Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
Vom Netzwerk:
aufmachte, schlug ihr ein eisiger Wind entgegen.
    »Er ist dort draußen, nicht weit hinter dem Zaun«, hörte sie ihn sagen.
    Winter konnte sich gerade noch rechtzeitig an die Wand drücken, um nicht von Gareth überrannt zu werden, als er an ihr vorbei die Treppe hinunterstürzte.
    Das Fenster wurde wieder zugeschlagen, und Griffith löschte rasch das Licht. Die Dunkelheit verunsicherte beide für einen Moment.
    »Komm runter«, flüsterte der Mann. »Es geschieht etwas …«
    Winter folgte ihm ins Wohnzimmer.
    Die ganze Familie Chiplin saß gedrängt in der am weitesten vom Fenster entfernten Ecke. Nur etwas Licht aus dem Flur drang in die Finsternis, die Luft war zum Zerreißen gespannt.
    Winter setzte sich zwischen Dai und Eleri, während Griffith bei der Tür stand und die Armbrust polierte.
    Wo bis eben noch die Waffe gehangen hatte, war jetzt ein blasser Fleck am Kamin, eine gespenstische Erscheinung.
    »Was ist eigentlich los, Mama?«, fragte Eleri.
    Morwenna sah zu ihrem Mann und wusste nicht, was sie antworten sollte.
    Gareth unterbrach schließlich das Schweigen.
    »Ein Vampir versucht, in unser Haus einzudringen.«
    Er erhob sich und ging zu seinem Vater neben der Tür.
    Dai betrachtete die beiden bewundernd und sogar ein bisschen neidisch. Er war erschrocken, aber gleichzeitig auch aufgeregt.
    »Werdet ihr kämpfen, Papa?«
    Morwenna legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Sag so was nicht, Dai«, befahl sie streng. »Das ist kein Spiel.«
    Obwohl sie sich Mühe gaben, ruhig zu wirken, waren die Chiplins äußerst beunruhigt. So etwas war noch nie vorgekommen …
    Ein unvermitteltes Geräusch ließ sie zusammenfahren. Es kam aus dem Garten.
    Winter griff mit der Hand an den Hals, und in diesem Moment merkte sie, dass sie ihren Anhänger nicht umgelegt hatte.
    ›Du darfst ihn nie ablegen!‹, hörte sie im Geist die Ermahnung ihrer Großmutter.
    Sie stand wortlos auf und Gareth folgte ihr, als sie die Treppe hinaufrannte.
    Sie riss die Tür zum Badezimmer auf und rannte zum Waschbecken. Sie hatte ihn dort hingelegt, irgendwo … Winter begann hektisch, die Fläschchen zur Seite zu schieben.
    Verdammt! Wo ist er hingekommen?
    »Darf man erfahren, was du hier tust?«
    »Hier war er, irgendwo«, keuchte sie und suchte weiter.
    Verdammt, Win, du musst dich doch erinnern … Wo hast du ihn abgelegt
?
    Von draußen ertönte undeutlich ein metallisches Geräusch. Gareth rannte zum Fenster.
    »Er klettert die Regenrinne hoch«, rief er bestürzt.
    Winters Atemzüge beschleunigten sich. Sie schlüpfte hinter den Duschvorhang.
    Der Vampir musste das Vordach erreicht haben. Sie konnten hören, wie er über die Dachziegel kroch.
    »Komm da weg, Win!«
    Gareths Stimme war eindringlich.
    Endlich erregte ein Glitzern Winters Aufmerksamkeit, sie packte den Anhänger, der am Wasserhahn hing. Ihre Hände zitterten, als sie versuchte, ihn um den Hals zu legen.
    Gareth schleifte sie ohne viel Federlesens aus der Dusche.
    »Wir müssen nach unten«, befahl er, »hier ist es zu gefährlich!«
    Winters silberner Blick durchbohrte ihn. »Ich weiß, aber hilf mir erst, den Anhänger umzulegen!«
    Das schleifende Geräusch brach für einen Moment ab.
    »Später.«
    ›Du darfst ihn nie ablegen … nie ablegen …‹
    Die Augen des Mädchens waren riesig und voller Entschlossenheit.
    »Nein, Gareth. Jetzt!«
    Der Vampir bewegte sich erneut. Winter spürte dieselben Empfindungen wie damals, kurz bevor Farland die Kontrolle verloren hatte. Ihr wurde klar, dass sie seinen DURST spürte, das unwiderstehliche Begehren, das ihn antrieb …
    Knurrend nahm Gareth die Kette und legte sie Winter um den Hals. Der silberne Verschluss schnappte zu.
    In Winters Kopf erlosch der DURST des Vampirs, und auch das Echo ihrer Empfindungen begann abzuklingen.
    Sie wusste mit absoluter Sicherheit, dass alles vorbei war.
    »Komm nach unten«, wiederholte Gareth und betrachtete sie entgeistert im Spiegel.
    Sie nickte und folgte ihm ohne Widerrede. Der Vampir entfernte sich in der Nacht.
    Jetzt konnte er ihr nichts mehr antun.
    Winter umschloss mit den Fingern die kleine Kristallkugel, das Geschenk ihres Vaters.
    Wovor wolltest du mich beschützen, Papa?
    Sie schwor sich, dass sie es bald herausfinden würde.
    W ie geht es dir?«
    Rhys näherte sich Winter, die auf den verlassenen Sitzreihen des Fußballplatzes saß.
    Sie starrte auf den leeren Platz, während ein leichter Nieselregen sie langsam durchnässte. Nicht einen Moment hatte sie

Weitere Kostenlose Bücher