Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
bleiben? Vielleicht wartete Elijah auch ab, ob Mark mutig genug war, seine Fehler auch zu gestehen. „Als Elijah gebracht wurde, stand ich nicht mehr vollkommen unter Herrn Austens Kontrolle. Nur dass er dies nicht wusste. Ich hatte Hilfe. Meine Mutter ist in der Villa und kämpft mit ihrem Dasein. Mein Vater hält sie wie ein Haustier. Er sagte mir, ihr geistiger Zustand sei krankhaft. Und dass er Ärzte und Wunderheiler geholt hatte, um ihr zu helfen. Je länger ich Zeit mit ihr verbrachte, um so mehr begriff ich, dass dem nicht so war. Im Gegenteil. Meine Mutter erfreute sich bester Gesundheit, wären da nicht die Drogen, die ihr mein Vater als so genannte Medikamente verabreicht. Er hat Helfer, die sie rund um die Uhr bewachten. Glücklicherweise konnte sie ihnen manchmal entkommen, so dass sie mit mir über die Fähigkeit meines Vaters sprechen konnte. Sie meinte, wenn ich nicht begreife, was er tut, könnte ich es nicht bekämpfen und nun endlich verstehe ich auch, wie sie das meinte. Nur die bloße Tatsache, es zu wissen, befreit noch lange nicht von seiner Gabe. Aber ich habe es herausgefunden als mein Hirn nicht mehr mit meinen Gefühlen überein stimmte. Ich begriff es, als ich Elijah töten sollte.“ Mar hob die Augenbrauen. Mark sah, dass sie Els Hand umklammert hielt. Noch konnte er in ihren Gesichtern nicht ablesen, was sie dachten. Ob sie ihm glaubten oder nicht. Er wünschte es sich so sehr. „Mein Vater ging davon aus, dass seine Seele mir die nötige Kraft geben würde, eine solche Fähigkeit zu entwickeln wie sie. Und nun verstehe ich auch, wieso sie die Beißer auf uns angesetzt haben.
Nicht allein um uns loszuwerden. Nein, sie wollen durch unsere Seelen stärker werden. Wieso, das habe ich noch nicht verstanden. Aber es scheint etwas Großes zu kommen. Ich habe es im Gespür. Das ganze Haus wirkte geschäftig.“
„Du sagst, dein Vater kann Gedanken und Gefühle beeinflussen.“, warf Collin ein. „Gilt das nur für dich oder hätte es jedem von uns passieren können?“
Mark sah ihn nachdenklich an. „Ich denke, es passiert jedem, wenn er nicht Acht gibt. Deshalb hoffe ich, dass ihr es versteht. Denn nur, wenn ihr versteht, dann könnt ihr dagegen kämpfen.“
Der Junge nickte. „Dann verstehe ich dich. Ich stand bereits unter demselben Einfluss.“
Geschockt starrten sie ihn an. Mark runzelte die Stirn. „Was?“, fragte er. „Wann denn das?“
Nun sah Collin sie alle fragend an. „Habt ihr es denn nicht verstanden? In der Gasse, in der wir gegen das Mädchen kämpften, hatte ich meine erste Vision. Aber es geschah entgegen allem, was ihr mir gesagt hattet.“
Es entstand eine Pause, voll von unverständlichen Blicken. „Das da wäre?“, fragte dann Elijah.
„Nun, dass man sich nicht an Visionen erinnern könnte, zum Beispiel. Oder dass immer nur einer die Vision hat. Ich konnte mich nach dem Aufwachen noch sehr genau erinnern. Und Mark war...“ Er brach ab.
Der Student sah ihn mit hartem Blick an. „Sag es.“, forderte er. „Schließlich war dies nur der Anfang vom Ende.“
„Der Mörder.“, schloss Collin unbehaglich. „Er war der Mörder. Aber ich glaube nicht, dass es wirklich die Erinnerung des Mädchens war und wenn, dann nur im Ansatz. Ich glaube, Herr Austen hat dort schon an dir gearbeitet.“ Er sah ihn mutig und entschlossen an.
„So gesehen war es ein langer Prozess.“, warf Mar nach langem Überlegen ein.
„Es begann, als sie uns immer wieder angriffen, ohne großen Schaden anzurichten. Du hast dir Vorwürfe gemacht, kein guter Anführer zu sein. Dann wurde Elijah vergiftet und du hattest Angst, sie hätten ihn getötet.“
„Was sie ja auch wollten!“, warf das Feuer ein. „Denn als sie bemerkten, dass ihr Anschlag nichts gebracht hatte, haben sie Justin geschickt, um mich doch noch zu erledigen.“
„Ich glaube, sie fürchten dich.“ Mark sprach aus, was er die ganze Zeit dachte.
„Ich glaube, sie fürchten sich vor dem Feuer, weil es das einzige Element ist, das gegen die Beißer hilft. Wenn sie dich beseitigen, dann haben sie freies Geleit auf uns alle. Und deshalb müssen sie dich beseitigen.“
„Das baut auf.“, warf ihm Elijah vor. „Natürlich hatten sie gehofft, du würdest diese Aufgabe übernehmen.“
„Zugegeben.“, erwiderte Mark. „Aber ich habe mich gewehrt. Und nun bist du zurück. Und ich auch.“
„Dann wissen wir zumindest, dass Mark nicht allein schuld hat.“ Grimbold lehnte sich zurück und faltete die
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