Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
einzigen sind. Weißt du, wir beide sind in einem Waisenhaus aufgewachsen. Wir wissen nicht, wer unsere Eltern sind, deshalb konnten wir auch niemanden fragen, woher wir diese Fähigkeiten haben. Später trafen wir auf Sasha und Margarete, die ebenfalls solche Fähigkeiten haben. Und sie kennen ihre Eltern.“ Er nickte Mar zu, die verstand.
„Niemand in meiner Familie konnte das, jedenfalls niemand, von dem ich es weiß.“, sagte sie freundlich. „Das ist auch bei Zechi der Fall. Deshalb können wir nicht sagen, woher unsere Fähigkeiten kommen. Wir wissen nur, dass wir sie klug einsetzen müssen.“
„Woher?“, wollte Collin wissen. „Ich meine, wie wisst ihr, wie ihr es steuern könnt? Ich kann es jedenfalls nicht willentlich herauf beschwören!“
Mark nickte. „Alles nacheinander.“, beruhigte er den Jungen. „Wir haben lange gebraucht, um das zu erreichen. Und wenn du gewillt bist, uns in unserem Kampf zu unterstützen, so wollen wir dich darin ausbilden, deine Fähigkeit zu nutzen, nicht dagegen zu kämpfen oder sich davon beeinflussen zu lassen.“
„Das könnt ihr?“, fragte er aufgeregt. Dann ging ihm die Bedeutung von Marks Worten auf. „Welcher Kampf?“, wollte er wissen und seine Stimme klang dumpf. Anscheinend kam die Angst wieder.
Elijah rührte sich und Mark sah ihn an, um ihm das Wort zu erteilen. „Es gibt noch mehr wie uns in dieser Stadt.“, klärte Elijah ihn auf. „Mehr vom Element Wind, so wie Mark und du. Doch der Wind ist launisch. Deshalb gibt es einige Elemente Wind, die nicht dafür sorgen wollen, dass die Elemente nicht ausgenutzt werden.“
„Wir nennen sie die Windler.“, fuhr Mar fort und trank ihr eigenes Wasser aus.
„Und sie bekämpfen uns seit sie entdeckt haben, dass wir Seelen sammeln.“
„Seelen?“, fuhr Collin auf. „Was soll das denn heißen?“
„Ich sagte, eines nach dem anderen!“, rief Mark aus und bedachte Margarete und Elijah mit einem zornigen Blick. Immer plauderten sie zu schnell und zu viel.
„Die Windler sind nicht die einzigen, die Probleme bereiten. Du musst wissen, Collin, alles, was lebt, besitzt eine Seele. Du, ich, die Pflanze in Mars Zimmer. Und wenn Lebewesen sterben, dann finden die Seelen für gewöhnlich Ruhe. Doch einige nicht. Wenn ein Lebewesen stirbt, obwohl es nicht damit gerechnet hat, kann es passieren, dass seine Seele den rechten Weg nicht findet. Nach einem Unfall zum Beispiel.“
„Den rechten Weg?“, fragte Collin wieder dazwischen. „Du meinst, in den Himmel?“
Mark zuckte mit den Schultern. „Man kann es bezeichnen, wie man will. Himmel, Nirwana, andere Seite. Es bedeutet Frieden. Aber wie gesagt, manche Seelen finden ihren Weg nicht. Und die machen eine Menge Ärger. Erst recht, wenn sie wütend über ihren Tod sind. Dann können sie auch mal lebende Menschen angreifen. Je verbitterter eine Seele ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass sie schwarz und schwärzer wird und schließlich zu einer Art Teufel mutiert. Und die sind dann richtig gefährlich, weil sie gleichzeitig mehrere Menschen angreifen. Und um das zu verhindern hat uns wer auch immer unsere Fähigkeiten gegeben.“ Er machte eine Pause, um etwas zu trinken und sank in dem gemütlichen Sofa zurück. Collin starrte ihn an.
„Das heißt, ihr sammelt Seelen bevor sie böse werden?“, wollte er wissen.
Mar nickte und deutete auf den Glasschrank, in dem eine Schale mit hellen Flusssteinen stand. „Wir sammeln sie in diesen Steinen, die wir irgendwann wieder aussetzen, damit die Seele Ruhe finden kann.“, sagte sie. „Ist die Seele einmal beruhigt, so findet sie den Weg auch ohne uns.“
„Das tun wir .“, mischte sich Elijah wieder ein. „Und dann gibt es noch die Windler, die ebenfalls spüren, wenn eine verlorene Seele in der Nähe ist, so wie wir. Und die betten die Seelen nicht zur Ruhe.“
„Was... was tun sie denn dann?“, wollte Collin entgeistert wissen.
Mark nickte und strich sich über die Augen. Er war wirklich müde. „Nun, die Windler vertreten die Meinung, sie werden stärker, indem sie verlorene Seelen in sich aufnehmen. Dummerweise stimmt das auch. Je dunkler die Seele, die sie aufnehmen, umso stärker werden sie. Deshalb brauchen wir neue Kämpfer wie dich, Collin.“
„Aber...“, fing der Junge an. „Aber, ich weiß doch gar nicht, wie man kämpft.“
„Für jeden Kampf gibt es strenge Regeln.“, sagte nun Elijah und stand auf, um sich zu strecken. „Doch die musst du nicht auswendig wissen.
Weitere Kostenlose Bücher