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Wind Die Chroniken von Hara 1

Wind Die Chroniken von Hara 1

Titel: Wind Die Chroniken von Hara 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Rübe ziehen, verfehlte sein Ziel jedoch und ging zu Boden, wobei er den Untoten immerhin am Schlüsselbein und Brustkorb traf. Sofort holte er erneut aus und spaltete seinem Angreifer den Schädel. Dieser barst mit einem ekelhaften Geräusch, und nun zuckte die kraft der Magie wiederbelebte Leiche zusammen und erschlaffte endgültig.
    »Da platzt doch die Kröte!«, brüllte Luk und spuckte triumphierend aus. »Bist du jetzt endlich tot?!«
    Erst in diesem Moment fiel ihm der Mann ein. Der erledigte gerade die anderen Untoten und wischte die Klinge ab.
    Luk hatte sich nicht getäuscht. Der Kerl kam in der Tat aus Nabator. Sein Gesicht konnte er jedoch nicht erkennen, da die Kapuze es verbarg. Als er an Luk herantrat, schwang dieser drohend das Beil.
    »Sag mal, hat dir der Kampf das letzte bisschen Verstand geraubt?«, fragte der Unbekannte.
    »Hör mal«, schnaufte Luk, der während des Kampfes völlig außer Atem geraten war. »Ich bin dir dankbar für deine Hilfe, aber jetzt trennen sich unsere Wege wieder. Du gehst dahin, ich dorthin, und dann vergessen wir diese Begegnung.«
    Daraufhin schob der Mann die Kapuze nach hinten.
    Luk klappte der Unterkiefer herunter. Dieses Gesicht kannte er. Dieses markante, scharfkantige Gesicht mit Adlernase, rotem Schnauzer und Haupthaar von derselben Farbe, das zu einem kurzen dicken Zopf zusammengebunden war. Ga-nor, der Irbissohn, der mit der Einheit Da-turs in die Berge gezogen war. Ebender Nordländer, dem Luk noch Geld vom Würfelspiel schuldete.
    »Da platzt doch …«, murmelte Luk.
    »Glaubst du etwa, ich sei aus dem Jenseits zurückgekommen, um meine Schulden bei dir einzutreiben?«, fragte Ga-nor mit einem müden Grinsen.
    »In dem Fall wärst du noch mieser als diese Kreaturen. Die waren zwar untot, wollten aber wenigstens kein Geld von mir.«
    »Stimmt. Dafür hätten sie allerdings liebend gern dein Herz verschmaust.«
    Diese Aussicht ließ Luk noch im Nachhinein erschaudern. »Was hat dich hierher verschlagen?«, fragte er.
    Statt zu antworten, drehte Ga-nor jedoch den Kopf in die Richtung, aus der er gekommen war, und lauschte angespannt in den pladdernden Regen hinein. Luk tat es ihm nach, im Unterschied zu Ga-nor hörte er jedoch kein verdächtiges Geräusch und stellte daher die nächste Frage: »Was ist?«
    »Pst!«
    In der Dämmerung wirkte sein Gesicht noch schärfer, und unter den Augen lagen dunkle Ringe, sodass er tatsächlich an einen Toten erinnerte. Luk durchlief ein Frösteln. Es verging eine Minute, die nächste brach an. Der Regen nahm immer mehr zu, so unmöglich das auch schien.
    »Da platzt doch die Kröte, sagst du mir jetzt, was Sache ist?!«, knurrte Luk.
    »Gehen wir.«
    »Was?!«
    »Lass uns von dieser Mine weggehen, und zwar schnell.«
    »Aber …«
    »Ich lasse mich hier auf keine langen Gespräche mit dir ein«, fuhr ihn der Irbissohn wütend an. »Entweder du kommst mit mir mit, oder du nimmst schon bald die nächsten Gäste in Empfang.«
    Luk brauchte nur eine Sekunde, um zu begreifen, was er sich unter diesen Gästen vorzustellen hatte. Grünäugige Kreaturen …
    »Ich komme mit«, versicherte er rasch und sah sich verängstigt nach allen Seiten um, ob nicht bereits die nächsten ausgemergelten dunklen Silhouetten aus dem dichten Tannenwald auftauchten.
    »Komm! Wir müssen sie abhängen. Pass auf, wo du hintrittst. Und bleib nicht zurück.«
    Luk nickte krampfhaft und sah sich ein letztes Mal um, ehe er Ga-nor nacheilte.
    Obwohl das Holz feucht war, gelang es ihnen ohne Mühe, ein Feuer zu entfachen. Die Flammen knisterten und sprühten Funken, dichter Rauch zog durch ein Loch im Dach ab. Wie gut das tat! Luk zitterte vor Kälte am ganzen Leib, da war ihm die Möglichkeit, sich zu wärmen und seine Kleidung zu trocknen, mehr als willkommen.
    Die halbe Nacht waren sie durch den dunklen Wald gelaufen. Einen Fels hinunter, den nächsten wieder hinauf, über einen Kamm und wieder runter. Anschließend waren sie noch eine Ewigkeit einem eiskalten Bach stromaufwärts gefolgt. Dreimal war Luk auf den glitschigen Steinen ausgerutscht und im Wasser gelandet, dreimal hatten ihn die kräftigen Hände des Nordländers am Kragen gepackt und wieder aufs Trockene gezogen.
    Der Irbissohn übertraf in seiner Unerbittlichkeit sogar noch den toten Hauptmann aus dem Eisturm. Der hatte seine Untergebenen wenigstens nie ein solches Hindernisrennen veranstalten lassen. Luk war müde, seine Füße schmerzten entsetzlich, er bekam kaum noch Luft, das Beil

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