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Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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Mittagspause bekannt gemacht hatte, sowie die Unterschiede im Lernstoff hatten diese Schulwoche zu einer anstrengenden Erfahrung gemacht, die sich aber zumindest auch als ein gutes Mittel erwies, um nicht an ihre Großmutter zu denken.
    Sie war sich noch nicht sicher, aber vielleicht hatte sie sogar neue Freundinnen gefunden, denn seit dem Vorfall in der Französischstunde setzte Lorna Carter sich häufig neben sie.
    Auch an diesem Nachmittag waren sie zusammen, sie saßen auf einem großen Tisch im Aufgabenzimmer. Eigentlich sollten sie für die Bertrand eine Gruppenarbeit über Fielding machen, aber sie hatten sich schon seit mehreren Minuten in Plaudereien verloren.
    Lorna erinnerte sie an Madison, immer fröhlich und leicht flippig. Ihre Art hatte etwas Ansteckendes, mit ihr fühlte Winter sich unbeschwerter.
    Als Annie Parry und ihre Freundinnen den Raum betraten, verschwand das Lächeln der beiden für den Bruchteil einer Sekunde.
    »Hallo, Mädels!«, begrüßte Annie sie im süßesten Tonfall. Mit ihrer hellen Stimme und dem barbiehaften Aussehen konnte Annie hinreißend sein, wenn sie wollte, doch leider wollte sie nur selten.
    Nicht dass sie böse gewesen wäre, aber sie weckte den unangenehmen Eindruck, direkt einem Fernsehfilm entstiegen zu sein, in dem sie die Hauptrolle spielte.
    Sie war eine sechzehnjährige Beautyqueen, und damit ein Typ Mädchen, mit dem Winter sich nie abgegeben hatte. An die Primadonna-Rolle ihrer Freundin gewöhnt, übernahmen Claire und Meg die Funktion der treuen Gefolgschaft.
    Es war vielleicht nicht ganz fair, schließlich war Annie immer freundlich zu ihr gewesen, doch Winter hatte ihren ersten Eindruck bislang nicht revidiert.
    Eine Natter, vor der man auf der Hut sein muss.
    »Samstagabend ist bei mir zu Hause sturmfrei«, verkündete Annie mit einer solchen Genugtuung, dass Winter und Lorna gezwungen waren, lebhaftes Interesse zu heucheln. »Und das bedeutet: Party!«
    »Aus unserem Jahrgang werden alle kommen, und sogar ein paar aus den oberen Klassen«, fügte Meg aufgeregt hinzu. »Vielleicht kommen sogar ein paar von den Nox, und Claire lädt deinen Freund Chiplin ein, Starr. Obwohl, unter uns gesagt, bei dem Charakter auch ein umwerfendes Aussehen nicht viel nützt!«
    Winter runzelte missbilligend die Stirn und wurde sich bewusst, dass es ihr nicht gefiel, wenn man so von Gareth sprach.
    Lorna dagegen fragte sich, warum sie so sicher waren, dass er diesmal, nach unzähligen Absagen, kommen würde.
    Aber sie kannte die Regeln der Schule und verbarg ihre Gedanken hinter einem ermutigenden Lächeln.
    »Toll!«, murmelten Lorna und Winter und versuchten, überzeugt zu wirken.
    Winter hatte selbstverständlich keinerlei Absicht hinzugehen.
    »Ich akzeptiere keine Absage!«, ermahnte Annie die beiden.
    Das war Klartext. Als sie wieder allein waren, kam Lorna auf das Thema zurück.
    »Du kommst besser auch zu dem Fest!«, sagte sie. »Sie meint es ernst. Und wenn man sie ärgert, wird sie … gefährlich! Ungefähr so, wie wenn man dem US -Präsidenten auf die Zehen tritt.«
    Winter seufzte. London fehlte ihr schrecklich.
    »Du bist gerade erst neu an die St Dewi’s gekommen, und schon lädt man dich zu einer Party ein«, sagte Eleri unvermittelt. »Wenn das so weitergeht, sehen wir uns bald nur noch in der Schule.«
    Winter verschluckte sich an ihrem Wasser und wusste nicht, ob der leichte Sarkasmus in Eleris Stimme Stolz oder eher Spott war.
    »Neue werden immer zu Partys eingeladen«, erwiderte sie in wenig begeistertem Tonfall. »Außerdem kennst du Annie doch …«
    »Du musst ja nicht kommen, wenn du nicht willst!«
    Der Ton, mit dem Eleri das sagte, verriet jedoch, dass sie es keinesfalls billigen würde. Schließlich war sie zum ersten Mal eingeladen, und außerdem ging Eleri die mangelnde Begeisterung ihres Bruders schon genug auf die Nerven. Dass auch Winter nicht glücklich war, einmal einen Abend zu verbringen, der ein bisschen Abwechslung versprach, empfand sie als unerhört.
    Winter widmete ihre ganze Aufmerksamkeit dem Verschließen der Flasche und betrachtete den Deckel, als wäre er die faszinierendste Sache der Welt.
    »Offenbar halten es alle für gesellschaftlichen Selbstmord, wenn ich zu Hause bleibe.«
    Eleri schmunzelte.
    »Was soll ich sagen? So ist das eben im hinterwäldlerischen Wales! Wirst du mit einem Jungen hingehen? Also, Trevor und ich haben eine Wette abgeschlossen …«
    »Hör bloß auf!«, unterbrach Winter sie barsch. »Was zum

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