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Wind Die Chroniken von Hara 1

Wind Die Chroniken von Hara 1

Titel: Wind Die Chroniken von Hara 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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schließlich keine kleinen Kinder mehr, dass wir nichts allein entscheiden können!« Doch nach diesen Worten ließ nicht einmal Gnuzz’ Miene Einverständnis erkennen. Prompt wechselte Bamuth daraufhin das Thema: »Soweit ich es sehe, kommen wir an diesen Untoten nicht vorbei, oder? Nicht mal mithilfe von dem Grauen oder Lahen.«
    »Hast du das nach einer Woche also auch schon begriffen, ja? Danach habe ich Ness gleich nach dem Besuch von diesem Nekromanten gefragt. Natürlich kannst du auch die Untoten aus dem Weg räumen. Nur erfährt der Nekromant dann auf der Stelle davon.«
    Darauf wusste Bamuth nichts zu erwidern. Shen schlummerte nun ein, Knuth und Gnuzz würfelten. Erst als die Zeit fürs Mittagessen heranrückte, begaben sich alle in die andere Hälfte des Hauses.
    Dort erblickten sie auf dem Tisch nicht nur das übliche Essen, sondern auch allerlei Ausrüstung und Waffen.
    »Wie ist das zu verstehen?«, fragte Shen.
    »Wir gehen«, antwortete Ness.
    »Jetzt?!«, platzte es aus Knuth heraus.
    »Ja.«
    »Habt ihr völlig den Verstand verloren?«
    »Niemand verlangt von euch, uns zu begleiten«, erwiderte Lahen kalt, während sie weiterpackte. »Bleibt hier, solange ihr wollt. Das Haus steht zu eurer vollen Verfügung.«
    »Könntet ihr uns vielleicht erklären, worum es geht«, verlangte Knuth. »Du warst es doch, Ness, der uns alle zur Vorsicht gemahnt hat. Und jetzt willst du am helllichten Tage aufbrechen! Glaubst du wirklich, diese Untoten und der Nekromant werden euch so ohne Weiteres gehen lassen?!«
    »Ich weiß nur eins«, erwiderte Ness, während er einen Köcher mit Pfeilen unterm Tisch hervorholte. »Wenn wir jetzt nicht verschwinden, kommen wir hier nie mehr raus. Und glaub mir, der Nekromant und seine Monster sind nur der Anfang.«
    »Und was ist mit uns?«
    »Keine Ahnung.«
    »Entzückend!«, schnaubte Shen.
    »Woher der Sinneswandel?«, bohrte Knuth weiter.
    »Lahen spürt etwas.«
    Knuth kratzte sich den Hinterkopf. Das war eine Eröffnung, die er ernst nehmen sollte. Lahen würde nicht ohne guten Grund auf einem unverzüglichen Aufbruch bestehen, das sollte also auch ihm zu denken geben. »Wir begleiten euch.«
    »Hast du jetzt auch den Verstand verloren?! Nur weil sie etwas
gespürt
hat, sollen wir unseren Arsch riskieren?« Bamuth sah Knuth fassungslos an. »Also … ohne mich.«
    »So was Dämliches wie du ist mir wirklich noch nie begegnet«, spie Gnuzz aus. »Wenn sie sagt, sie spürt etwas, ist an der Sache was dran. Und vergiss nicht, wie diese Köter in der Nacht geheult haben! Knuth, ich komme mit.«
    »Shen?«
    Der streckte sich und zuckte die Achseln. »Ich werde mich euch wohl anschließen«, sagte er nach einer Weile.
    »Zu spät!«, stöhnte Lahen, die kreidebleich geworden war.
    Der Nekromant betrat ihren Hof.
    Wie?! Wie konnten wir nur so dumm sein?! Als ob ich nicht schon damals, als dieser Sdisser das erste Mal bei uns aufgetaucht war, gewusst hätte, dass wir sofort fliehen mussten. Doch Vorsicht, vor allem aber Dummheit hatten mich zögern lassen. Nur: Worauf hatte ich eigentlich gehofft?! Für diese geballte Dämlichkeit bekamen wir jetzt die Rechnung präsentiert.
    Denn nun saßen wir wirklich fest.
    »Keine Panik!« Meine Stimme klang selbst mir fremd. »Die Sachen vom Tisch! Rasch!«
    Meine werten ehemaligen Kollegen waren nicht zum ersten Mal in der Bredouille. Deshalb gehorchten sie mir – Meloth sei gepriesen! – aufs Wort, stellten keine Fragen und versteckten unsere Ausrüstung. Gründlich.
    »Ins andere Zimmer mit dir, Lahen.«
    »Der kriegt mich nicht so schnell.«
    »Dafür werde ich schon sorgen.«
    Ich warf Gnuzz sein Messer zu, der es sogleich in den Stiefelschaft steckte.
    Ein kurzer Blick auf die anderen bewies mir, dass sie sich geschickt im Zimmer verteilt hatten. Echte Gijane eben. Gnuzz saß an der Tür, Knuth neben dem Ofen, Shen fand sich in Reichweite der Ofengabel, Bamuth stand am Fenster.
    Der Sdisser trat ins Haus ein. Seine Visage hatte mir schon bei unserer ersten Begegnung missfallen, aber diesmal hätte ich ihm am liebsten meine Faust hineingerammt. »Wo ist sie?«
    Der Nekromant würdigte Knuth und seine Männer keines Blickes. Ein Fehler. Niemand sollte Gnuzz den Rücken zukehren. Ich selbst würde dergleichen nie wagen – jedenfalls so lange nicht, wie ich noch keine Augen im Nacken hatte.
    »Wer denn?«, stellte ich mich dumm.
    »Deine Frau. Ich würde ihr nicht empfehlen, sich zu verstecken.«
    »Was wollt Ihr von ihr, mein Herr?

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