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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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verharrte er.
    Missmutig zupfte er an seinen Haaren. Sie waren von dem heißen Duschwasser nass und schwer. Er hätte gern noch dunklere Haare als ohnehin schon. Für seinen Geschmack waren sie noch zu hell.
    Als er sich die Zähne putzte, blieben seine Augen an dem Regal hängen. Jeder von seinen Mitbewohnern hatte ein Fach in diesem Regal, in dem er seine Sachen für das Bad aufbewahren konnte. Sein Blick huschte über Margaretes Fach. Sie hatte ihr Shampoo, ihr Handtuch und ihren Schmuck dort hin gelegt. Er spuckte über dem Waschbecken aus und spülte nach. Dann wandte er sich wieder zum Fach um. Ein wenig fühlte er sich, als würde er etwas Verbotenes tun. Doch er nahm dennoch das Fläschchen mit Mars Shampoo in die Hand und schnüffelte daran. Dann verharrte er ruhig. Es war ihr Duft.
    Nach einer Ewigkeit schloss er das Shampoo wieder und spielte mit Mars Haarspangen. Die goldene mit den feinen Linien, die trug sie oft in letzter Zeit. Er nahm sich vor, ihr mal ein neues Paar zu schenken.
    Schließlich riss er sich los. Es gab keinen Grund, länger als nötig hier zu verharren. Er schloss die Badezimmertür auf und wäre fast in Margarete hinein gerannt, die im Flur stand.
    „Und ich dachte, Frauen würden lange brauchen!“, schimpfte sie, ihren Schlafanzug über dem Arm. „Ich warte schon seit einer halben Stunde. Und ich habe viel getrunken!“
    „Du weißt, im Inneren bin ich eine Frau.“, neckte er sie und machte Platz für sie.
    „Gute Nacht, Mar!“, rief er, als sie ihm die Tür vor der Nase zuschlug.
    Lachend zupfte er noch einmal an seinen Haaren. Dann ging er um die Ecke des Flures und verharrte vor der Wohnzimmertür, die schon verschlossen war. Collin schlief offensichtlich auf dem Sofa. Sanft lauschte er, doch es war nichts zu hören. Schließlich öffnete er die Tür ein Stück und schielte hinein.
    Es lag tatsächlich jemand auf dem Sofa. Doch es war Mark. Der Student schlief noch nicht. Kaum war Licht aus dem Flur herein gedrungen, erhob er sich und blickte dem Eindringling entgegen.
    „Wieso schläfst du nicht in deinem eigenen Zimmer?“, wollte Elijah wissen und hielt die Hand auf der Klinke. „Wo ist Collin? Schläft er etwa in deinem Bett?“ Mark ließ sich zurück in die Kissen fallen. „Ja.“, sagte er müde. „Mar hat mich hierher geschickt. Sie sagte, ich kann den Jungen doch nicht auf dem unbequemen Sofa schlafen lassen. Stattdessen hole ich mir hier Rückenschmerzen.“
    El lachte ein wenig. Ja, das klang ganz nach Mar. Sie war immer besorgt um das Wohl aller. Doch Mark in die Schranken zu weisen, war eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen. Er deutete mit dem Daumen über seine Schultern. „Du weißt, mein Bett reicht auch für zwei.“
    Mark warf ein Kissen nach ihm. „Raus!“, sagte er. „Dann lieber Rückenschmerzen!“
    Schon wieder mit einem Lachen auf den Lippen, schloss El die Tür. Er schlich zu seiner Zimmertür neben dem Bad. Aus diesem drang das laute Rauschen der Dusche. Elijah trat in sein Zimmer, schloss die Tür hinter sich und packte seine Sachen vom Tag in den Korb, in dem er seine Schmutzwäsche verstaute. Dann schüttelte er seine Decke auf und legte sich ins Bett.
    Seine Gedanken kreisten um den heutigen Tag. So viel war vorgefallen und es war auch nicht wenig, worüber man sich Gedanken machen konnte. Collin war ein aufgeweckter Junge, der sicher eine Bereicherung für sie war. Doch dass er Herrn Austen angegriffen hatte, würde ihnen sicher noch Schwierigkeiten machen. Die Regeln besagten, dass die Seite, denen Verstöße gegen die Gesetze widerfahren waren, ihr Recht einfordern konnte. Das Buch, das nur knapp einen Meter neben Elijahs Kopf im Schrank vergraben lag, besagte, dass Herr Austen nun das Recht hatte, Vergeltung zu üben und Collin zum Kampf herauszufordern. Collin wäre gezwungen, mit ihm zu kämpfen. Und nach seinem Wissenstand würde der Kampf gerade mal eine Minute dauern. So lange benötigte Herr Austen, einen Sturm herauf zu beschwören, der den Jungen zermalmte.
    Elijah spürte, dass er die Decke zusammengeknüllt hatte und ließ sie los. Seine Finger schmerzten. Sie mussten einfach alles in die Ausbildung des Jungen stecken, damit der sich wehren konnte.
    So langsam beruhigte er sich wieder. Sie hatten noch Zeit. Noch reichlich Zeit, dem Jungen alles beizubringen. Mit diesem Gedanken schlief er ein.
    Er wusste nicht, wie viel Ruhe ihm vergönnt worden war. Doch es musste nicht viel gewesen sein, denn als er wieder erwachte, war

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