Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
derjenige, der die Ernsthaftigkeit liebte.
„Lass uns zu den anderen gehen.“, schlug er vor. Sie nickte und half ihm auch, sich wieder an zu ziehen. Dann traten sie in den Flur hinaus und fanden Sasha und Collin noch immer auf den Stühlen.
Schweigend setzten sie sich dazu. Und warteten. Es konnte jetzt nicht mehr lange dauern, immerhin war der Arzt schon eine ganze Weile bei ihm. Mark wusste mit einem Mal, dass er gute Nachrichten bringen würde, wenn er erschien. Mit einer unumstößlichen Gewissheit war er sich sicher, würde Elijah nicht mehr kämpfen, wüssten sie es längst. Die lange Wartezeit bedeutete nur, dass sie es schaffen würden, ihn zu retten.
Dann endlich, nach zwei Stunden ging die Tür am Ende des Flures auf. Ein erschöpft wirkender Artz trat ihnen entgegen. Er erkannte Mark, der sofort aufgesprungen war.
„Ihr Freund ist stabil.“, sagte er und Mark fühlte, wie sein Körper um dreißig Kilo leichter wurde. Auch die anderen atmeten auf. Sasha hatte seine Hand genommen.
„Im Moment liegt er noch auf der Intensivstation, aber wir haben es geschafft, das Gift weitgehend zu neutralisieren. Er wird noch eine Weile schwach auf den Beinen sein, deshalb möchten wir ihn noch ein paar Tage hier behalten. Eines muss ich euch allerdings fragen. Wie konnte es sein, dass er vergiftet wurde?“ Mark musste sich ganz schnell etwas einfallen lassen. Wenn der Arzt erfuhr, was wirklich passiert war, würde er die Polizei anrufen. Und diese würde einen Mordversuch daraus machen und alles in die Öffentlichkeit rücken. Das durfte nicht geschehen! „Es war ein Unfall...“, begann er, doch dann wusste er auch nicht mehr weiter.
„Wir haben mit Pflanzen experimentiert.“, fiel Collin ein, dem aufgefallen war, dass Mark zu geschockt war, um klar denken zu können. „Für die Schule. Und eine davon war anscheinend giftig.“
Die braunen Augen des Arztes blickten wachsam auf Mark. Was hatte er ihm gesagt? Der Wind konnte sich nicht mehr erinnern. Hatte er die Nadel erwähnt? Sollte es so gewesen sein, so behielt der Arzt dies für sich. Er nickte müde und ließ sich von der Schwester am Schalter ein Klemmbrett geben, in das er Marks Name aufnahm. Laut ihm benötigten sie dies für Els Einweisung. Außerdem fragte er sie noch mehr über Elijah aus, über sein Gewicht, Unverträglichkeiten und mögliche Allergien.
Mark tänzelte die ganze Zeit von einem Fuß auf den anderen. Kaum war die Befragung vorbei, stellte er seinerseits die Frage, die all die Weile über auf seiner Zunge ungeduldig gewartet hatte.
„Können wir zu ihm?“, wollte er hoffnungsvoll wissen.
Der Arzt lächelte und ließ das Klemmbrett sinken. „Natürlich.“, verschaffte er ihnen allen Erleichterung. „Ich bitte sogar darum. Aber regen Sie ihn bitte nicht auf, er braucht jetzt viel Ruhe. Der hohe Blutverlust hat ihn geschwächt. Außerdem hat das Gift einen Großteil seiner Muskeln gelähmt, insbesondere den des Herzens.“
„Wollen Sie damit sagen, es hat nicht mehr geschlagen?“, fragte Margarete geschockt und fasste sich an den Hals.
Der Mann in weiß nickte. „Ja, er war eine ganze Zeitlang scheintot. Also seien Sie nachsichtig mit ihm. Und wenn er aufwacht, sorgen Sie dafür, dass er viel trinkt. Informieren Sie bitte die Schwestern, wenn etwas an ihm auffällig sein sollte.“ Er warf ihnen noch ein letztes warmes Lächeln zu, dann verabschiedete er sich von ihnen.
Eine Schwester nahm von ihm das Klemmbrett entgegen und führte die jungen Leute zum Zimmer ihrer Freundes. Es ging durch eine gläserne Doppeltür zur Intensivstation. Hier lauerten Krankheit und der Tod. Es herrschte bedrückendes Schweigen. Und man sah auch keine Patienten auf dem Gang.
Els Zimmer lag weit hinten. Die Schwester öffnete die Tür für sie und verabschiedete sich mit einem sanften Lächeln. Sie liefen hinein. Mark spürte, dass die Kälte aus seinen Fingern wich als er in das warme Zimmer trat.
Es war ein typisches Einzelzimmer, steril und ohne heimischen Atem. Das große Bett, in das man El gelegt hatte, war mit weißen Leinen bespannt und breitete seine Decke über Els reglosen Körper. Seine roten Haare fielen auf dem hellen Kissen auf wie ein schwarzes Korn im weißen Reis. Neben seinem Bett stand ein metallener Gegenstand, der aussah wie ein Hutständer. Daran hing ein Plastikbeutel, in dem eine Flüssigkeit träge nach unten tropfte. Sie floss über einen kleinen Schlauch zu Els Hand, in der eine Nadel stak. Der Tropf
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