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Wind der Traumzeit (German Edition)

Wind der Traumzeit (German Edition)

Titel: Wind der Traumzeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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die Angst, als sie nichts von Sam hörte. Einerseits fuhr sie bei jedem Telefonklingeln zusammen und erwartete seinen Anruf — und seine Vorwürfe –, andererseits machte es sie genauso nervös,nichts von ihm zu hören. Würde er hier auftauchen und ihr eine Szene machen? Konnte er Josh hier einfach abholen und wieder nach Darwin zurückbringen?
    Tom war erschrocken gewesen, als seine Schwester schließlich zugab, praktisch auf der Flucht zu sein. Er redete ihr ins Gewissen, dass sie etwas tun müsse, dass es vielleicht schon ein Anfang sei wenn sie Josh in der Schule von Cameron Downs anmelde, allein schon deshalb, damit ihr niemand Vorwürfe machen könne, dass sie ihn nicht in die Schule schickte. Caroline zögerte. Wäre das der richtige Schritt? Würde sie damit Sam nicht restlos gegen sich aufbringen? Inzwischen war es Donnerstag. Für diese Woche wollte sie sich einfach noch nicht festlegen. Sie war vollkommen durcheinander und sehnte sich plötzlich danach, ihre Mutter wiederzusehen. Sie beschloss deshalb, mit Josh zu Catherine nach Perth zu fliegen.

34
    E inen Tag später sah Nora überrascht auf, als Tom schon mittags den Wagen vor dem Haus parkte und fröhlich pfeifend die Stufen hinaufsprang.
    Sie ging ihm entgegen. »Hast du etwas vergessen?«
    Er lächelte geheimnisvoll und zog sie an der Hand ins Schlafzimmer. »Nein. Ich habe eine Überraschung für dich. Wir fahren übers Wochenende weg. Was sagst du nun? Nur wir beide.« Er grinste. »Du hast ja keine Ahnung, wie schwer es mir gefallen ist, den Mund zu halten.« Er hatte den oberen Teil des Kleiderschranks geöffnet und nahm eine Reisetasche heraus. »So, komm, lass uns packen, ja? Caroline ist auch erst Montagabend mit Josh zurück.«
    Nora ließ sich auf die Bettkante sinken und beobachtete ihn sprachlos. Und doch bemerkte Tom, wie Freude und Aufregung in ihren Augen aufglommen. Da sie nichts sagte, zog er mehrere Schubladen auf und fügte hinzu: »Die Mädchen sind bei Bill und Lisa eingeladen. Die wollen mit ihnen nach Tibooburra in den Kinder-Zirkus. Den Rest der Zeit werden sie wohl im Pool planschen. Sie sind in den besten Händen – ein Arzt und eine Krankenschwester betreuen sie. Du siehst also, ich habe an alles gedacht. Unsere Kinder werden sich prächtig amüsieren, und wir beide«, er zog sie zu sich hoch, »wir brauchen auch mal einen Tapetenwechsel.« Er küsste sie zärtlich. »Wir sind bei Laura und Matt Harper eingeladen, du weißt schon, damals, als es mit uns begann …« Er lächelte vielsagend. »Banggal und Marrindi vom Künstlerdorf würden sich ebenfalls sehr freuen, uns wiederzusehen. Voraussetzung istaber«, er machte eine Pause, und sie sah ihn fragend an, »dass
    du jetzt packst.«
    Sie lachte und schlang beide Arme um seinen Hals.
    »O Tom, ich bin wahnsinnig aufgeregt. Hat sich in der Siedlung viel verändert? Ich freue mich ja so!«
    Zwei Stunden später befanden sich Marie und Sophie in der Obhut von Lisa. Während Marie sich bereits übermütig auf das Wochenende freute, hatte die kleine Sophie zunächst ein weinerliches Gesicht aufgesetzt, als der Geländewagen mit ihren Eltern abfuhr. Lisa lenkte sie rasch ab und ging mit ihr auf dem Arm hinter Marie ins Haus. Sie freute sich auf ein lebhaftes Wochenende mit den Kindern. Seit ihre Söhne in Sydney studierten, war es sehr still bei ihr und Bill geworden.
    Nora war es doch schwer gefallen, sich von den Mädchen zu trennen. Mit gemischten Gefühlen sah sie die beiden im Außenspiegel immer kleiner werden, bis das Haus hinter einer Biegung verschwand.
    Tom hatte sie beobachtet und legte eine Hand auf ihr Knie. »Du bist schon ein merkwürdiges Wesen. Erst predigst du mir, wie wichtig es ist, dass wir uns auch mal Zeit für uns nehmen, und dann, wenn es so weit ist, würdest du am liebsten aus dem fahrenden Auto springen, um deine Ableger wieder einzusammeln.«
    Er zwinkerte ihr zu, und sie lachte leise.
    »Ja, ich weiß. Aber ich denke, das wird sich gleich geben. Ich freue mich nämlich richtig auf den Ausflug.« Sie war plötzlich ernst geworden. »Meinst du, es ist okay, dass wir zu den Harpers fahren? Immerhin haben sie das letzte Mal ziemlichen Ärger mituns gehabt, als sie uns nach dem Autounfall nachts im Busch zu Hilfe kommen mussten.«
    Tom war inzwischen auf die Straße abgebogen, die sie aus Cameron Downs herausführen würde. Er warf ihr einen kurzen Seitenblick zu, bevor er wieder geradeaus sah. »Darüber brauchst du dir wirklich keine Gedanken zu

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