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Wind Die Chroniken von Hara 1

Wind Die Chroniken von Hara 1

Titel: Wind Die Chroniken von Hara 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Kampf los.
    Bamuths Armbrust klickte, ich zog mein Beil hinterm Gürtel hervor und schleuderte es gegen den Gegner, den Bamuth nicht erledigt hatte. Mit einem Mal standen jedoch vier weitere Soldaten vor uns, als seien sie aus dem Erdboden gesprossen. Shen und Gnuzz warfen sich ins Getümmel. Eisen klirrte. Lahen rammte einem Angreifer den Stab in die Visage. Der Schädel biss ihm das halbe Gesicht ab. Sofort vergaß der Mann alles um sich herum, heulte auf und krachte zu Boden, beide Hände auf die grauenvolle Wunde gepresst.
    Der letzte – wenn man so will – unbeschäftigte Nabatorer wollte mich schon von rechts umrunden, doch als er in Lahens Händen den blutdürstigen Hilss sah, blieb er wie erstarrt stehen. Dem Tod entkam er trotzdem nicht, denn Bamuth trieb ihm den Dolch in den Bauch.
    »Shen!«, schrie Lahen. »Aus dem Weg!«
    Unser Medikus, der sich durchaus geschickt gegen seinen Angreifer zur Wehr setzte, sprang zur Seite, um aus der Schusslinie des magischen Angriffs zu kommen.
    Der Schädel heulte auf – und der Feind flog zusammen mit dem Zaun durch die Luft. Gnuzz erledigte derweil seinen Gegner und erschlug im Anschluss daran den Soldaten mit dem angebissenen Gesicht.
    »Hol mich doch das Dunkel!« Bamuth sah mit kummervoller Miene auf Knuths Leiche. »Was hatten die hier verloren?!«
    »Die haben uns aufgelauert«, antwortete Shen, nach Atem ringend.
    »Red keinen Unsinn!« Ich zog mein Beil aus der Leiche, wischte die Schneide an meiner Kleidung ab und steckte es wieder hinter den Gürtel. »Das war purer Zufall. Die wurden hier irgendwo einquartiert, für die Zeit, in der die Kasernen noch nicht stehen. Da sind wir ihnen dann in die Arme gelaufen.«
    »Nur, dass es Knuth dabei erwischt hat. Was musste der auch das Tor eintreten? Lahen hat ihm doch gesagt … So viele Jahre ist er aus jeder Schwierigkeit herausgekommen, und hier verhält er sich wie der reinste Milchbart. Dieser Dummkopf.«
    Bamuth flüsterte mit grauen Lippen ein Gebet. Ja, um Knuth tat es mir auch leid. Er war kein schlechter Kerl gewesen, außerdem hatte er diese Schakale hier gut im Griff gehabt. Jetzt musste ich jederzeit gewärtig sein, dass sie aufmuckten.
    »Wir machen ihn nicht wieder lebendig«, sagte Lahen und durchquerte schnellen Schrittes den Hof. »Bamuth, lade dein Spielzeug nach.«
    Aus dem Haus lugte eine versoffene Visage heraus. Porks Vater in höchsteigener Person. »Was’n los?«, lallte er.
    »Versteck dich!«, befahl Gnuzz, worauf der Mann sofort verschwand.
    Die Straße war menschenleer. Wir überquerten sie rasch, um dann, dicht an die Zäune gepresst, zum Fluss hinunterzugehen. Am anderen Ufer machten wir bei der Mühle Menschen aus.
    »Das sind Bogenschützen!«, rief mir Shen zu.
    »Um die kümmer ich mich«, erklärte Lahen.
    In den letzten Minuten war sie noch hohlwangiger und bleicher geworden. Ihre Haut kam mir durchscheinend und wächsern vor. Unter ihren Augen lagen schreckliche dunkelblaue Ringe, ihr Haar hing in Strähnen an ihr herunter. Ich könnte diese Nichtsnutze da drüben abschießen, bevor sie auch nur ihre Pfeile angelegt hatten. Warum sollten wir mit der Magie des Todes spielen, wenn sich alles auch mit einer weit schlichteren Waffe regeln ließ? Welche Gefahr sollte schon von diesen Bogenschützen ausgehen, wenn die uns den Rücken zugekehrt hatten?
    Ich zielte kaum. Der Wind stand günstig, das Ziel bewegte sich nicht – das hätte sogar ein Kleinkind geschafft. Auch die Entfernung von einhundertundfünfzig Yard war für meinen Bogen lächerlich. Als der erste Pfeil traf, löste sich sein Bruder bereits von meiner Sehne.
    »Wie Anfänger!« – Das war alles, was Ga-nor sagte, als die Nabatorer abgeschossen wurden.
    »Wer schießt da?«
    »Jemand vom anderen Flussufer. Weiter links!«
    Erst jetzt machte Luk die vier Männer und die Frau aus. Ein blondhaariger Mann stand mitten auf der Straße. Er hatte den Bogen noch immer erhoben. Nach getaner Arbeit schien er sich an seinem Werk zu freuen. Mit gutem Grund.
    »Ich wüsste zu gern, wer die sind.«
    »Was spielt das schon für eine Rolle?«, erwiderte Ga-nor. »Hauptsache, wir haben unsere Schwierigkeiten vom Hals.«
    »Aber welche wie die könnten wir gut brauchen!«
    »Da siehst du mal ein paar Tote vom Himmel fallen, und schon verlierst du dein letztes bisschen Verstand«, höhnte Ga-nor. »Wo ist deine legendäre Vorsicht? Streng doch mal deinen Kopf an! Was, wenn die uns nicht gerade mit offenen Armen empfangen?«
    »Schon

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