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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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erwiderte er und Vorwurf schwang in seiner Stimme mit. Fast war es Wut. „Nein, ich will das nicht, Margarete.“
    Sasha hatte den Arm um Collin gelegt und sich mit ihm hingesetzt. Ihre Augen beobachteten die Menschen in diesem Krankenhaus, ohne sie wirklich zu sehen. Dachten sie nach?
    Margarete sah Mark ruhig an. „Du hast überall Blut.“, sagte sie. Dann sah sie ihn flehentlich an. „Bitte, Mark. Lass mich etwas tun! Schieb mich nicht in diese verzweifelte Lage, vor mich hin zu starren und gar nichts tun zu können! Und wenn ich dir nur beim umziehen helfe. Hauptsache, ich muss nicht denken.“
    Nun sah er sie mit anderen Augen. Er nickte müde. Dann nahm sie ihn bei der Hand und erbat von eine der Schwestern ein Zimmer, wo sie Mark umziehen und waschen konnten. Die Dame war sehr hilfsbereit und brachte ihnen auch noch Lappen und Handtuch. Sie stellte keine Fragen, sondern lächelte nur gütig. Vielleicht war sie noch nicht einmal eine Krankenschwester, sondern eine Assistenzärztin und somit dafür gar nicht zuständig. Mark war ihr dankbar, dass sie es dennoch tat.
    Sie brachte die beiden in eine Art Schwesternzimmer. Eine Liege stand inmitten des Raumes, zusammen mit einigen Stühlen und Tischen, an denen die Schwestern und Ärzte in ihrer Pause zu Mittag essen konnten. Außerdem gab es hier verschiedene Schränke, in denen sie ihre Sachen aufbewahrten. Alles wirkte weniger steril als der Rest des Krankenhauses. Man hatte hier Bilder aufgehängt. Fotos von Kindern und lachenden Menschen.
    Die Frau deutete wortlos auf ein Waschbecken und schloss beim Hinausgehen die Tür. Mark hatte nicht mal auf das Schildchen geschaut. Er wusste nicht, wie sie hieß. Margarete half ihm, das blutbesudelte Oberteil auszuziehen. Es klebte an seiner Haut. Mark war kalt und seine Finger mochten ihm nicht gehorchen. Er tat gar nichts. Margarete befeuchteten den Lappen und wusch ihn. Sie kämpfte mit den Tränen, als Elijahs Blut nicht abgehen wollte. Es war schon braun und klebte an ihm wie eine zweite Haut. Er hörte sie leise schluchzen. Seine Tränen waren versiegt.
    „Uns verbindet etwas.“, sagte er in die Stille hinein. Das Zimmer lag da, als wäre es aus der normalen Zeit und Lautstärke abgewichen. Wie eine isolierte Zelle in einem Gefängnis. Man hörte nichts außer dem Plätschern des Wassers und Margaretes leisem Schluchzen. „Ist es nicht so, dass uns etwas verbindet, Margarete?“ Sie wusch den Lappen aus. „Ich weiß nicht...“ Ihre Stimme brach.
    „Liebe.“, flüsterte er. „Wie beide lieben Elijah. Doch lieben wir ihn unterschiedlich. Mach mir nichts vor, Margarete. Mir ist aufgefallen, dass es dir wehtut, dass er nicht mehr fragt, ob du mit ihm ausgehen willst. Wann immer er den Raum verlässt, schaust du ihm hinterher, als wäre das alles, was du dir je gewünscht hast.“ Der Lappen rutschte ihr aus der Hand. Margarete legte sich die Rechte an die Lippen, um ihr zittern zu verbergen. Das war allerdings hoffnungslos, da ihr die Tränen über die Wange liefen und ihr ganzer Körper bebte. „Nein, so... ist... das nicht.“, brachte sie hervor. „El ist... er ist... ein Freund.“
    Mark rutschte von der Liege und nahm sie in den Arm. Ihr Körper zitterte so stark, dass er mit ihr bebte. Er konnte sie kaum festhalten. „Von mir wird er nichts erfahren.“, flüsterte er. „Beruhige dich.“
    „Ich habe es ihm doch nie gesagt!“, stieß sie hervor. „Wieso habe ich es ihm nie...?“ Sie konnte nicht mehr weiter sprechen. Ihre Finger krallten sich in seine Haut. Nein, sie hatte es ihm nie gesagt. Sie war einfältig, vielleicht auch dumm, wenn es um Elijah ging. Genau wie er. Wen man liebte, und vor allem warum, lernte man meist, wenn man ihn verloren hatte. So war die Liebe Fluch und Segen zugleich. Sie konnte heilen, das stand fest. Doch sie war genauso in der Lage, tödliche Wunden zu schlagen.
    „Dann sage es ihm, wenn er wieder gesund ist.“, flüsterte Mark und gab sie wieder frei. Er wischte ihre Tränen fort. „So lange Zeit habt ihr euch nicht getraut. Und nun stellt ihr fest, dass ihr fast keine Zeit mehr habt.“
    Sie lächelte scheu. „Elijah ist ein Spieler.“, sagte sie mit belegter Stimme. „Er wird mir wehtun.“
    Darauf konnte Mark nichts erwidern. Er wusste es nicht. So oft war er sich sicher gewesen, dass El Mar liebte. Dass er sich nur nicht traute, ihr die Wahrheit zu gestehen. Aber er wusste auch, dass El sich zurückziehen würde, wenn es ernst wurde. Er war nicht

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