Wind der Traumzeit (German Edition)
an der Hand zu sich herüber auf seinen Schoß. »Komm her zu mir, mein Herz. Du hast mir schrecklich gefehlt.«
Nora lächelte und schlang beide Arme um seinen Hals. »Du mir auch.«
Als sie seine Lippen spürte, überkam sie das vertraute Gefühl grenzenlosen Glücks. Sie hatte immer noch keine wirkliche Erklärung für den Zauber gefunden, der zwischen ihr und Tom bestand. Ihre Finger knöpften sein Hemd auf und glitten über seine warme Haut. Auch er konnte sich ihrer Zärtlichkeit nicht mehr entziehen. Sacht, aber bestimmt fuhren seine Hände unter ihr Top und strichen die Träger über den Schultern beiseite. Später würde sie ein wenig erschrocken die Tatsache betrachten, dass er sie in einem Gartensessel im Schutz der Bäume mehr oder weniger öffentlich geliebt hatte, aber jetzt gab es nur sie beide.
Anschließend saß sie an ihn geschmiegt auf seinem Schoß und lauschte seinem Herzschlag, der sich – wie auch ihr eigener –nur langsam wieder beruhigte. Nach einer Weile löste sich Tom von ihr und sah ihr in die Augen. »Liebling?«
»Hm? Was ist?«
Tom hielt ihre Hand fest. »Du weißt doch, dass ich mir immer eine Familie gewünscht habe, oder?«
Sie horchte auf. »Ja, und jetzt hast du sie plötzlich.«
Er nickte nachdrücklich. »Genau. Und das macht mich glücklich. Aber könntest du dir nicht vorstellen, dass wir beide noch ein Baby bekommen?«
Sie sah ihn sekundenlang sprachlos an und atmete dann hörbar aus. Unwillkürlich zog sie ihr Top zurecht und streifte sich die Träger wieder über die Schultern. »Ach Tom, was soll das denn jetzt? Ich habe drei gesunde Kinder bekommen, ich bin durch mit dem Thema. Schon Sophie kam völlig unerwartet. Jetzt bin ich natürlich froh, sie zu haben, aber noch ein Kind … nein.« Tom hatte den Kopf gesenkt und mit ihrer Hand gespielt. Als er aufschaute und sie traurig ansah, musste Nora lachen. »Nicht wieder dieser Hundeblick, Tom. Überleg doch mal, ich werde bald sechsunddreißig und du vierzig. Findest du nicht, wir sind zu alt, um noch ein Baby in die Welt zu setzen?«
Er drückte sie an sich und fuhr mit den Lippen ihren Hals entlang bis zu der zarten Mulde über dem Schlüsselbein, die er besonders liebte. »Nein, das finde ich überhaupt nicht. Wir sind beide kerngesund, wir lieben uns, und ich meine, wir könnten noch drei Kinder in die Welt setzen.«
Nora machte sich von ihm los und zeigte ihm einen Vogel. »Sag mal, Tom, spinnst du?«
Er zwinkerte ihr verschmitzt zu. »Na gut, eines reicht auch.« Sie musste lachen, doch plötzlich wurde sie ernst. »Du willst einen Sohn. Ist es das, Tom? Einen Stammhalter.« Tom schaute sie enttäuscht an. »Nora, jetzt spinnst aber du. Ich bin doch kein Macho. Ich wünsche mir ein Kind von dir. Dabei ist mir egal, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird.
Und wenn es so zauberhaft wie Marie oder Sophie wird, werde ich verrückt vor Glück.« »Und wenn ich absolut nicht mehr will?«
Er legte den Kopf zurück und betrachtete den Himmel. »Dann werde ich ein wenig schmollen und das akzeptieren. Was hast du denn angenommen? Nora, ich habe einen Wunsch geäußert, von dem ich weiß, dass er von uns beiden getragen werden muss.« Er lächelte kurz und zuckte mit den Schultern. »Und wenn du nicht möchtest, dann helfe ich eben weiterhin anderer Leute Babys auf die Welt. Diese Möglichkeit bleibt mir hier ja immer noch.«
Nora seufzte und lehnte ihren Kopf wieder an seine Schulter. Eine Weile schwiegen beide. Schließlich sah sie ihn an. »Gib mir Zeit. Ich verspreche nichts, aber ich werde darüber nachdenken, okay?«
22
M ax ließ sich in den Sessel fallen und griff nach seinem Glas. Er grinste Alexander an. »Na, das haben wir uns nach diesem Tag aber verdient, was?«
Alexander lachte und nahm einen Schluck von seinem eiskalten Bier, ehe er sich zurücklehnte. »Ich hatte tatsächlich keinen Schimmer, was für ein Höllenlärm auf so einer Kart-Bahn herrscht.«
Max streckte zufrieden die Beine aus. »Dafür hatten die Jungs einen Riesenspaß. Ich habe Niklas seit ewigen Zeiten nicht mehr so lachen sehen. Allein das war’s wert.« Alexander wurde ernst. »Wie kommt ihr denn so klar im Alltag? Ihr habt lange nichts von euch hören lassen.«
»Ich hatte zunächst Schwierigkeiten, alles unter einen Hut zu kriegen. Aber ich will dir nichts vormachen, es hat sich alles geändert.« Er fuhr sich durchs Haar. »Trotzdem läuft es so einigermaßen – hauptsächlich allerdings, weil Noras Eltern voll und
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