Winter auf Italienisch
begann die Entwicklung zu einem
der größten Skigebiete Europas. Heute gibt es fast zu viele Häuser hier, und es
ist ein Katzensprung, den Ort zu erreichen. Nur das Matterhorn kann man heute
wie damals bestaunen«, schloss Filippo seinen Bericht und warf den Flyer zu den
Zeitschriften.
Wir klatschten und jubelten ihm zu. Was
für eine ausgelassene Runde, dachte ich. Es würde sicher Spaß machen, mit
diesen Freunden morgen ins neue Jahr hineinzufeiern.
»Es wäre schön, wenn es hier so etwas wie
ein Museum gäbe«, sagte ich. »Mich interessieren diese Dinge.«
»Aber es gibt doch ein Museum hier«,
mischte sich Mafalda ein. »In der Nähe der Talstation habe ich ein Schild
gesehen.«
»Ja, ich auch!«, sagte Marco. »Ich
glaube, ich war sogar schon mal drin, als ich jünger war, mit meinen Eltern.«
»Wir könnten das Museum am Neujahrstag
aufsuchen«, schlug Giacomo vor, und Cinzia neben ihm nickte.
»Ich würde meiner Tanina gern auch noch
die Eishöhlen zeigen, bevor wir wieder nach Aosta zurückfahren. Möchte noch
jemand von euch mit?«, fragte Mattia.
»Oh, ja! Die sehen wir uns nach dem
Museum an«, rief Elisabeta aus. »Wir legen einfach einen Museumstag ein, ok?«
Sie blickte in die Runde. Alle waren einverstanden.
Kapitel 12
Nach und nach hatte sich die Gruppe
aufgelöst. Das Skifahren machte zwar großen Spaß, setzte uns als Stadtmenschen
aber doch allen körperlich zu. Für gewöhnlich ging keiner von uns so früh ins
Bett. Abgesehen davon war der Anreiz, früh schlafen zu gehen, auch deshalb
größer, weil keiner von uns allein sein würde.
Nur der Gedanke daran, gleich wieder mit
Mattia allein zu sein, seinen männlichen Körper ansehen und spüren zu können, ließ
mich wohlig erschauern.
Gemeinsam entkleideten wir uns. Auch
diesmal sah Mattia mich bewundernd an. Es gab keinen Zweifel daran, dass ich
ihm tatsächlich gefiel. Er legte die Hand in meinen Nacken und zog mich zu
einem langen Kuss zu sich heran. Dann nahm er meine Hand und führte mich ins
Bad. Er schob mich in die Dusche und gesellte sich dazu. Mein Körper stand in
Flammen, noch bevor das heiße Wasser auf uns niederprasselte. Mattia griff nach
dem Duschgel und verteilte es großzügig auf meinem Körper. Keinen Millimeter
ließ er aus, bis ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte vor Lust.
Dabei sah er mir die ganze Zeit in die Augen. Nichts blieb ihm so verborgen.
Ich wollte ihm die gleichen Freuden
bereiten und so wandte ich mich nun intensiv auch seinem Körper zu. Es war das
erste Mal, dass ich ihn vollständig erforschte. Der Schaum und das Wasser
verstärkten die Intensität der Berührungen um ein Vielfaches. Schließlich hielt
ich es nicht mehr aus. Das Feuer in seinen Augen zeigte mir, dass es ihm ebenso
erging. Quälend langsam begann ich den Teil seines Körpers einzuseifen, den ich
momentan am meisten begehrte. Groß und hart rutschte er durch meine Hände. Ich
war begeistert. Mattia keuchte auf.
»Mio dio, Tanina! Mein Gott, Tanja, was
tust du da mit mir? Hör sofort damit auf! Ti prego! Ich bitte dich!«
Ich zog spielerisch einen Schmollmund.
Lachend zog Mattia mich an sich, und während das Wasser den Schaum von unseren
Körpern spülte, küsste er mich ungestüm.
Mattia stieg als Erster aus der Dusche,
nahm eines der flauschigen Duschtücher vom Haken und hüllte mich darin ein.
Dann trocknete er sich selbst ab. Nackt verließ er das Bad. Es war unnötig zu
versuchen, sich ein Handtuch um die Hüften binden zu wollen. Diese Erektion
ließ sich nicht verbergen. Wozu also brauchte ich ein Handtuch? Achtlos ließ
ich es zu Boden gleiten und folgte Mattia zu unserem Bett. In dieser Nacht
würde ich kein Nachthemd brauchen. Soviel war klar.
So, wie Gott ihn geschaffen hatte, lag
der Mann meiner Träume vor mir auf dem Bett. Alle Fünfe weit von sich
gestreckt. Voller Verlangen sah er zu mir auf. Ich grinste, befeuchtete meine
Lippen mit der Zunge, kletterte auf allen Vieren zu ihm aufs Bett und setzte
mich auf ihn.
Wir liebten uns mal wild und ungestüm,
mal langsam und zärtlich. Dazwischen schliefen wir. Doch immer, wenn einer von
uns wach wurde, sich des anderen neben, auf oder unter sich bewusst wurde,
loderte das Feuer erneut in uns auf. Keiner von uns dachte an Morgen. Es gab
nur jetzt und hier und uns. Und so verpassten wir das Frühstück des letzten
Tages des Jahres 2012.
Erst gegen elf Uhr wurde ich richtig
wach. Jeder Muskel schmerzte, aber nicht
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