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Winter der Welt - Die Jahrhundert-Saga Roman

Winter der Welt - Die Jahrhundert-Saga Roman

Titel: Winter der Welt - Die Jahrhundert-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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paarweise angeordnete Flugabwehrkanonen vom Kaliber 5 Zoll, die ihre Granaten mehrere Meilen weit schießen konnten. Die Feuerleitoffiziere verfolgten die Position des Feindes mithilfe von Radar und schickten den näher kommenden Flugzeugen Salven aus gigantischen 54-Pfund-Granaten entgegen, deren Zeitzünder so eingestellt waren, dass sie krepierten, sobald sie ihr Ziel erreichten.
    Die Wildcats setzten sich über die Angreifer und schossen, den Funkberichten der Piloten zufolge, sechs Bomber und drei Jäger ab.
    Chuck eilte mit einem Signal, der Rest des Verbandes setze zum Sturzkampfangriff an, auf die Flaggbrücke. Admiral Fletcher erwiderte: »Na, ich hab meinen Stahlhut auf, mehr kann ich nicht tun.«
    Chuck blickte aus dem Fenster und sah die Vals, die sich auf ihn stürzten – in so steilem Winkel, dass sie vom Himmel zu fallen schienen.
    Er kämpfte gegen den Impuls an, sich auf den Boden zu werfen.
    Das Schiff steuerte voll nach Backbord. Jedes Manöver, mit dem man die angreifenden Flugzeuge vom Kurs abbringen konnte, war einen Versuch wert.
    Die Yorktown hatte außerdem vier »Chicago-Pianos« – kleinere Vierlingsflugabwehrkanonen mit geringerer Reichweite. Sie eröffneten nun das Feuer, ebenso das Kreuzergeleit der Yorktown .
    Während Chuck noch von der Brücke aus nach vorn starrte, verängstigt und unfähig, sich in irgendeiner Weise zu verteidigen, traf eine Flak ins Ziel und zerschoss einen Val. Das Flugzeug schien in drei Teile zu zerbrechen. Zwei stürzten ins Meer, eines krachte gegen die Schiffsseite. Noch ein Val explodierte. Chuck jubelte.
    Damit waren noch immer sechs Sturzkampfbomber übrig.
    Die Yorktown brach unvermittelt nach Steuerbord aus.
    Die Vals überstanden den Geschosshagel der Decksflak und setzten dem Schiff nach.
    Als sie näher kamen, begannen die wassergekühlten Maschinengewehre auf den Stegen zu beiden Seiten des Flugdecks zu feuern. Die Waffen der Yorktown spielten eine tödliche Symphonie mit den tiefen Bässen der 5-Zoll-Rohre, dem Stakkato der Chicago-Pianos und dem nervtötenden Rattern der MG s.
    Chuck sah die erste Bombe fallen.
    Viele japanische Bomben hatten einen Verzögerungszünder: Statt beim Aufprall zu explodieren, gingen sie erst eine Sekunde oder noch später hoch; sie sollten das Deck durchschlagen, im Hangar explodieren und dort die größtmöglichen Verwüstungen anrichten.
    Doch diese Bombe rollte über das Flugdeck der Yorktown .
    Chuck beobachtete in gebanntem Entsetzen. Einen Moment lang sah es so aus, als würde die Bombe keinen Schaden anrichten. Dann explodierte sie mit einem Blitz und einem Knall. Die beiden achteren Chicago-Pianos wurden augenblicklich vernichtet. Kleine Feuer flammten an Deck und in den Türmen auf.
    Zu Chucks Erstaunen blieben die Männer um ihn her so gelassen, als wären sie bei einem Kriegsspiel in einem Lageraum. Admiral Fletcher stolperte über das schwankende Deck der Flaggbrücke, wobei er unablässig Befehle erteilte. Augenblicke später hetzten Schadensbekämpfungstrupps mit Löschschläuchen los. Sanitäter mit Krankentragen bargen die Verwundeten und brachten sie die steilen Niedergänge hinunter zu den Verbandplätzen unter Deck.
    Zum Glück brach kein Großbrand aus; das Kohlendioxid in den Treibstoffschläuchen hatte ihn verhindert. Außerdem standen keine mit Bomben beladenen Kampfflugzeuge an Deck, die hätten explodieren können.
    Im nächsten Moment raste ein weiterer Val kreischend zur Yorktown hinab. Seine Bombe traf den Schornstein. Die Explosion erschütterte das mächtige Schiff. Eine gewaltige, schwarze ölige Qualmwolke stieg aus den Kaminöffnungen. Die Bombe musste die Maschinen beschädigt haben, begriff Chuck, denn das Schiff verlor beinahe sofort an Geschwindigkeit.
    Weitere Bomben fielen und verfehlten ihr Ziel, schlugen ins Meer ein und schleuderten Fontänen hoch, die aufs Deck klatschten. Meerwasser mischte sich mit dem Blut der Verwundeten.
    Die Yorktown verlor weiter an Fahrt und kam zum Stehen. Als das Schiff manövrierunfähig im Wasser lag, erzielten die Japaner einen dritten Treffer. Die Bombe schlug in den vorderen Aufzug ein und explodierte tiefer im Schiffsinneren.
    Dann, von einer Sekunde auf die andere, war der Angriff vorüber, und die verbliebenen Vals stiegen in den klaren blauen Himmel auf.
    Ich lebe noch, schoss es Chuck durch den Kopf.
    Das Schiff war nicht verloren. Löschtrupps machten sich an die Arbeit, noch ehe die Japaner außer Sicht verschwanden. Von unten meldeten

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