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Wind Die Chroniken von Hara 1

Wind Die Chroniken von Hara 1

Titel: Wind Die Chroniken von Hara 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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sie überhaupt begriffen hatten, was hier vor sich ging, suchte der Tod die Schenke erneut heim. Mit jeder Sekunde tauchten neue Besucher auf. Solange sie noch mit denjenigen beschäftigt waren, die den Fisch überlebt hatten, würden sie ihre Aufmerksamkeit jedoch nicht auf uns richten. Das mussten wir ausnutzen. Mehrere Stufen auf einmal nehmend rannten wir die Treppe hoch. Das Brüllen hinter uns kündete davon, dass die Untoten, die unten leer ausgegangen waren, ihr Glück nun im ersten Stock versuchen wollten.
    Das erste Zimmer im Gang gehörte Luk, Ga-nor und Shen. In ihm brachte sich der Medikus in Sicherheit. Ich folgte ihm, da ich mir nicht sicher war, dass ich es bis zu meinem eigenen schaffen würde. Sofort verrammelten wir die Tür. Unmittelbar darauf polterte von draußen etwas dagegen.
    Wie ich befürchtet hatte, waren Luk und Lahen nicht hier.
    Großartig!
    Der schnaufende Heiler sackte an der Wand zu Boden und murmelte ein Gebet.
    Zeit wurde es.
    »Was für ein hartnäckiges Schwein«, sagte ich. Der Untote versuchte wie besessen, in unser Zimmer einzudringen. Seit geschlagenen drei Stunden! Und nicht eine Minute hatte diese Kreatur in ihren Anstrengungen nachgelassen.
    »Hält die Tür auch stand?«, fragte Shen zum ich weiß nicht wievielten Mal.
    »Das hoffe ich.«
    Nicht zu wissen, was aus Luk und Lahen geworden war, schürte meine Panik. Mich trennten nur lächerliche fünfundzwanzig Schritt von ihr – die in diesem Moment jedoch eine unüberwindliche Strecke bedeuteten. Mir blieb nur zu hoffen, mein Augenstern habe sich in unserem Zimmer verschanzt und alles sei mit ihr in Ordnung.
    Ga-nor lehnte das Schwert gegen die Wand, trat ans Fenster und blickte hinaus. Ich wusste, was er dort sah: huschende Schatten und grüne Feuer in toten Augen. In der Dabber Glatze trieben weit mehr als zweihundert Monster ihr Unwesen. Die ganze Stadt machten diese Biester unsicher! Ob überhaupt jemand außer uns überlebt hatte? In irgendeinem Keller oder auf dem Dachboden …
    Der Alarm war längst verstummt. Auch Schreie waren nicht mehr zu hören. Am anderen Ende der Straße standen einige Häuser in Flammen, doch niemand machte Anstalten, das Feuer zu löschen. Wir konnten nur beten, dass es sich nicht ausbreitete und auf die Schenke übergriff.
    »Wir können nicht ewig hierbleiben«, knurrte ich. »Früher oder später erwischen die uns.«
    »Du hast doch selbst gesagt, dass die Tür standhält«, widersprach Shen.
    »Ich habe gesagt, dass ich es hoffe. Aber wenn diese Kreaturen sie nicht einschlagen, verhungern wir am Ende. Ich bin mir nämlich nicht sicher, dass die bis zum Morgen abziehen. Oder macht denen das Sonnenlicht inzwischen etwas aus?«
    »Nein. Aber wenn wir den Nekromanten töten …«
    »Bei Ug, was heißt hier
den
Nekromanten?«, bediente ich mich eines Fluchs aus Ga-nors Mund. »Hast du nicht gehört, was Lahen gesagt hat?! Um zweihundert Leichen zum Leben zu erwecken, sind fünf der besten Zauberer nötig. Wir haben es aber mit mehr als fünfhundert Monstern zu tun. Das sind nämlich nicht nur die Toten vom Friedhof, sondern auch die, die sie gerade zum Nachtmahl verschmaust haben. Überleg doch mal, wie viele Nekromanten da nötig wären, um diesen Haufen unter Kontrolle zu halten!«
    »Ich habe mir nur eins überlegt: dass ich nicht die geringste Absicht verspüre, mich diesem Haufen anzuschließen.«
    »Was schlägst du vor?«, fragte mich Ga-nor nun.
    »Zunächst mal müssen wir in mein Zimmer kommen.«
    »Vergiss es!«, spie Shen aus. »Ich werde wegen deines edlen Kopfes nicht mein Leben riskieren!«
    »Unser Fenster geht zum Innenhof«, erklärte ich Ga-nor. »Wenn wir zu den Ställen kommen, besteht für uns alle die Chance, noch unsere alten Tage zu erleben.«
    »Was, wenn der Wirt das Tor offen gelassen hat?«, gab Ga-nor zu bedenken.
    »Das werden wir auch nicht erfahren, wenn wir hier versauern.«
    »Stimmt. Also gut, ich komme mit dir.«
    »Ihr Narren!« Shen wollte dieses Zimmer, das ihm die reinste Feste schien, um keinen Preis verlassen. »Was, wenn die beiden anderen euch nicht aufmachen? Ob ihr es dann noch zurückschafft?«
    »Es zwingt dich niemand, uns zu begleiten. Also bleib ruhig hier!«
    Da wusste er nichts mehr zu sagen, stand auf und nahm sich sein Schwert.
    »Kannst du uns helfen?«
    Der Heiler begriff, dass ich auf seine Gabe anspielte, und schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, ob das klappt.«
    Schade. Ich hatte wirklich auf seine Fähigkeiten

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