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Winter der Welt - Die Jahrhundert-Saga Roman

Winter der Welt - Die Jahrhundert-Saga Roman

Titel: Winter der Welt - Die Jahrhundert-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Brücke heranschleichen, ohne bemerkt zu werden. Doch Woody musste beide Bunker ausschalten, sonst würde der Angriff auf den ersten Bunker die Besatzung des zweiten warnen.
    Wie aber konnte er den weiter entfernten Bunker erreichen, ohne von den Posten auf der Brücke entdeckt zu werden?
    Er spürte, dass seine Männer unruhig wurden. Kein Wunder; die Unschlüssigkeit eines Zugführers schadete der Moral.
    »Sneaky Pete«, sagte Woody. »Sie robben zu dem näheren Bunker und werfen eine Granate durch die Scharte.«
    Pete wirkte ängstlich, antwortete jedoch: »Jawohl, Sir.«
    Woody wandte sich an seine zwei besten Schützen, Smoking Joe und Mack. »Jeder von Ihnen nimmt sich einen der Posten auf der Brücke vor«, befahl er. »Sobald Pete seine Handgranate wirft, erledigen Sie die beiden.«
    Die Männer nickten und prüften ihre Waffen.
    Weil Defoe fehlte, beschloss Woody, Ace Webber zu seinem Stellvertreter zu machen. Er sprach vier andere Männer an: »Sie gehen mit Ace. Sobald geschossen wird, rennen Sie wie der Teufel über die Brücke und stürmen den Bunker auf der anderen Seite. Wenn Sie schnell genug sind, schlafen die da drüben noch, klar?«
    »Jawohl, Sir«, sagte Ace. »Die Mistkerle werden gar nicht wissen, was sie ins Jenseits befördert.« Er verbarg seine Angst unter Aggression.
    »Dann los. Alle außer Ace’ Trupp folgen mir zu dem näheren Bunker«, befahl Woody. Er hatte ein mieses Gefühl, dass er Ace und seinen vier Männern den gefährlicheren Teil des Unternehmens übertrug, während er selbst in der relativen Sicherheit des näheren Bunkers blieb. Doch man hatte ihm eingeschärft, dass ein Offizier sein Leben nicht unnötig riskieren dürfe, denn im Fall seines Todes stünden seine Männer führungslos da und steckten erst recht in der Patsche.
    Sie näherten sich der Brücke, Pete an der Spitze. Es war ein gefährlicher Augenblick. Zehn Mann, die gemeinsam einer Straße folgten, konnten selbst bei Nacht nicht lange unbemerkt bleiben. Jeder, der aufmerksam in ihre Richtung blickte, würde die Bewegung früher oder später wahrnehmen.
    Wenn der Alarm zu früh ausgelöst wurde, erreichte Sneaky Pete den Bunker vielleicht nicht mehr, und Woodys Zug verlor den Vorteil der Überraschung.
    Der Marsch war lang.
    Woody beobachtete, wie Pete eine Ecke erreichte und stehen blieb. Vermutlich wartete er darauf, dass der nähere Posten seinen Platz vor dem Bunker verließ und zur Mitte der Brücke ging.
    Die beiden Scharfschützen fanden Deckung und legten die Gewehre an.
    Woody ging auf ein Knie und bedeutete den anderen, das Gleiche zu tun. Alle beobachteten den Posten.
    Der Mann nahm einen langen Zug von seiner Zigarette, warf den Stummel zu Boden, zertrat ihn unter dem Stiefel und blies eine lange Rauchfahne aus. Dann richtete er sich auf, rückte den Gewehrriemen auf der Schulter zurecht und setzte sich in Bewegung. Der Posten am anderen Ende der Brücke tat das Gleiche.
    Pete erreichte das Ende der Straße, ließ sich auf alle viere nieder und robbte über die Fahrbahn. Als er den Bunker erreichte, schlich er sich in den toten Winkel und richtete sich auf.
    Niemand hatte ihn bemerkt. Die beiden Posten gingen noch immer aufeinander zu.
    Pete nahm eine Handgranate und zog den Sicherungsstift ab. Dann wartete er mehrere Sekunden, damit den Deutschen im Bunker keine Zeit blieb, das Ding wieder hinauszuwerfen.
    Schließlich griff Pete um die Wölbung der Kuppel und warf die Granate sanft in die Scharte.
    Joes und Macks Gewehre krachten. Der eine Posten brach zusammen, der andere blieb unverletzt. Er war ein todesmutiger Bursche: Statt davonzulaufen, ging er auf ein Knie nieder und nahm den Karabiner vom Rücken, doch er war zu langsam: Wieder krachten die Gewehre fast gleichzeitig. Der Deutsche kippte zu Boden, ohne selbst gefeuert zu haben.
    Eine Sekunde später war in dem näheren Bunker ein dumpfer Knall zu vernehmen, als Petes Handgranate detonierte.
    Ace rannte bereits in vollem Tempo, dicht gefolgt von seinen Männern. Binnen Sekunden erreichte er die Brücke.
    Der Bunker hatte eine niedrige Tür aus Holz. Woody riss sie auf und stürmte mit vorgehaltenem Karabiner hinein. Drei Männer in deutschen Uniformen lagen tot am Boden.
    Woody ging zur Schießscharte und blickte hinaus. Ace und seine vier Leute rannten die Brücke entlang und feuerten dabei auf den anderen Bunker. Die Brücke war nur hundert Fuß lang, doch wie sich zeigte, waren es fünfzig Fuß zu viel: Als Ace und die anderen die Mitte

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