Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
neuen Gebietes im Berg.“, sagte der Pressesprecher in einem Interview mit unserem Reporter. „Eigentlich waren Schutzmaßnahmen getroffen worden, doch die Sprengung fiel gewaltiger aus, als geplant war.“ Der fast fertige Tunnelabschnitt stürzte ein und begrub drei Bauarbeiter unter sich. Zwei Verletzte konnten geborgen werden, die dritte Person wird noch gesucht, wobei unklar ist, ob sie überlebt hat. Die Ermittlungen laufen noch, ob es menschliches oder technisches Versagen war.
Mark faltete die Zeitung zusammen und legte sie auf den Tisch. „Jetzt wissen wir es.“, sagte er. „Ein Unfall. Eine Seele. El, Zechi und ich werden gehen. Mar, du bleibst mit Collin hier.“
„Soll ich denn nicht mitkommen?“, wunderte sich der Junge. „Ich könnte vielleicht helfen.“
Doch Mark schüttelte den Kopf. Und dass er den Jungen nicht dabei haben wollte, lag diesmal wirklich nicht daran, dass er Angst hatte, Collin könnte sich behaupten. „Nein, du bleibst. Du weißt ja noch nicht einmal, wie man seine Kraft einsetzen kann. Du wirst genau das tun, was Mar dir sagt. Collin, versprich mir, dass du hier bleibst!“
Missmutig nickte der Junge. Der Student sah ihn lange an. Die Angst, die Collin gestern noch hatte zögern lassen, war ihm nun vollkommen abhanden gekommen. Und Mark wusste nicht, ob er das gut heißen sollte. Seiner Meinung nach gehörte ein bisschen Angst immer zu einem Kampf. Sie war nützlich, weil man dadurch wenigstens einmal inne hielt und nachdachte. Pure Kampfeslust konnte tödlich sein.
„Frühstück!“ El kam zur Tür hinein und rieb sich die Hände. Es störte ihm nicht im mindesten, dass alle anderen schon fertig waren. Mit Enthusiasmus goss er sich Kaffee aus der Teekanne in eine Tasse. Mark schlug die Zeitung wieder auf und legte sie ihm auf den Teller. „Lies das.“, sagte er.
Der Student runzelte die Stirn und beugte sich über die Zeitungsseite. „Fußpflege leicht gemacht?“ , las er vor. „Zehn Schritte zu Füßen, die ihm garantiert gefallen . Ich glaube nicht, dass ich Interesse daran habe, Mark.“
Sein Freund stöhnte auf und tippte mit dem Griff seines Messers auf den Artikel des Unglücks. Elijah las stumm während er kaute. Nachdem er fertig war, sah er auf. „Also, ich, Sasha... Mar?“, wollte er wissen.
Mark schüttelte den Kopf. „Nein, Margarete bleibt hier. Sie ist die einzige, die dem Schutz dient. Nur sie kann Collins unkontrollierten Kräften widerstehen. Ich gehe mit euch.“
„Seine Majestät geruht sich, in den Kampf zu ziehen?“, fragte Elijah und leckte sich Marmelade vom Daumen. „Dass ich das noch erleben darf, ist grandios...“ Marks Augen funkelten. „Willst du mir vielleicht etwas sagen, El?“, wollte er wissen.
Doch der Student mit dem rotem Schopf zuckte nur mit den Schultern und schwieg. Die Spannung in der Luft flatterte wie eine träge Fliege zwischen ihnen. Niemand von den anderen traute sich, etwas zu sagen. Wenn Mark und El Streit hatten, war es besser, nicht in die Schusslinie zu geraten.
Elijah frühstückte in aller Ruhe zu Ende. Die anderen saßen um ihn herum und zitterten fast vor Anspannung. Es wurde nicht mehr gesprochen bis El fertig war. Mark fühlte sich, als würden die Wände ihrer kleinen Küche auf sie zurollen und ihn einquetschen. Er dachte über Els Behauptung nach. War es denn wirklich so, dass er sich in die Kämpfe nicht einmischte? Nein, das stimmte nicht. Unten im Keller hätte es jeder andere auch getan, der die Tür bewachen konnte. Und dass ein Wächter nötig gewesen war, hatte man ja an Frau Horn sehen können, die auf einmal aufgetaucht war. Hätte niemand dort gestanden, hätte sie sicher in den Keller hinein gesehen und das wäre gar nicht gut gewesen. In den Kämpfen mit den Windlern hatte er sich mit Absicht im Hintergrund zu halten und das hatte er Elijah letzte Nacht noch gesagt! Und dass er sich dabei nicht wohl fühlte, hatte er ihm auch gesagt. Mark blitzte Elijah über den Rand seiner Kaffeetasse an, doch der Student machte ihm nicht die Freude, ihn noch einmal anzusehen. Liebend gern würde er ihm nun einiges erzählen.
„Also Mar kann sich gegen mich wehren?“, warf auf einmal Collin ein. Er war der einzige, der von der gedrückten Spannung nichts mitbekommen hatte. Und er war derjenige, der Marks Wut verblassen ließ. „Ich meine, ich werde sie nicht aus Versehen... verletzen?“
Mark wandte sich ihm zu. „Deshalb wird sie dich unterrichten.“, bestätigte er die Vermutung des
Weitere Kostenlose Bücher