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Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Titel: Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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und stieg vom Rad. »Hej, ich bin Lucia!«, rief sie dem Mann zu. »Ich habe eben angerufen.«
    »Ach, Sie sind das.« Der Mann stieg von der Leiter und kam mit dem Korb voller Äpfel auf sie zu.
    »Darf ich?«, fragte Lucia und wies auf die Äpfel. Magnus hatte ihr die Summe genannt, die sie für die Äpfel ausgeben durfte, und Lucia war fest entschlossen, dafür nur beste Ware einzukaufen.
    »Natürlich«, sagte Lars, und Lucia nahm sich einen der Äpfel. Sie schnupperte daran.
    »Die duften herrlich. Was ist das für eine Sorte?«
    »Das sind Sommerrenetten«, erklärte Lars. »Man findet sie nicht mehr so oft, weil ihre Blüten so anfällig gegen Kälte sind.«
    Lucia biss hinein. Der Apfel schmeckte so gut, wie er roch. Genau das, was sie für ein Apfelkuchenrezept suchte.
    »Und? Haben Sie schon mal so etwas Gutes gegessen?« Lars schaute sie erwartungsvoll an. »Tut mir leid«, entschuldigte er sich gleich darauf. »Sie können sich ja an nichts erinnern.«
    Lucia hatte ihm bei dem Telefonat nichts von ihrem Gedächtnisverlust erzählt, wunderte sich aber nicht. Die Neuigkeit hatte in Sandbergen sicherlich die Runde gemacht.
    Sie bedachte ihn mit einem langen Blick. »Trotzdem weiß ich, dass dieser Apfel köstlich schmeckt«, sagte sie lächelnd. »Wie viele Kisten kann ich davon haben?«
    Lars schien einen Moment nachzudenken. »Das meiste ist vorbestellt«, sagte er schließlich. »Vier oder fünf Kisten kann ich aber abzweigen.« Lucia spürte, dass er sie musterte, und sah ihn abwartend an. Schließlich räusperte er sich. »Wie ist das denn so ohne Gedächtnis? Ich meine, Sie haben ja keine Ahnung, wer Sie eigentlich sind. Macht Ihnen das keine Angst?«
    Lucia betrachtete den Apfel in ihrer Hand. »Manchmal schon«, gab sie schließlich zu. »Andererseits fühle ich mich ganz gut. Wie Eva im Paradies.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, ist die Sache mit Eva im Paradies nicht gut ausgegangen.« Lars grinste, Lucia aber hielt mitten im Kauen inne. »Was wollen Sie damit sagen?« Sie hörte selbst, dass ihre Stimme ängstlich klang.
    »Na ja, man kann nicht einfach so tun, als wäre nichts gewesen«, sagte Lars ruhig. »Egal, was es war, irgendwann holt es einen immer ein.« Mit diesen Worten schien für ihn das Thema beendet; er schob ein paar leere Kisten beiseite und wandte sich zum Gehen. Er forderte sie auf, ihm zu folgen.
    Lucia hörte seine Aufforderung wie aus weiter Ferne. Seine Worte ließen sie nicht los, sie machten ihr Angst. »Bei mir muss es gut ausgehen«, stieß sie trotzig hervor.
    »Kommen Sie!«, rief Lars ihr zu. »Ich zeige Ihnen meinen Beerengarten. Eine Sorte Erdbeeren ist sogar schon reif.«
    Lucia wandte sich um und folgte ihm, aber die Freude von vorhin spürte sie nicht mehr. Obwohl der Himmel immer noch blau war, kam es ihr so vor, als wären dunkle Wolken aufgezogen.
    Magnus war erleichtert. Seine Überzeugungsarbeit schien Früchte zu tragen, allmählich ging es mit dem Kindergarten voran. Wenn morgen endlich alle Abgeordneten zustimmten, konnte der Bau bereits in einigen Wochen beginnen.
    Er studierte den Grundriss, der an einem Stativ in seinem Bürgermeisterbüro befestigt war, und verglich einige der Abschnitte mit seinen Notizen. Vorbereitungen für die Sitzung morgen, um auch noch die letzten Zweifler zu überzeugen.
    Seine Gedanken wanderten aber immer wieder vom Kindergartenprojekt zu Lucia. Konnte man sich so sehr in einen Menschen verlieben, von dem man eigentlich nichts wusste?
    Obwohl er wusste, dass Lucia seine Gefühle erwiderte, konnte er diese Liebe nicht frei genießen. Sie wurde stets und ständig überschattet von der Vorahnung, dass alles vorbei sein würde, sobald sie sich erinnerte.
    Vielleicht aber wurde dann auch alles gut. Die Hoffnung blieb, dass sie Single war und sie beide ihre Liebe leben durften.
    Aber Hoffnung allein reichte Magnus nicht aus. Dieser Zustand schien ihm unerträglich. Er brauchte Gewissheit. Je schneller, desto besser.
    Entschlossen wandte er sich von den Plänen ab und griff zum Telefon. Bereits nach dem zweiten Freizeichen wurde am anderen Ende abgehoben.
    »Polizei Sandbergen.«
    »Magnus Sigge«, meldete er sich. »Ich wollte mal nachfragen, ob ihr etwas über die Fremde herausgefunden habt, die ich am Ufer gefunden habe.«
    »Hej, Magnus«, grüßte der Polizist. »Ich habe schon von dieser Frau gehört, aber ich dachte, es wäre nur ein Gerücht, das hier in Sandbergen die Runde macht.«
    Magnus war irritiert. »Wie meinst du

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