Das...“, fing er deshalb an. „Das war auch nicht so wichtig. Mein Lehrer hatte mich gebeten, daran zu arbeiten, aber es gab keine Note dafür oder so. Es war nur ein Versuch der Lehrerschaft, wie und ob Schüler und Studenten zusammen arbeiten können.“ Zu seiner Erleichterung stellte er fest, dass das Lügen sehr leicht war. Er sollte nur weniger stottern.
    „Und worum ging es, mein Herzchen?“, fragte seine Mutter.
    El, der gerade getrunken hatte, verschluckte sich vor Lachen. Er hustete wie ein alter Bär, der starker Raucher war. Mark verlegte seine Schadenfreude auf ein elegantes Räuspern.
    Rot war wohl kein Ausdruck mehr für die Farbe seines Gesichts. Collin spürte, wie es heiß wurde. „Mutter... du sollst mich doch nicht so nennen...“, begehrte er auf. Als El sich wieder beruhigt hatte, lachte er noch immer in sich hinein. In der Stille fasste Collin eine Antwort zusammen. Er nannte das, was ihm als erstes einfiel: „Elemente.“
    Schlagartig lud sich die Umgebung auf. Die Studenten lachten nicht mehr. Mark legte seine Gabel auf den Teller und stützte sich auf seine Ellenbogen. Elijah nahm eine Serviette und tupfte sich den Mund.
    Einzig seine Eltern wussten nicht, warum auf einmal solch eine Spannung in der Luft lag. „Elemente?“, hakte sein Vater prompt nach. „Was soll das heißen? Welche Elemente?“
    „Wind.“, begann Mark.
    „Feuer.“, fuhr El fort.
    „Erde und Wasser.“, beendete Collin. Es war seine Geschichte. Und er würde sie sich von den beiden nicht nehmen lassen. „Früher gingen die Menschen davon aus, es gäbe nur diese vier Elemente und sonst nichts. Magier, Schamanen und Alchemisten haben damit experimentiert. Bis sie schließlich entdeckten, dass es weit mehr gibt.“
    „Atome und Teilchen.“ griff Mark das Thema auf. Er hatte verstanden, dass Collin noch nicht bereit war, seinen Eltern von seinen seltsamen Fähigkeiten zu erzählen. „Das Periodensystem der Elemente.“
    „Unser Projekt beschäftigte sich also mit dem Denken der Menschen von damals.“, führte Collin weiter aus, dem es allmählich leichter fiel, seine Eltern zu belügen. Anscheinend gehörte dies dazu, wenn man solche Fähigkeiten

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