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Wind Die Chroniken von Hara 1

Wind Die Chroniken von Hara 1

Titel: Wind Die Chroniken von Hara 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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gehofft.
    »Vergesst nicht: Ihr müsst den Biestern den Kopf abschlagen!«, schärfte uns Ga-nor noch einmal ein.
    Wir nickten.
    »Dann möge Ug uns beistehen. Los!«
    »Komm mir nicht in die Schusslinie«, warnte ich Shen.
    »Drei! Zwei! Los!«
    Shen riss die Tür weit auf, worauf sofort ein stinkender Untoter ins Zimmer stolperte. Er verlor das Gleichgewicht, fiel hin, und Ga-nor hackte ihm den Kopf ab. Prompt tauchte in der Tür die nächste Kreatur auf, in der ich den Wirt der
Oberhexe
erkannte. Ich schickte einen Pfeil in sein grünes Auge, Ga-nor säbelte ihm Beine und Kopf ab.
    »Ist er tot?«, fragte ich.
    »Das ist er schon lange«, antwortete der Rotschopf und wagte sich hinaus.
    Das ließ sich besser an, als wir erwartet hatten. Auf dem Gang gab es nur noch zwei Untote, die uns jedoch nicht bemerkten, weil sie damit beschäftigt waren, gegen die Tür am anderen Ende zu hämmern.
    Während sich Ga-nor und Shen an sie heranpirschten, ließ ich die Treppe nicht aus den Augen, über die jederzeit neue Gäste auftauchen könnten. Ga-nor erledigte die Feinde derart schnell, dass er nicht mal Shens Hilfe brauchte.
    »Die Luft ist rein!«, hörte ich ihn rufen, woraufhin ich mich langsam zurückzog.
    »Lahen! Öffne die Tür, wir sind’s!«, verlangte Shen und trommelte gegen die Tür. »Lahen! Mach auf!«
    Von unten vernahm ich ein Röcheln und Schritte. Der erste Untote flog förmlich in den Flur hinein. Mein Pfeil traf sein Auge, sodass er nach hinten fiel und die Treppe hinunterpolterte.
    Ga-nor baute sich neben mir auf, und an seiner Seite fühlte ich mich gleich wesentlich sicherer.
    »Wenn sie uns die Tür nicht öffnen, sind wir verloren«, erklärte er ruhig – doch seine Stimme verriet ihn. Er hatte recht, wir steckten wirklich in der Klemme, denn inzwischen hielten neun Untote auf uns zu, denen weitere folgten. Selbst wenn wir die noch zurückschlagen konnten, würden wir das nicht unversehrt überstehen.
    »Lahen!«, schrie ich aus voller Kehle, während ich einen weiteren Pfeil auf die Reise schickte. »Öffne die Tür!«
    Daraufhin bewegte sich unverzüglich der Riegel.
    Gut gemacht!
    »Bei Meloth, du lebst!«, hörte ich die Stimme meines Augensterns. »Rasch! Kommt rein!«
    Ein letzter Jäger, der auf Frischfleisch aus war, erlag noch meinem Pfeil, bevor ich mich umdrehte, Shen folgte und in das rettende Zimmer schoss. Ga-nor schlüpfte als Letzter hinein. Lahen schlug die Tür zu und legte den Riegel wieder vor.
    »Wir haben es geschafft!« Der Heiler schien unser Glück noch gar nicht fassen zu können und wirkte auf mich, als wolle er gleich lostanzen. »Aber du hast ziemlich lange gebraucht, um aufzumachen!«
    »Ich habe keinen Grund gesehen, warum ich dich einlassen sollte!«, antwortete Lahen kalt, kam dann auf mich zu und schloss mich fest in die Arme. »Ich hatte schon befürchtet, dir sei etwas zugestoßen.«
    »Es ist alles in Ordnung«, flüsterte ich. »Wir konnten uns rechtzeitig in Sicherheit bringen.«
    »Hättest du uns wirklich vor der Tür stehen lassen?«, fragte Ga-nor mürrisch.
    »Unsinn!«, fuhr Luk ihn an. »Wir haben anfangs einfach unseren Ohren nicht getraut. Und jetzt hilf mir! Wir müssen den Schrank wieder vor die Tür schieben. Vorsichtshalber.«
    Von draußen klangen bereits Schläge und ein Keuchen herein. Da zeigte reichlich viel Volk Interesse an uns. Allmählich machte ich mir ernsthaft Gedanken, ob die Tür standhalten würde.
    »Gibt es hier was zu trinken?«, fragte ich, denn nach dem kleinen Geplänkel war mein Hals völlig trocken.
    »Nur Schnaps. Aber ich glaube, auf den sollten wir jetzt besser verzichten.«
    Erst da fiel mir Giss auf.
    Der Bote saß im Schneidersitz auf dem Fußboden, fest in seinen verschlissenen Umhang gehüllt. Neben ihm lagen eine breite Machete, die in einer abgegriffenen weinroten Scheide steckte, und die grau-grüne Reisetasche.
    »Wie kommst du denn hierher?«
    »Ich bin gerade den Gang hinuntergegangen, als diese Untoten aufgetaucht sind. Da bin ich einfach ins nächstbeste Zimmer gesprungen – und fand mich in Gesellschaft der Herrin und Luks wieder.«
    »Genau so ist es gewesen«, bestätigte Luk schnaufend, der mit Ga-nor den Schrank vor die Tür wuchtete. »Ohne Giss hätten wir von alldem gar nichts mitbekommen. Da platzt doch die Kröte, womöglich hätten wir am Ende die Tür sperrangelweit aufstehen lassen!«
    »Was ist hier los?«, fragte ich Lahen leise.
    »Das wüsste ich selbst gern. Um derart viele Tote zum Leben

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