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Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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Teufel gibt es da zu wetten?«
    »Glaub mir, es ist besser, du lässt dich überraschen …«
    Sich mit Eleri zu verstehen war nicht schwer, aber in letzter Zeit zog sie Winter ständig wegen ihrer kontaktscheuen Art auf.
    Es war nicht das erste Mal, dass sie auf Winters Bett lagen und noch etwas schwatzten, bevor sie schlafen gingen.
    »Ich kann dir schließlich nicht die Geheimnisse anderer verraten …«, beharrte Eleri.
    Sie schenkte Winter ein reizendes Lächeln und Winter seufzte gespielt entnervt.
    »Du wirst sehen, es wird nicht halb so schrecklich, wie du denkst! Weißt du schon, was du anziehst? Leihst du mir den Minirock aus Samt, wenn du ihn nicht anziehst?«
    Winter nickte nur und fragte sich, wer von ihnen beiden eigentlich die Ältere war. Trotz ihres engelhaften Kindergesichts war Eleri in gesellschaftlichen Dingen viel unbefangener als sie.
    »Ich denke, ich werde Jeans anziehen«, sagte Winter kurz angebunden.
    Es war bereits Freitag und sie bemühte sich noch immer, das Thema Partyoutfit zu vermeiden.
    »Wir dürfen das Haus der Parrys übrigens nicht allein verlassen«, informierte Eleri sie, »und das bedeutet in meinem Fall leider, dass Papa mich um halb zwölf abholen kommt. Aber du und Gareth, ihr habt noch eine Stunde länger …«
    Winter fühlte sich seltsam verlegen.
    »Wir sind hier doch nicht in London, was soll schon passieren, wenn ich allein unterwegs bin?«, protestierte sie genervt. »Besteht die Gefahr, dass ich mich zwischen den Strohballen verlaufe?«
    Ihr Sarkasmus traf jedoch ins Leere.
    »Befehl von oben, Win. Wenn es dir nicht passt, mit meinem Bruder nach Hause zu gehen, musst du jemand anderen finden, der dich begleitet, oder du musst mit mir mitkommen. Und zwar so früh, dass es richtig peinlich ist …«
    Sie hatte also wieder einmal keine Wahl.
    Nicht dass es ein Problem war, von Gareth begleitet zu werden, aber sie brauchte keinen Babysitter.
    E s war Samstagabend, Mr Chiplin saß rauchend im Wohnzimmer und fragte sich, ob es eine gute Idee war, die Kinder zu der Party gehen zu lassen.
    »Du kennst die Regeln, Gareth«, wiederholte er.
    Gareth betrachtete ihn durch den bläulichen Dunstvorhang seines Pfeifenrauchs.
    Die Anweisung war einfach, und selbst wenn sie nicht auf Anhieb klar gewesen wäre, hätte eine Wiederholung eigentlich ausgereicht.
    Aber dreimal genäht hielt besser.
    »Mach dir keine Sorgen, Papa«, antwortete er, »wir gehen gemeinsam auf das Fest und kommen gemeinsam zurück. Ich habe verstanden.«
    Es war offensichtlich, dass die Verantwortung für einen dritten Teenager in der Familie die Eltern unter Druck setzte.
    »Und seht zu, dass ihr die Zeit nicht aus den Augen verliert«, schaltete sich Morwenna ein und hob zum ersten Mal den Blick vom Schachbrett. Sie hatte die ganze Zeit über so getan, als würde sie Dais Schachzügen größte Aufmerksamkeit widmen, doch Gareth wusste, dass sie jedes einzelne Wort mitbekommen hatte.
    Immerhin war sein kleiner Bruder erst neun und im Schachspiel alles in allem eine Niete.
    »Natürlich, Mama. Ich werde Winters Kutsche pünktlich eine halbe Stunde nach Mitternacht im Hof parken. Und auf dem Fest werde ich nicht von ihrer Seite weichen.«
    Sofern sie keine Nervenkrise bekommt, weil sie ständig mit einem Leibwächter unterwegs ist …
    Dann erkannte er am Blick seiner Mutter, dass seine Schutzbefohlene soeben den Raum betreten hatte.
    Ein Blick genügte ihm, um zu erkennen, dass Winter Starr geschminkt und ohne Schuluniform noch hübscher war als sonst.
    Sie hatte die Augen mit etwas schwarzem Kajal umrandet. Nicht zu viel, doch genug, um das silberne Licht stärker hervorzuheben. Und obwohl ihre Kleidung schlicht war – eine Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit einem Victoria-Francés-Aufdruck –, verlieh der vage Dark-Look ihr etwas Faszinierendes, wie man es von einer Londonerin erwartete.
    Auf der Party an ihrer Seite zu bleiben würde ihn nicht viel Mühe kosten.
    »Gehen wir?«, fragte Eleri ohne Umschweife.
    Auf dem Weg zum Haus der Parrys durchquerten sie nicht Cae Mefus, sondern nahmen die kürzeste Abkürzung der Welt, wie Eleri behauptete – sie verließen die asphaltierte Straße und tauchten in den schattigen Wald ein.
    Rund zwanzig Minuten später kamen sie an. Das große, rauchgeschwängerte Wohnzimmer war gedrängt voll mit größtenteils unbekannten Leuten und erfüllt von schlechter Musik, die durch die mangelhafte Lautsprecheranlage noch lausiger klang. Winter spürte den

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