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Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Titel: Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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Erziehung zu legen. Wahrscheinlich ist die Kindererziehung in Russland strenger.«
    Noch lauteres Schnauben. »Aber ich BIN gut erzogen! Ich bin nur keine Puppe, sondern habe auch einen eigenen Kopf! Und dass Mama sich so auf den armen Winston gestürzt hat, fand ich nicht in Ordnung. Winston ist mein bester Freund!«
    Miau, das geht runter wie Öl! Bester Freund – genau so ist es! Ich würde mich auch jederzeit schützend vor Kira werfen.
    Werner seufzt. »Natürlich bist du gut erzogen. Ich verstehe dich vollkommen. Aber deine Mutter verstehe ich eben auch. Und ich möchte, dass ihr euch wieder vertragt. Komm doch bitte mit ins Esszimmer und setz dich zu uns. Ich verspreche dir, dass sich deine Mutter darüber freuen wird. Es tut ihr doch selbst schon leid, dass sie dich eben auf dein Zimmer geschickt hat.«
    Kira überlegt einen Moment. »Na gut. Ich komme raus. Aber nur, wenn Sie mir eine Frage ehrlich beantworten.«
    Werner nickt. »Gut. Welche denn?«
    »Mögen Sie meine Mutter eigentlich gern?«
    Hä? Wie kommt sie denn jetzt darauf? Versteh ich nicht. Menschen sind einfach seltsam! Und obwohl es eine Farbe ist, die ich als Kater nur schlecht erkennen kann, sehe ich eines sofort: Werner wird rot!

Warum Katzen keine Erziehung brauchen. Und Agenten kein Spaghettieis.
    »Kater ist noch jung?« So, wie Babuschka Kater ausspricht, klingt es eher wie Katerrrrr mit ziemlich vielen Rs am Ende. Sie beäugt mich misstrauisch und ich habe das Gefühl, dass sie mit der Frage nach meinem Alter irgendetwas Unfreundliches sagen will. Pöh! Da stehe ich doch drüber. Oder besser: liege ich drüber. Ich habe mich nämlich unter dem Esstisch zusammengerollt, an dem sich nun endlich – endlich! – alle versammelt haben. Werner räuspert sich.
    »Na ja, was heißt schon jung? Mitteljung, würde ich sagen. Kein Kätzchen mehr, aber auch noch nicht alt.«
    »Dann hat Erziehung noch Sinn. Vielleicht sollte ich mich um Erziehung kümmern. Kann ich sehr gut. Habe ich schon viele Hunde erzogen.«
    FAUCH! Hunde? Heilige Ölsardine – diese Frau vergleicht ernsthaft Hunde mit Katzen? Und was heißt hier überhaupt Erziehung? Ich bin doch kein Menschenkind. Ich bin eine Katze. Verstanden? Eine K-A-T-Z-E. Man kann mich lieben, man kann mich doof finden, aber man kann mich nicht erziehen. Das wäre ja auch noch schöner, wenn mir ein Mensch beibringen wollte, wie ich mich zu benehmen habe. Maunz! Das ist eben der Unterschied zum Hund: Ich bin eine eigenständige Persönlichkeit, da gibt’s nichts zu erziehen. Los, Werner! Sag’s ihr!
    »Ähem, ja, Frau Kovalenko, das ist wirklich ein sehr nettes Angebot von Ihnen. Da komm ich gern mal drauf zurück. Ein bisschen bessere Manieren könnten Winston nicht schaden.«
    »Warum heißt Winston?« Babuschka klingt so, als dürften Katzen ihrer Meinung nach nur Miezi oder Blacky heißen.
    »Nun ja – Winston ist ein sehr edler Rassekater, und zwar Britisch Kurzhaar. Deshalb Winston. Winston Churchill. Wie der britische Premierminister.«
    »Aha.« Babuschka sagt nichts mehr dazu, aber allein diesem kleinen Aha kann man deutlich entnehmen, dass sie diesen Namen für einen Kerl wie mich reichlich überkandidelt findet. Maunz! Langsam verstehe ich, warum Anna ihre Mutter einfach in Russland hat sitzen lassen.
    »Mama, kann ich mich nach dem Essen mit Tom und Pauli treffen? Wir müssen noch etwas Wichtiges für die Schule erledigen.« Kira klingt zuckersüß. Kaum zu glauben, dass sie ihrer Mutter vor einer halben Stunde noch die Pest an den Hals gewünscht hat. Dann folgte allerdings eine filmreife Versöhnung der beiden mit Umarmung, Aussprache und allem Pipapo, während Werner in der Küche den Gefrierschrank nach einer brauchbaren Alternative zu den nicht mehr vorhandenen Pelmeni durchforstete. Und so sind jetzt alle wieder glücklich vereint und essen Fischstäbchen mit Ketchup. Also, fast alle sind glücklich. Bei Babuschka bin ich mir da nicht so sicher. Wenn die Dame Katzen gerne wie Hunde dressieren würde, ist sie sicher auch der Meinung, dass man Mädchen wie Kira ruhig mal zwei Tage bei Wasser und Brot einsperren sollte.
    »Mit Tom und Pauli treffen? Darfst du, Schatz. Grüß die beiden von mir!«
    Hällochen, Popöchen! Auch Anna klingt ganz kuschelig. Man kann über meinen Werner sagen, was man will – aber als Parlamentär – oder wie das heißt – ist er einfach Eins-a-Spitzenklasse! Die Versöhnung zwischen Anna und Kira hat er super hinbekommen. Ich wette, der kriegt auch

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