Winter auf Italienisch
schüttelte
missbilligend den Kopf. Ehe ich ihr
weitere Fragen stellen konnte, zwang Giacomo mich, von ihr abzulassen, um ihm in
die Arme zu fallen. Da auch er betrunken war, hätten wir fast das Gleichgewicht
verloren. So aber lachten wir nur und schalten den anderen, zu tief ins Glas
geschaut zu haben.
Abgesehen von dem Vorfall, war es ein so
herzliches und frohes Silvester, dass mir gar nicht auffiel, dass nur wenige
Böller gezündet wurden.
Gegen zwei Uhr morgens brachen wir auf.
Vor dem Hotel verabschiedeten wir uns von den anderen, gingen aber nicht auf
unser Zimmer, sondern schlichen uns kichernd wieder hinaus ins Freie. Hegte
Mattia etwa den gleichen Wunsch wie ich? Wir hielten uns fest im Arm, um einigermaßen
geradeaus zu gehen. Immer wieder hielten wir an, um uns zu küssen. Mein Gehirn
schwebte auf Wattewolken und mein Körper glühte dabei, verlangte mehr und mehr
nach meinem geliebten Italiener. Er war meiner, und ich würde ihn nicht
kampflos hergeben. Wir bogen in einen kleinen, ausgetretenen Weg ein, der kurze
Zeit später endete. Vor uns lag eine weite Schneefläche. Hier hinein ließen wir
uns fallen. Wir lachten, bewarfen uns mit Schnee, seiften einander ein. Wir
machten jeder einen Schneeengel und der Schnee fühlte sich heiß an. Erschöpft
setzte ich mich auf einen kleinen Schneehügel.
Plötzlich stellte sich Mattia vor mich.
Er schwankte ein bisschen, als er mich so flehend ansah, dass ich nicht anders
konnte, als seine Hose zu öffnen. Meine Hände waren eiskalt, als sie seine
Härte umfassten. Er zuckte zusammen und stöhnte auf.
»Finalmente! Endlich!«, keuchte er
atemlos, als ich ihn mit heißen Lippen umschloss und erst wieder freigab,
nachdem ich ihn restlos leergetrunken hatte.
Kapitel 14
Es war nach zehn Uhr, als ich mit einem
Brummschädel aufwachte. Stöhnend drehte ich mich auf den Rücken und versuchte,
die Augen zu öffnen. Als es mir endlich gelang, erkannte ich Mattia vor mir auf
der Bettkante. Frisch geduscht und in Boxershorts saß er da und hielt mir ein
Glas Wasser und eine Aspirin entgegen.
»Buon giorno, amore!«, sagte er leise.
»Nimm die! Das hilft. Und ich besorge uns schon mal ein Frühstück.“
Dankbar nahm ich die Tablette und spülte
sie mit dem Wasser hinunter. Erschöpft sank ich zurück auf mein Kissen.
Als ich die Augen das nächste Mal
öffnete, hatte sich mein Kopf beruhigt. Nur die Schwäche war noch da. Es
duftete nach Kaffee, und als ich vorsichtig ein Auge öffnete, hielt Mattia mir
eine köstliche Brioche direkt vor die Nase. Ich musste lachen und biss zu. Mit
der Brioche zwischen den Zähnen setzte ich mich schwerfällig auf, doch schon
nach ein paar Bissen und einem kräftigen Schluck Cappuccino wurde ich munter.
»Grazie, Mattia! Du bist immer so gut zu
mir. Geht es dir denn gar nicht schlecht, heute Morgen?«, fragte ich ihn.
»Wie kann es mir schlecht gehen, wenn
eine so schöne Frau mit mir das Bett teilt«, scherzte er. »Natürlich ging es
mir schlecht. Nur habe ich meine Aspirin schon zwei Stunden vor dir genommen
und mir eine kalte Dusche gegönnt.«
»Na schön! Wenn du meinst, dass das
hilft, dann muss ich das wohl auch mal ausprobieren«, sagte ich, als ich mein
Frühstück beendet und den leeren Becher auf meinem Nachttisch abgestellt hatte. Ich schlug
die Decken zurück und setzte mich auf. Ich war nackt. Auch wenn ich mich nicht
erinnerte, wieso, gefiel es mir, mich so frei vor Mattia bewegen zu können. Ja,
ich genoss es geradezu, seine
begehrlichen Blicke auf mir zu spüren, als ich zum Kleiderschrank ging, um mir
ganz in Ruhe Wäsche herauszusuchen.
Als ich mich aufrichtete, umfasste er von
hinten meine Hüften und presste sich an mich. Er legte das Kinn auf meine
Schulter und fragte mit rauer Stimme:
»Würde es dir gefallen, wenn ich dich zur
Dusche begleite?« Ich lachte, nahm seine Hände von meinen Hüften und legte sie
auf meine Brüste, die sich bereits wohlig zusammenzogen.
»Das ist ja wohl Antwort genug, oder?«
Schon auf dem Weg ins Bad entledigte er
sich seines T-Shirts und der Shorts. Wir schafften es gerade noch unter die
Dusche. Als das Wasser heiß auf uns niederprasselte, hatte er mich bereits auf
seine Hüften gehoben.
Heute am Neujahrstag gab es ausnahmsweise
schon Mittags einen Teller Spaghetti mit Tomatensoße und Basilikum für die
Gäste. Wir waren sehr dankbar für die kleine Mahlzeit, sodass wir um 14 Uhr
doch noch gemeinsam mit unseren
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