Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
„El soll doch trinken.“ Damit war sie bereits draußen. Die Tür schloss sie sanft hinter sich. Wie immer war Zechi die Erste, die lief.
„Kann mir einer erklären, was passiert ist?“, fragte El leicht keuchend. „Ich weiß noch, dass wir deinen Ausweis gesucht haben. Alles andere verschwimmt in dieser seltsamen Wolke, die verzweifelt versucht, meinen Kopf von innen heraus aufzuhämmern.“ Er presste sich einen Handballen gegen die Stirn.
Mark ließ sich wieder auf dem Bett nieder. „Die Windler müssen mir irgendwie eine vergiftete Nadel in die Tasche geschmuggelt haben. Ich wusste auch nicht, wie sie dorthin gekommen ist. Und als du meine Tasche durchsucht hast, hast du dich daran gestochen.“
„Dann wissen wir nicht, wer gemeint war.“, mutmaßte Margarete. Sie hatte Els Hand nicht losgelassen. Und er nicht ihre. Sie sah Collin und Mark an während sie sprach. „Es hätte jeden von uns treffen können.“
„Aber vor allem mich, weil es meine Tasche war.“, sprach Mark aus, was er dachte. „Wie hätten sie ahnen können, dass jemand anderes meine Sachen anfasst? Nein, wen sie wollten, war mich.“
„Das wäre aber ein direkter Angriff.“ Elijah sah ihn an. „Auf den Anführer.“ Sasha war zurückgekehrt und füllte ihm ein Glas mit frischem Sprudel. El nahm es in die Hand, trank aber nicht. „Damit verstoßen sie gegen die Regeln des Buches.“ In seinen Augen lag etwas Waches. „Und das aktiv.“
„Das Regelbuch ist stückweise zur Nebensache geworden.“ Sasha fasste das in Worte, was Mark seit längerem schon befürchtete. „Merkt ihr denn nicht, dass sie immer öfter gegen die Regeln verstoßen? Und ebenso wir.“ Ihre Augen flackerten zur Collin. „Auch wir haben zuwider den Regeln gehandelt.“
„Du selbst hast Herrn Austen schon zweimal angegriffen.“, tadelte Mark Elijah.
„Und das aus reinem Gefühlsausbrüchen heraus. Dass sie das nicht ungestraft lassen, hätte dir klar sein sollen. So gesehen sind nicht sie es, die gegen die Regeln verstoßen. Sondern wir. Und sie nutzen lediglich ihr Recht, das ihnen einräumt, aktiv gegen mich vorzugehen, weil ihr aktiv gegen Herrn Austen vorgegangen seid.“
Einen Moment herrschte Schweigen. Elijah trank Wasser, um sich abzulenken. In die bedrückende Stille hinein wagte Collin es, einen Vorwurf der besonderen Art zu werfen. „Mir ist etwas aufgefallen.“, begann er. „Sie sind bis jetzt zweimal so aggressiv gegen Mark vorgegangen. Einmal nachdem ich Herrn Austen angegriffen habe und nun, da Elijah ihn angegriffen hat. Was ist, wenn sie wirklich die ganze Zeit nur eines im Sinne haben?“
Mark starrte ihn an. „Eine Gelegenheit zu haben, mich zu töten.“, sprach er aus, was zwischen ihnen hing. „Sie streben vor allem nach einem: mich zu beseitigen.“
Der Mann kniete vor Herrn Austen nieder. Neben ihm sank auch die Frau auf den Teppich. Sie wagten nicht, Herrn Austen direkt anzusehen. Der Anführer der Windler lächelte. Er ließ sich Zeit und nahm einen tiefen Schluck aus seinem Glas. Der Alkohol rann seine Kehle herab und wärmte seinen alten, kalten Körper.
„Was habt ihr mir zu berichten?“, fragte er dann. Die Knie seiner Diener mussten schon schmerzen. Ihr Nacken war unnatürlich nach vorn gerundet. Sie waren zum dienen gut, zu mehr nicht.
„Wir haben in Eurem Auftrag gehandelt.“, fing die Frau an. Sie hatte schlechte Nachrichten, dessen war sich Herr Austen mit einem Mal sicher. Er griff nach rechts und schaltete die Tischlampe ein. Das kleine Hotelzimmer wurde in gelbes Licht getaucht. Das Meer brandete draußen gegen die Klippen.
Die Dienerin verstummte. Sie fürchtete sich. Das sollte sie auch. „Was ist geschehen?“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Er spürte, wie Wut seine Kehle empor kroch.
Nun zitterten seine Untergebenen merklich. „Wir haben Mark umbringen wollen. Elijahs schändlicher Angriff gegen Euch musste gesühnt werden. Diese Elemente sollen nicht vergessen, dass wir noch genug Macht haben, gegen sie vorzugehen.“ Der Mann hatte eine festere Stimme als die Frau. „Doch leider ging es schief.“
Herr Austen setzte sich aufrecht hin. „Sprich weiter!“, forderte er ihn auf. „Was ging schief?“
Die Frau wagte es nicht, sich zu rühren. „Elijah selbst wurde von dem Gift getroffen. Er befindet sich derzeit im Krankenhaus von Hockenfeld. Unserem Spion zufolge hat er es überstanden.“
„Und Mark Thun?“, flüsterte ihr Anführer. „Was ist mit ihm?“
„Er
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