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Windkämpfer

Windkämpfer

Titel: Windkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Redick
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wegzubringen. Ich versichere dir, ich bin nicht wie diese Menschen. Ich hasse die Kriechlinge nicht.«
    »Die Ixchel«, sagte sie scharf. »Gib uns niemals diesen Namen. Doch nun höre mich an, die Zeit drängt, bald wird es Tag. Es naht Unheil, Pazel. Dieses Schiff fährt, angeblich in einer Friedensmission und um Handel zu treiben, nach Westen. Aber in der Hauptstadt werden Leute an Bord kommen, die ganz andere, abgrundtief böse Absichten verfolgen. Wir wissen noch nicht einmal, wer diese Leute sind. Aber sie dürfen keinen Erfolg haben.«
    Hoch oben auf dem Hauptdeck wurde die Schiffsglocke geläutet. Diadrelu zuckte zusammen. »Ich muss gehen«, sagte sie. »Wir sehen uns wieder, wenn das Schiff seine Angelegenheiten in Etherhorde erledigt hat. Bis dahin müssen wir zusehen, wie wir überleben. Pazel, blamiere mich nicht vor meinen eigenen Leuten. Sprich mit niemandem über uns. Das ist keine Drohung. Ich bitte dich darum.«
    Ober ihnen murmelte Neeps im Halbschlaf. Die Ixchel-Frau sprang so plötzlich, als wäre sie schon zu lange geblieben, über Pazels Kopf hinweg, und dann spürte er, wie sie am Hängemattenseil hinaufkletterte.
    »Müssen wir ertrinken?«, flüsterte er in jähem Schrecken. »Werdet ihr das Schiff bei Nacht versenken, wie es immer erzählt wird?«
    Die Frau hielt inne. »Unsinn«, flüsterte sie. »Wie sollen ein paar Ixchel das größte Schiff in ganz Alifros versenken?«
    »Und diese bösen Absichten? Worum geht es dabei?«
    Die Stimme klang entfernter; sie war weitergeklettert. »Das können wir nur vermuten.«
    »Dann sage mir doch bitte, was ihr vermutet.«
    Eine Weile hörte er nichts mehr und dachte schon, sie sei endgültig fort. Doch dann ließ sich ihre Stimme noch einmal vom anderen Ende des Zwischendecks vernehmen, und obwohl sie nur noch ganz schwach war, konnte er das Wort selbst und die Angst, die darin mitschwang, nicht überhören.
    »Krieg.«

11
     
    A US DEM GEHEIMEN T AGEBUCH DES Q UARTIERMEISTERS G. S TARLING F IFFENGURT
     
    Kaiserliches Kauffahrteischiff Chathrand in Besonderer Mission
    [Reg. 40279/Ethrhrd]
    unter NILUS ROSE Kapitän und Oberste Autorität an Bord kraft Ernennung des Erhabenen
    In diesem Jahr 941
    dem 28. Jahr der Herrschaft des Erhabenen Magad V.
     
    Dienstag, 4. Vaqrin. Wir machten in der ersten Nacht gute Fahrt unter einem goldenen Mond & auch am nächsten Tag hatten wir zum Glück klaren Himmel. & obwohl wir heute Abend Gegenwind haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass wir sechs Tage brauchen, um die Hauptstadt zu erreichen.
    Das alte Schiff war noch nie so gut in Form. Das erklärte ich dem Kapitän & dem 1. Maat Uskins, & Kapt. Rose meinte, lässige Bemerkungen zum Zustand des Schiffs stünden dem Quartiermeister nicht zu. Der entenmäulige Uskins nickte schadenfroh. Rose bemerkte es, ging fast an die Decke & schickte den ›dümmlichen Fatzken‹ an seine Arbeit. Ich vermied es, mir meine Genugtuung anmerken zu lassen.
    Natürlich ist Roses Unbeherrschtheit kein neues Leiden: Als er vor 12 Jahren das Kommando über die Chathrand führte, ließ er einen Mann wegen Schluckaufs auspeitschen. Dennoch scheint mir, dass ihn etwas plagt, & zwar nicht nur sein leicht entflammbares Wesen. Ich bin erst seit zwei Tagen mit ihm zusammen & spüre schon sein Unbehagen. Nachdem er unter dem Geschmetter der Trompeten an Bord gekommen war, trat er vor den versammelten Offizieren auf mich zu & sagte in etwa Folgendes:
    »Mr. Fiffengurt, ich weiß, Sie hatten sich Hoffnungen auf dieses Kommando gemacht, da Sie bereits eine große Zahl von Jahren auf dem Großen Schiff Dienst tun. Aber ich habe meine Order schwarz auf weiß, unterzeichnet von den Schiffseignern & vom Kaiser persönlich. Ich bin Kapitän, & es mag sein, dass Sie diesen Rang niemals mehr erreichen werden, denn schließlich sind Sie nicht mehr der Jüngste. Dies war vermutlich Ihre letzte Chance. Ich rate Ihnen, sich mit dieser unerfreulichen Tatsache auseinanderzusetzen, während wir die Ellisoq-Bucht überqueren, & Ihren Frieden damit zu machen. Denn wenn Sie nicht bereit sind, mir zu dienen wie jeder andere an Bord, dann heuern Sie besser in Etherhorde ab & suchen sich ein anderes Schiff! Verärgern Sie mich nicht & versuchen Sie nicht, sich mit anderen gegen mich zu verbünden. Jetzt möchte ich Ihre Bestandsliste sehen.«
    Damit schnappte er sich mein Logbuch, schlug es auf & runzelte die Stirn. Er fand meine Schrift pedantisch & weibisch & übertrug Uskins für diese Fahrt das Amt des

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