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Windbruch

Windbruch

Titel: Windbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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dann hatte er sich gesagt, dass sie ja so tun musste,
als würde sie sich sträuben. Das tat sie schließlich schon die ganze Zeit, obwohl
sie seine Annäherung ja eigentlich wünschte. Und schon im nächsten Satz hatte
sie ihren Widerstand aufgegeben. Na gut, hatte sie gesagt und erneut geseufzt,
dieses eine Mal könne sie ja mal eine Ausnahme machen. Es treffe sich, dass sie
sich die Windlady II sowieso mal vor Ort ansehen wolle. Schließlich habe
Maarten Sieverts so von ihr geschwärmt, als er neulich von ihr zurückgekommen
sei, dass sie schon fast eifersüchtig geworden sei. Daraufhin hatte sie ihr
glockenhelles Lachen erklingen lassen. Für ihn war es wie Musik gewesen.
    Und dann war sie gekommen, am
frühen Vormittag schon. Timo, der Pilot, hatte sie mit dem Hubschrauber
gebracht, genau eine Stunde, nachdem er selbst mit einem anderen Helikopter auf
der Plattform angekommen war. Das hatte ihm Zeit gelassen, ein wenig in seinem
Programm zu arbeiten und zwei kleine Fehler in die Schaltkreise einzubauen. Und
nun saß sie schon seit Stunden davor und brütete über den Plänen. Natürlich
hatte er ihr nicht gleich die richtigen Dateien geladen. Sie sollte ja ein wenig
länger zu tun haben.
    Als er gegen Mittag mal bei ihr
im Bürocontainer hereingeschaut und gefragt hatte, ob alles o. k. sei, hatte
sie ihn nur entnervt angesehen. Als er ihr aber eine Tasse mit frisch
aufgebrühtem Kaffee auf den Tisch gestellt hatte, hatte sie ihm ein Lächeln
geschenkt. Ihr ganz spezielles Lächeln. Das nur ihm galt. Das sie keinem anderen
schenkte.
    Und nun, da er wieder vor der
Glastür stand, die in ihr Büro hineinführte, beschloss er, seinen gestern so
sorgfältig ausgeklügelten Plan in die Tat umzusetzen. Er schaute sich um. Weit
und breit war keiner zu sehen. Die Kollegen waren in einer Besprechung, die
kurzfristig einberufen worden war, mit der er aber nichts zu tun hatte. Draußen
tobte ein Sturm, der in den letzten Stunden wider Erwarten immer heftiger geworden
war. Hohe Wellenberge klatschten bereits gegen die Windladys und auf die Plattform.
Nun, so wie es aussah, würden sie die Nacht hier verbringen müssen. Das alles
lief ja alles deutlich besser, als er erwartet hatte. Er würde schon ein
kuscheliges Plätzchen für sich und Tomke finden. Wohl zum hundertsten Mal fühlte
er in der Tasche seines Kittels nach, ob das Päckchen, das er Tomke gleich
feierlich überreichen würde, noch an seinem Platz war. Ja, dachte er lächelnd,
als seine Finger es ertasteten. Sie würde sich darüber freuen. Ganz bestimmt
würde sie das.
    Er spürte, wie sein Herz heftig
gegen die Rippen klopfte, als er die Tür öffnete. Tomke hatte soeben ein
weiteres Licht eingeschaltet, da es draußen plötzlich sehr dunkel geworden war.
Er sah, wie sie einen besorgten Blick durchs Fenster auf die Windlady II warf, kurz den Kopf schüttelte und sich dann wieder setzte. Als er eintrat, hob
sie kurz den Kopf und schürzte dann die Lippen. „Wirklich ein toller Auftrag“,
sagte sie spöttisch, „ich kann absolut keinen Fehler entdecken.“
    „Na, ist ja auch nicht so
wichtig“, erwiderte er und setzte sein, wie er meinte, verführerisches Lächeln
auf, das er so lange vor dem Spiegel einstudiert hatte.
    „Alles klar?“, fragte sie und zog
die Stirn in Falten.
    „Lass doch den Computer einfach
mal sein und schau mich an“, sagte er säuselnd. Dann trat er ein paar Schritte
auf sie zu, stellte sich neben sie, beugte sich zu ihr hinunter und legte
seinen Zeigefinger unter ihr Kinn. Tomke war so verdattert, dass sie zunächst
überhaupt nicht reagierte. Erst, als er ihr Kinn leicht anhob und sein Gesicht
dem ihren plötzlich gefährlich nahe kam, machte es klick bei ihr. Entsetzt
schlug sie seinen Arm weg und sprang auf. „Sag mal, hast du sie noch alle!?“, schrie
sie ihn an und zitterte vor Empörung am ganzen Körper.
    Von ihrer Reaktion überrascht
trat er ein paar Schritte zurück, fasste sich aber schnell wieder und setzte
erneut sein Lächeln auf. „Ich weiß ja, Kleines, dass es jetzt für dich ein
wenig überraschend kommt“, sagte er mit triefender Stimme. „Aber wir brauchen
uns jetzt nichts mehr vorzumachen. Wir wissen doch, wie wir zueinander stehen,
und ich finde, jetzt sollten es auch alle anderen wissen.“
    Als Tomke ihn nur perplex ansah,
wühlte er in seiner Tasche und kramte das kleine Päckchen hervor, deren Inhalt
er so sorgsam für sie ausgewählt hatte. „Schau mal, Tomke, meine Liebe, was ich
hier Schönes für

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