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Winter auf Italienisch

Winter auf Italienisch

Titel: Winter auf Italienisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joleen Carter
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vom Skifahren, da war ich mir sicher.
Als ich Mattia neben mir liegen sah, sein im Schlaf entspanntes Gesicht, so
schön und fremdländisch, quoll mir fast das Herz über vor Liebe zu ihm.
    Die anderen mussten längst beim Skifahren
sein. Niemand hatte versucht, uns zu wecken. Hatte man uns unsere Verliebtheit
so sehr angesehen, dass man feinfühlig genug war, uns in Ruhe einander
kennenlernen zu lassen? Oder hatte Mattia den anderen gestern Abend noch einen
Wink gegeben? Wie auch immer. Heute liebte ich Mattia mehr als den Schnee und
die Berge.

 
    Ich ging ins Bad, hob das Duschtuch vom
Vorabend auf und hängte es über den Heizkörper. Mit dem Wasser verschwanden
auch die Spuren der Nacht. Die Erinnerungen würden für immer bleiben.

 
    Leise zog ich mir Jeans und einen dicken
Rollkragenpullover an und verließ das Zimmer. In der Küche war alles still, der
Aufenthaltsraum leer. Von unseren Freunden war niemand zu sehen. Ich verließ
das Hotel und ging über den verschneiten Platz, bog dann um die Ecke, schlenderte
in Richtung der Gondelstation. Auch hier begegnete ich niemandem, den ich
kannte. Also betrat ich die kleine Paneteria, aus der es immer so lecker duftete.
Die Bäckersfrau war klein und rund und sah mich mit freundlichen Augen
erwartungsvoll an.
    »Wie kann ich Ihnen helfen, Signorina?“,
fragte sie.
    Ich betrachtete die Auslagen.
    »Vorrei, ich hätte gerne ...«, begann ich
und guckte noch mal, was ganz unten auf den Blechen lag. »Ich denke, ich nehme
zwei Stücke von dieser Pizza. Oder nein, besser drei. Und dann bitte noch ein
paar von den Grissini mit Oliven.«
    »Molto volentieri, sehr gerne!« Die
Verkäuferin lächelte.

 
    Als ich wieder auf die Straße trat, kamen
mir die anderen gerade entgegen. Ich schämte mich ein bisschen, als sie mich so
angrinsten.
    »Ciao tutti«, rief ich ihnen gespielt
entspannt zu. »Wir haben heute leider verschlafen, weil uns keiner geweckt hat.
Und jetzt hole ich uns gerade eine Kleinigkeit zum Frühstück.«
    »Zum Frühstück?«
    Mafalda lachte. »Es ist fast ein Uhr
Mittag. Wir haben schon oben auf dem Plateau gegessen. Jetzt legen wir uns hin,
damit wir heute Abend fit sind.«
    »Und zurechtmachen müssen wir uns ja auch
noch für den Silvesterabend«, fügte Elisabeta hinzu, worauf Giacomo die Augen
verdrehte.
    Inzwischen waren wir am Hotel angekommen.
Während ich noch eine Flasche Wasser aus der Küche holte, brachten die anderen
ihre Skiausrüstungen in den Skikeller.

 
    Leise betrat ich das Zimmer. Mattia lag
noch immer im Bett, sah mich aber an.
    »Ciao, du Langschläfer!«, begrüßte ich
ihn, legte meine Einkäufe auf dem Nachttisch ab und setzte mich auf die
Bettkante. Als erstes griff er nach der Wasserflasche.
    »Fast wäre ich in der Zwischenzeit
verdurstet«, sagte er. »Ich muss wohl zu viel Flüssigkeit verloren haben,
letzte Nacht.«
    Er grinste und mein Bauch kribbelte schon
wieder. Von seinem Anblick ebenso wie von der Erinnerung. Am liebsten wäre ich
gleich wieder zu ihm unter die Decke gekrabbelt, um mich von ihm wärmen zu
lassen. Im Gegensatz zu hier war es draußen nämlich kalt gewesen, ganz ohne
meine Winterjacke.
    »Ich habe uns etwas zu essen besorgt«,
sagte ich stattdessen. »In der Küche war niemand und da bin ich schnell zur
Paneteria gegangen.«
    Während Mattia sich im Bett aufsetzte, entfernte
ich das Papier von dem Papptablett und reichte Mattia ein Stück Pizza. Hungrig
biss er hinein.
    »Du bist die Beste!«, verkündete er
kauend. Das freute mich und ich nahm mir ebenfalls ein Stück.
    »Und für wen ist das Dritte?« Mattia
hatte schon aufgegessen.
    »Das ist für meinen hungrigen Wolf, weil
ich mir schon dachte, dass ich ihn mit einem Stück Pizza allein nicht satt
bekomme.«

 
    Ich setze mich zu ihm aufs Bett und wir
knabberten noch Grissinis und tranken das Wasser dazu. Kein Festmahl, aber wir
hatten etwas im Bauch, und das große Essen stand ja noch am Abend bevor.
    Ich kuschelte mich in Mattias Arm und
erzählte ihm, dass ich unsere Freunde unterwegs getroffen hatte, und auch wie
ihre Pläne waren: um 18 Uhr Treffen im Aufenthaltsraum, essen und dann auf zur
Tanzbar.

 
    »Dann haben wir ja noch massig Zeit«,
stellte Mattia mit einem Seitenblick auf den Wecker fest.
    »Komm, lass uns noch ein Stündchen
schlafen, dann Liebe machen und später zusammen duschen.« Seine Hand kroch
unter meinen dicken Pullover, unter das Shirt und streichelte   dann meinen Bauch.
    Ich drehte mich zu ihm, nahm

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