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Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Titel: Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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Himmel, als sie ihre Versuche aufgab, doch noch zur Ruhe zu kommen. Sie wusste, dass es nur eines gab, was ihr dabei helfen konnte. Trotzdem zögerte sie eine Weile. Sie hatte keine Ahnung, was Magnus dazu sagen würde, möglicherweise würde er sehr verärgert sein.
    Schließlich entschied sie, das Risiko einzugehen. Auf jeden Fall würde er sehr überrascht sein.
    Auch Magnus schlief schlecht in dieser Nacht. Getrieben von seiner Sehnsucht war er einmal sogar aufgestanden, um zu ihr zu gehen. Es wusste ganz sicher, dass Lucia ihn nicht wegschicken würde.
    Aber sie selbst würde gehen, irgendwann.
    Es war dieser Gedanke, der ihn letztendlich davon abhielt, ihr Zimmer zu betreten. Es war noch gar nicht so lange her, da hatte er geschworen, sich nie wieder so zu verlieben. Er hatte es nicht einmal für möglich gehalten, sich je in eine andere Frau zu verlieben, zu tief hatten Schmerz und Enttäuschung in ihm gesessen. Und nun verliebte er sich ausgerechnet in eine Frau, die wie eine Meerjungfrau an Land gespült worden war. Eine Frau, die selbst nicht wusste, wo sie eigentlich herkam und zu wem sie gehörte.
    Ein Frau wie Lucia war bestimmt nicht allein. Der Gedanke an einen Ehemann und vielleicht sogar Kinder ließ ihn nicht los. Wenn er sich jetzt auf sie einließ, wenn sie beide sich ihren Gefühlen füreinander hingaben, würde der Schmerz später unerträglich sein. Noch einmal würde er das nicht durchstehen, das wusste Magnus gewiss.
    Magnus war froh, als der Morgen endlich graute. Er machte sich früh auf den Weg zur Backstube, doch zu seiner Überraschung war die Tür zur Bäckerei bereits aufgeschlossen, als er kam. Aus der Backstube schlug ihm der Duft nach frisch gebackenen Waren entgegen. Ob Göran schon da war? Eigentlich unwahrscheinlich, schließlich hatte er heute Spätschicht. Neugierig betrat er die Backstube und traute seinen Augen nicht. Überall standen Tabletts mit Brötchen und verschiedenen Broten, die meisten davon fertig gebacken. Aber es war nicht Göran, der hier werkelte, sondern Lucia, und es sah so aus, als hätte sie die ganze Nacht durchgearbeitet. Sie stand in ihre Arbeit vertieft am Arbeitstisch und rollte mit behänden Bewegungen Teig zu Brötchen.
    »Lucia, was machst du hier?«, rief Magnus, als er sich gefangen hatte.
    Er hatte sie offensichtlich erschreckt, denn sie fuhr heftig herum. Sie wies auf die Stikkenwagen, die mit frischem Backwerk gefüllt waren.
    »Ich konnte nicht schlafen«, sagte sie lächelnd. Dann wurde ihre Miene ernst. »Entschuldige bitte, das war ziemlich dreist. Ich hatte solche Lust, auszuprobieren, was ich kann.«
    Magnus betrachtete sie erstaunt.
    »Du kennst dich sogar mit dem Ofen aus«, stellte er überrascht fest. Das war keine Selbstverständlichkeit, er selbst hatte eine ganze Weile gebraucht, bis er die vielen Knöpfe und Regler des großen, sehr modernen Bäckereiofens beherrscht hatte. Er schmunzelte, als er an die zahlreichen Bleche mit doch recht dunklen Brötchen dachte.
    Lucia nickte nur. »Im Moment sind die Roggenmischbrote drin«, berichtete sie stolz. »Außerdem habe ich Weizenstangen und zwölf Bleche mit Brötchen vorbereitet.«
    Magnus konnte es nicht fassen. Damit war das Sortiment für den Vormittag fast vollständig vorbereitet! »Dann ist ja praktisch alles getan, und ich kann mich an meine Akten setzen«, sagte er ungläubig. Er hatte weiß Gott genug zu tun, schließlich hatte er seit Lucias Auftauchen vornehmlich andere Dinge im Kopf gehabt.
    Er betrachtete Lucia nachdenklich. Sie hob gerade ein weiteres Blech aus dem Ofen und schob es zum Abkühlen in den Wagen. Die Arbeit schien ihr wirklich Spaß zu machen. Sie macht ihrem Namen alle Ehre, dachte Markus glücklich. Sie strahlt von innen.
    Lucia wandte sich ihm zu und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Geh du nur, ich bleibe noch ein bisschen.«
    »Aber den Rest können Göran und Frida doch später machen«, wandte Magnus lahm ein.
    Lucia nickte. »Ich will den beiden nicht alle Arbeit wegnehmen«, sagte sie, »aber ich möchte noch eine Sache ausprobieren.«
    Magnus war neugierig, was das wohl war. Er setzte zu einer Frage an, aber Lucia hatte sich schon wieder in Richtung Ofen gedreht, um die Temperatur zu regeln. Wieder staunte er, wie sicher sie mit den entsprechenden Knöpfen hantierte. »Komisch«, sagte er lächelnd, »es ist, als wärst du schon immer hier gewesen.«
    Lucia wandte sich um und nickte. »Ich habe das gleiche Gefühl«, sagte sie langsam. Er

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