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Wind der Traumzeit (German Edition)

Wind der Traumzeit (German Edition)

Titel: Wind der Traumzeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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Landungsbrücken und machten schließlich auch noch eine Hafenrundfahrt. Neugierig sah Tom sich um, als das Schiff ablegte. Große Werftanlagen wurden gerade von Scheinwerfern angestrahlt, riesige Containerschiffe schienen sich in ihrer Größe gegenseitig überbieten zu wollen, und die Lichter der Kräne blinkten im Abenddunst, während auf der gegenüberliegenden Seite am Eibufer noble Wohnhäuser an ihnen vorüberzogen. Zwei Stunden später ließen sie den Abend gemeinsam ausklingen. Sophie hatte zwar ein wenig gequengelt und sich verwirrt umgesehen, als sie aus der Karre gehoben und umgezogen worden war. Schließlich war sie jedoch in ihrem eigenen Bett wiedereingeschlafen. Nora war sehr froh darüber gewesen, denn sie wusste, dass dieser Abend erst einmal der letzte war, den sie mit Tom allein verbringen konnte. Morgen waren Niklas und Marie wieder zu Hause. Sie genoss Toms Nähe. Immer noch kam es ihr unglaublich vor, hier neben ihm zu sitzen. Er hob ihr Kinn an und sah ihr lange in die Augen. Nora erwiderte seinen Blick, den sie so sehr vermisst hatte. Dann fühlte sie seine Lippen und vergaß jeden Gedanken an die kommenden Tage.

3
    A ls der dunkle Mercedes von Max vor dem Haus hielt, Aklopfte Nora das Herz bis zum Hals. Tom bemerkte ihre Aufregung und griff nach ihrer klammen Hand.
    »Bleib ruhig, Nora. Und rechne nicht mit Begeisterungsstürmen, ja?«
    Sie nickte stumm und erwiderte den Druck seiner Hand. Gespannt sahen sie zu, wie Niklas und Marie aus dem Auto stiegen, ihre Rucksäcke über die Schulter warfen und witzelnd und lachend ihrem Vater zuwinkten, der langsam anfuhr, wendete und dann zweimal kurz hupend an ihnen vorbeizog. Schwatzend und sich gegenseitig schubsend kamen die Kinder den Gartenweg entlang. Nora öffnete die Haustür, umarmte Marie und strich Niklas über den Kopf. Er schätzte mit seinen zwölf Jahren die Bezeigungen mütterlicher Liebe nicht mehr besonders, und Nora respektierte das. Sie musterte die beiden kurz. »Wir haben Besuch.«
    Marie spähte neugierig in Richtung Wohnzimmer. Es war Sonntagabend und eher ungewöhnlich, dass sie um diese Zeit jemand besuchte. »Wer ist denn da?«
    Nora sah Niklas fest in die Augen, bevor sie Maries Frage beantwortete. »Sophies Vater ist da.«
    Marie schaute sie verblüfft an, während Niklas sofort die Stirn runzelte. Nora legte einen Arm um die beiden. »Kommt, sagt hallo.«
    Tom hatte Sophie auf dem Arm, als Nora mit den Kindern eintrat. Als er die Tür klappen hörte, wandte er sich um und lächelte. Die beiden wirkten befangen. Er beschloss, den Anfang zumachen, und ging auf sie zu. »Hallo, ich bin Tom. Hi, Niklas, hi, Marie.« Er verstummte hilflos. Zu mehr reichten seine Deutschkenntnisse nicht aus, und so kam ihm Nora zu Hilfe.
    »Tom ist extra aus Australien hergekommen. Leider spricht er fast nur Englisch. Aber Niklas, du müsstest ihn eigentlich schon ganz gut verstehen mit deinem Englisch.«
    Niklas schien sich von seiner Überraschung erholt zu haben. Trotzig legte er den Kopf ein wenig in den Nacken zurück. Er bemühte sich um einen möglichst desinteressiert lässigen Gesichtsausdruck. »Nein, ich glaube kaum. Außerdem muss ich noch Mathe lernen. Wir schreiben morgen einen Test.« Er drehte sich um und ging ruhig aus dem Zimmer. Nora schluckte und rief ihm hinterher: »Aber es gibt gleich Abendessen.«
    »Ich hab keinen Hunger. Papa war mit uns bei McDonald’s.« Enttäuscht sah Nora Tom an, der unmerklich den Kopf schüttelte und beruhigend zwinkerte. Sophie streckte zappelig beide Arme nach ihrer Schwester aus. »Ma-i.« Nora lächelte. Sie liebte die offen gezeigte Begeisterung ihrer Jüngsten für ihre Schwester. »Ja, deine Marie ist wieder da, nicht?«
    Schüchtern war Marie näher gekommen und nahm Tom ihre kleine Schwester ab. Während sie mit ihr zur Krabbeldecke ging und mit großen Bauklötzen spielte, wanderte ihr Blick immer wieder neugierig zu Tom. Unsicherheit befiel sie. Sie war es nicht gewohnt, einen Mann an der Seite ihrer Mutter zu sehen. Mittlerweile hatte sie die Trennung ihrer Eltern zwar akzeptiert, insgeheim jedoch hegte sie nach wie vor die Hoffnung, dass sie wieder zusammenkämen. Sie registrierte durchaus die Vertrautheit und Nähe, die zwischen ihrer Mutter und diesem fremden Mann herrschte. Sie wusste zwar, dass Sophie einen anderen Vater hatte als Niklas und sie, aber tatsächlich hatte sie nie einenGedanken daran verschwendet. Dass der Vater von Sophie nun leibhaftig vor ihr stand, brachte

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