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Winter der Welt - Die Jahrhundert-Saga Roman

Winter der Welt - Die Jahrhundert-Saga Roman

Titel: Winter der Welt - Die Jahrhundert-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Kette von Flohkinos namens Roseroque Theatres … Ja, genau die. Hör gut zu, schick ihnen diesen Sommer nicht deine Top-Erstaufführungen, du kriegst vielleicht dein Geld nicht.« Greg war klar, dass es Dave Rouzrokh schwer treffen würde: Ohne die Publikumsmagneten würde sein Umsatz einbrechen. »Nur ein guter Rat, ja? Nein, nein, bedank dich nicht, Solly. Ich weiß, du würdest das Gleiche für mich tun … Bye!«
    Wieder einmal staunte Greg über die Macht seines Vaters. Er konnte Leute zusammenschlagen lassen. Er bot acht Millionen Dollar vom Geld anderer. Er konnte einem Präsidenten Angst machen. Er konnte die Verlobte eines anderen Mannes verführen. Und er konnte einen Geschäftsmann mit einem einzigen Anruf in den Ruin treiben.
    »Warte nur ab«, sagte Lev. »In einem Monat wird Rouzrokh mich anflehen, ihm seine Kinokette abzukaufen – für die Hälfte von dem, was ich ihm heute angeboten habe.«

    »Ich weiß nicht, was mit dem Welpen los ist«, sagte Daisy. »Er macht nie, was ich ihm sage. Er treibt mich noch in den Wahnsinn.« Ihre Stimme bebte, in ihren Augen standen Tränen, und sie übertrieb nur ein klein wenig.
    Charlie Farquharson betrachtete den jungen Hund. »Es ist alles in Ordnung mit ihm. Er ist feiner kleiner Kerl. Wie heißt er?«
    »Jack.«
    »Hm.«
    Sie saßen auf Gartenstühlen im zwei Hektar großen, gepflegten Park des Vyalov’schen Anwesens. Eva hatte Charlie begrüßt und sich dann taktvoll auf ihr Zimmer zurückgezogen, um einen Brief nach Hause zu schreiben. Ein Stück entfernt hackte Henry, der Gärtner, in einem Beet mit purpurroten und gelben Stiefmütterchen Unkraut. Seine Frau Ella, das Hausmädchen, brachte eine Karaffe mit Limonade und Gläser und stellte alles auf den Klapptisch.
    Der Welpe war ein weißer Jack-Russell-Terrier mit lederbraunen Flecken, ein kleines, kräftiges Tier. Er blickte klug in diese Welt, als würde er jedes Wort verstehen, aber mit dem Gehorchen hatte er es nicht so. Daisy hielt ihn auf dem Schoß und strich mit den Fingerspitzen langsam seine Nase auf und ab – eine laszive Bewegung, die Charlie etwas suggerierte und unruhig machte, wie Daisy hoffte. »Gefällt dir der Name nicht?«
    »Na ja, er ist vielleicht ein bisschen naheliegend, meinst du nicht auch?« Charlie starrte auf Daisys weiße Hand an der Nase des Hundes und ruckte nervös auf dem Stuhl hin und her.
    Daisy wollte es nicht übertreiben. Wenn sie Charlie zu sehr anmachte, ging er vielleicht nach Hause. Nur deshalb war er mit fünfundzwanzig noch ledig: Etliche Mädchen aus Buffalo – einschließlich Dot Renshaw und Muffie Dixon – hatten es nicht geschafft, seinen Fuß an den Boden zu nageln. Doch Daisy war zuversichtlich, dass es ihr gelingen würde.
    »Dann gib du ihm einen Namen«, sagte sie.
    »Es wäre gut, wenn der Name zwei Silben hätte, wie in Bonzo, weil es ihm dann leichter fällt, ihn wiederzuerkennen.«
    Daisy hatte keine Ahnung, wie man einem Hund einen Namen gab. »Wie wäre es mit Rover?«
    »Zu verbreitet. Rusty wäre besser.«
    »Das ist es! Wunderbar!«, rief sie. »Er soll Rusty heißen.«
    Das Hündchen entwand sich mühelos ihrem Griff und sprang von ihrem Schoß.
    Charlie hob ihn auf. Daisy bemerkte, dass er große Hände hatte. »Du musst Rusty zeigen, dass du der Boss bist«, sagte er. »Halte ihn fest und lass ihn nicht runterspringen, ehe du es sagst.« Er setzte ihr das Hündchen wieder auf den Schoß.
    »Aber er ist so stark! Und ich habe Angst, ich könnte ihn verletzen.«
    Charlie lächelte gönnerhaft. »Du könntest ihn wahrscheinlich nicht mal dann verletzen, wenn du es darauf anlegst. Halte ihn am Halsband fest – wenn es sein muss, verdreh es leicht –, und dann leg ihm die andere Hand fest auf den Rücken.«
    Daisy befolgte Charlies Anweisungen. Der Hund bemerkte den verstärkten Druck ihrer Finger und wurde ruhig, als wollte er abwarten, was als Nächstes geschah.
    »Sag ihm, er soll sich setzen, und drück sein Hinterteil runter.«
    »Sitz«, sagte Daisy.
    »Sag es lauter, und sprich das Wort ganz deutlich aus. Dann drück fest auf sein Hinterteil.«
    »Sitz, Rusty!« Daisy drückte. Rusty setzte sich.
    »Siehst du?«
    »Du bist so klug!«, stieß Daisy hervor.
    Charlie freute sich. »Man muss nur wissen, was zu tun ist«, sagte er bescheiden. »Hunden muss man immer zeigen, wer der Herr ist. Man könnte fast sagen, man muss sie anbellen.« Zufrieden lehnte er sich zurück. Sein massiger Körper füllte den ganzen Stuhl aus. Mit Hunden

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