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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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ein Reibeisen, der feine Herr.
    „Verzeiht.“, lächelte Herr Austen. „Ich benötige eure Hilfe.“
    Die Gestalten rührten sich nicht. „Wir verlangen eine Gegenleistung.“, sagte einer von ihnen. Unmöglich war es, festzustellen, wer von ihnen gesprochen hatte.
    „Natürlich.“, erwiderte Herr Austen. „Die sei euch gegeben. Es gibt genug Menschen in dieser Stadt, die ihr jagen könnt. Ich bin nicht derjenige, der euch daran hindert.“
    Ein trockenes Lachen ertönte. „Dir klebt der grässliche Geruch der Elemente an. Genau wie ihr.“ Das Gesicht mit den glühenden Augen wandte sich zu der Frau, Herrn Austens Untergebenen, die sich an einen Sessel geklammert hatte. Sie ertrug die Kälte nicht, die von diesen Herren ausging. „Ihr seid mit den Elementen im Bunde.“, sagte die Gestalt verächtlich. „Und doch bittet ihr um Hilfe?“
    Herr Austen nahm einen Schluck Whisky. Der Alkohol brannte in seiner Kehle.
    „Wir sind vom Element Wind.“, stellte er klar. „Das habe ich nicht bestritten. Doch im Gegensatz zu den anderen Elementen kämpfen wir nicht für die Menschen. Wir kämpfen gegen sie.“
    „Erklärt euch.“, sagte die dritte Gestalt, die bisher geschwiegen hatte.
    Herr Austen ließ sich in dem bequemen Ledersessel nieder. „Das ist ganz einfach. Der Wind ist das einzige Element, das nicht zu halten ist. Er will frei sein, ungestüm. Deshalb wehren wir uns gegen die Vorstellung, unter den Menschen zu leben. Wir wollen sie beherrschen, wenn möglich. Und wenn nicht, dann zumindest beseitigen. Wir unterdrücken all jene Wesen nicht, die genauso denken.“
    „Das bezieht sich auf uns.“ Es war keine Frage. Es war eine Feststellung.
    Nun lächelte er und blickte die Besucher über den Rand seines Glases hinweg an. „Das ist ist richtig.“, stellte er ebenso fest. „Und deshalb biete ich euch an, mit mir zu arbeiten. Ich könnte Unterstützung gebrauchen. Denn leider haben unsere Feinde einen mächtigen Kämpfer dazu bekommen.“ Damit streichelte er das Pflaster an seiner Schläfe.
    Mark schloss die Eingangstür auf und trat nach innen. Er warf einen Blick zur Kellertür, doch jemand hatte ihm die Arbeit abgenommen und sie schon abgeschlossen. Froh darüber, gleich zuhause zu sein, nahm er die Treppe zum ersten Stock. Doch bevor er den Schlüssel in das Schloss der Wohnungstür stecken konnte, wurde er aufgehalten. Frau Horn stand am Treppenabsatz und blinkte ihm entgegen. Er hatte das Gefühl, sie hatte nur auf jemanden gewartet, mit dem sie reden konnte. Er zwang sich, den Gedanken an frische Kleidung und etwas zu trinken irgendwo in den hintersten Winkel seines Kopfes zu verdrängen und wandte sich um.
    „Guten Abend, Frau Horn.“, sagte er betont freundlich.
    „Hallo, Mark!“, begrüßte sie ihn fröhlich und froh darüber, dass er wirklich mit ihr sprach. „Seid ihr eure Maus wirklich los geworden? Bei mir raschelt es seit kurzem im Keller.“
    Einen Augenblick war er verwirrt und musste über ihre Worte nachdenken. Dann fiel ihm ein, dass sie gestern diese Seele gejagt und der alten Dame die Geschichte von der Maus im Keller erzählt hatten. „Keine Sorge, Frau Horn.“, meinte er deshalb, noch immer mit einem erzwungenen Lächeln. „Es ist alles geregelt. Wenn das Rascheln nicht aufhört, schauen wir noch einmal in Ihrem Keller nach.“
    „Das ist gut.“, meinte die ältliche Frau. „Dann könnt ihr euch auch die Kartoffeln mitnehmen, die ich euch versprochen habe. Immerhin halte ich meine Versprechen, nicht wahr?“
    „Natürlich.“, erwiderte Mark. Er nestelte den Schlüssel in das Schloss. „Bei einer so netten und schönen Frau wie Ihnen kann man das auch erwarten.“ Er lächelte sie an.
    Frau Horn kicherte wie ein kleines Mädchen. „Ach du!“, rief sie aus. „Gute Nacht.“
    „Gute Nacht, Frau Horn!“ Ehe ihr noch etwas eingefallen war, hatte er die Tür bereits wieder hinter sich geschlossen.
    Schon im Flur ihrer Wohnung brandete ihm fröhliches Lachen entgegen. Er stellte seine Tasche ab und zog sich die Jacke aus. Nachdem er sie an den Haken gehangen hatte, lief er an der Küche vorbei bis zur Wohnzimmertür.
    Seine Freunde und Collin saßen dort auf dem Boden und spielten das uralte Spiel der Studierenden, mit dem sich bis jetzt noch jede Party hatte auflockern lassen. Es war ein Spiel, bei dem man auf einem Spielbrett mit einer Figur Schritte machte, um das Ziel zu erreichen. Doch wenn man Pech hatte, gelangte man auf ein Feld mit einer Karte und dann

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