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Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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sind aus demselben Grund gestorben.«
    Ihre Hände verschränkten sich ineinander, die Luft in der Mansarde duftete nach Schokolade.
    Das Strong Ale war ein kleines Pub in einer Seitengasse am Stadtrand von London.
    Als Lokal ließ es einiges zu wünschen übrig, doch es hatte den Vorteil, Diskretion und gutes Bier zu bieten, und der Exekutor hatte weiß Gott beides nötig, um seine Gedanken zu ordnen.
    Als eine wohlgeformte, hübsche Kellnerin an seinem Tisch vorbeikam, hielt er sie mit einer hastigen und groben Geste zurück.
    »Was kann ich euch bringen?«, fragte die Frau und beachtete die beiden Männer zum ersten Mal, seit sie eingetreten waren.
    Nun, wo er ihr ins Gesicht schaute, entging Iago Rhoser nicht, dass sie älter war, als er auf den ersten Blick gedacht hatte, dass sie eher um die vierzig als um die dreißig war, und dass ihre Haare blondiert waren.
    Sie wirkte allerdings aufgeweckt genug, um ihnen die Bestellung rasch zu bringen.
    »Für mich ein helles Pint«, antwortete er eilig, ohne den Begleiter nach seinem Wunsch zu fragen.
    »Für mich dasselbe«, sagte der andere Mann mit einem aalglatten Lächeln.
    Der Exekutor verachtete ihn zutiefst. Nicht weil er ein Vampir war, sondern weil er arrogant gegenüber Schwächeren und anbiedernd bis zur Unterwürfigkeit gegenüber Höhergestellten war.
    Andererseits traf er sich mit seinem Informanten ja nicht zu einem Plauderstündchen unter Freunden …
    Sie warteten, bis die Kellnerin ihre Bestellung brachte, und Rhoser nahm einen großen Schluck, ohne den Mann eines Blickes zu würdigen.
    Dieser schaute ihn jedoch erwartungsvoll an.
    »Was wollen Sie wissen?«, fragte er schließlich.
    Er hatte es sogar noch weniger lang ausgehalten, als der Exekutor erwartete hatte.
    »Alles, was sich so herumspricht …«
    Der Informant tat, als würde er seine Gedanken ordnen. Wie vorhergesehen, begann er mit ein paar unbedeutenden Informationen, die allgemein bekannt waren, um einen höheren Preis herauszuschinden.
    »In Wales gärt es ziemlich«, verkündete er.
    »Da komme ich her«, schnitt Rhoser ihm ungehalten das Wort ab.
    »Und im Norden liegt eine Revolte in der Luft.«
    »Meinst du, ich bezahle dich für solche Informationen?«
    Die Lippen des Informanten erzitterten. Es war ein kleines Anzeichen von Nervosität, die ihn bei jeder ihrer Unterhaltungen früher oder später packte.
    »Ich spreche nicht von den üblichen Randalierern, Exekutor, sondern von hohen Tieren innerhalb des Ordens. Vielleicht sogar in der Loge von Edinburgh.«
    Das war in der Tat interessant.
    »Hohe Tiere? Wie hoch?«
    »Sehr hoch. Maßgebende Leute.«
    Iago Rhoser horchte endlich auf.
    Es war kein wirklich entscheidendes Gespräch. Sein Informant war ein zu kleiner Fisch, um mit Namen oder Funktionen aufwarten zu können. Doch seit der Geschichte mit Morgan Blackwood witterte er zum ersten Mal wieder die schottische Fährte.
    »Gibt’s noch etwas?«, fragte der Exekutor am Ende ihrer Unterhaltung.
    Der Vampir nickte.
    »Ich weiß nicht, ob es eine glaubwürdige Information ist. Es geht das Gerücht um, Rebellen hätten gestern eine Metzelei angerichtet. Eine saubere Arbeit allerdings. Keine unnötigen Toten, keine Spuren.«
    Er schlüpfte in seine Jacke und schien sich zu fragen, ob er noch etwas hinzufügen sollte.
    »Sprich«, forderte Rhoser ihn auf.
    »Es heißt, in der Vergangenheit habe jemand das Tabu gebrochen.«
    Das war nun allerdings eine ganz schlechte Nachricht. Denn wenn die Rebellen bis zu Winter Blackwood Starr vorgedrungen sein sollten, würde jemand in ihrem Blut das entscheidende Werkzeug erkennen, um den Rat zu stürzen.
    »Falls das wahr ist, werden einige den Pakt nicht mehr unterstützen, glauben Sie nicht?«
    Der Vampir nahm sich einen Augenblick Zeit, um den Gesichtsausdruck seines Gesprächspartners zu interpretieren, und Iago Rhoser bemühte sich, unbeteiligt zu wirken.
    »Wegen eines nebulösen Gerüchts?«, sagte er, erhob sich und verließ das Pub.
    D as Manaros war am Samstagnachmittag sehr ruhig, und abgesehen davon gab es in Cae Mefus nicht viele Alternativen.
    Winter und Madison betraten gut gelaunt das Lokal und warteten, bis Mairi, eine knapp fünfzigjährige rundliche Kellnerin mit leuchtend rotem Haar, zu ihnen kam und die Bestellung aufnahm.
    Es war ein schöner Tag, doch die Luft war so feucht, dass sich die Haare kräuselten.
    Bei einer Tasse Tee und etwas Gebäck sprachen die beiden Mädchen über London, über den Musikagenten, den die

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