Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
mädchenhafter. „Was kann ich für dich tun?“
„Hör zu, du müsstest morgen mal für Sasha mitschreiben.“, erklärte er ihr und blickte aus dem Fenster. Die Sonne ging unter und strahlte das Wohnhaus auf der anderen Seite an. „Es ist etwas passiert und jetzt geht es ihr nicht gut.“
Sofort war Mara besorgt. „Was ist denn geschehen? Sehe ich sie denn nicht morgen? Ist sie verletzt?“
„Nein, nein.“, gab er zurück und wandte sich um, da er Schritte hörte. Elijah stellte sein Geschirr vom Abendessen in die Spüle. Mark fand, dass er übertrieben langsam arbeitete, als wolle er lauschen. „Es ist ihr Großvater.“, sagte er weiter zu Mara und wandte den Blick ab. „Er ist leider verstorben. Ich denke, sie wird eine Auszeit nehmen wollen. Schreib doch bitte so lange mit bis ich dich wieder anrufe und dir Bescheid gebe. Sie ist sehr traurig, immerhin hat er ihr viel bedeutet.“ Wenn man es genau nahm, dann war die Familie Prenski die einzige, die etwas von dieser WG wusste und sich auch für ihr Kind interessierten. Deshalb waren auch alle anderen Studierenden in dieser Wohnung mitgenommen. Und wenn nicht für Sashas Großvater, dann immerhin für Sasha selbst, die jetzt so traurig war. „Ich muss jetzt Schluss machen, ich glaube nämlich, Sasha hat nicht mehr viel Geld auf dem Handy. Sie ruft dich an, wenn es ihr wieder besser geht. Wirklich nett, dass du ihr hilfst.“
„Natürlich.“, rief Mara aus. „Natürlich helfe ich ihr. Sag ihr von mir alles Gute. Sie soll die Ohren steif halten. Tschüss.“ Und schon hatte sie aufgelegt.
Mark klappte das Telefon zu und legte es auf den Tisch. Elijah, der bis eben seinen Teller ausgespült hatte, trat an den Herd und machte sich dort zu schaffen. Mark wusste nicht, was er sagen sollte. Er war noch immer sauer auf El, weil dieser ihm vorwarf, sie alle im Stich zu lassen. Er wusste ganz genau, dass es nicht so war! Und Mark tat es sehr weh, dass ausgerechnet Elijah so etwas von ihm behauptete. Als wäre er derjenige, der sie alle in die Schlacht schickte, während er sich in Sicherheit begab. Er war doch kein Feigling, der andere vorschicken musste! Gerade als er beschlossen hatte, ins Bad zu gehen, wandte sich El um und hielt ihm einen Teller hin, auf den er Nudeln geschöpft hatte. Mark starrte in seine erwartungsvollen Augen.
„Kein Hunger?“, fragte El und versuchte, Marks Magenknurren zu übertönen.
„Ich habe es für dich warm gehalten.“
Seufzend ließ er sich auf die Bank zurückfallen und aß schweigend. El setzte sich ihm gegenüber und wartete ab. Mark hatte noch nicht aufgegessen, als das Feuer auch schon anhob. „Ich lasse das nicht so im Raum stehen, hörst du?“, sagte es und starrte Mark wütend an. „Du weißt, ich hasse es, wenn etwas zwischen uns steht.“
Mark zuckte mit den Schultern. Mehr war ihm nicht zu entlocken. Ja, du bist ein Harmoniemensch. , dachte er.
Elijah funkelte zu ihm hinüber. Mark versuchte, so gelassen wir möglich zu wirken. „Rede mit mir.“, forderte der Rotschopf ihn auf. „Ich will, dass du nicht so tust, als wäre es dir egal.“
Mit einem Ruck stand Mark auf. Er stellte seinen Teller in die Spüle. „Ich bin müde und gehe ins Bett.“ Im Vorbeigehen warf er einen Blick auf die Uhr im Wohnzimmer und die sagte ihm, dass es erst kurz nach sieben war.
Dennoch holte er seinen Schlafanzug und duschte sich. Gerade als er seinen Becher am Waschbecken füllte, um sich die Zähne zu putzen, hörte er die Wohnungstür klappen. Er schloss die Badezimmertür auf und sah Mar, die gerade wieder nachhause gekommen war und ihre Jacke an den Haken hing.
„Und?“, fragte er. „Wie weit bist du mit Collin vorangekommen heute?“
Sie seufzte und strich ihre Haare zurück. „Eigentlich ganz gut. Er war am Anfang ganz schön nervös. Aber jetzt hat er begriffen, dass er es langsam angehen muss. Er hat seine Kraft immerhin schon entdeckt, jetzt muss er nur lernen, sie zu kontrollieren.“ Dann nickte sie zu der Tür, an der das Holzäffchen hing, das Frau Prenski Sasha zum Einzug geschenkt hatte. „Wie geht es ihr?“, wollte sie flüsternd wissen.
„Sie schläft.“, erwiderte er. „Sie hat sich ziemlich aufgeregt. Wir sollten sie morgen nicht wecken.“
Verständnisvoll seufzte sie. „Gut, dann werde ich mich morgen gleich nach dem Unterricht um sie kümmern. Gute Nacht.“ Sie winkte ihm noch, dann verschwand sie schon in ihrem Zimmer.
Nachdenklich schloss Mark die Tür und putzte sich die
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