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Winterherzen

Winterherzen

Titel: Winterherzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linda
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weggeschnappt hatte, waren sie gute Freunde geworden. Rome wusste, dass er gewonnen hatte und nichts zu befürchten brauchte.
    Wenn Rome sich zu etwas entschloss, trödelte er nicht lange. Bereits am nächsten Tag brachte er Max mit ins Geschäft, der sehr verblüfft auf Derek reagierte. Er zog Sarah beiseite und flüsterte ihr zu: „Rome hat gelogen, oder? Derek ist doch bestimmt schon fünfundzwanzig.“
    „Er ist letzten Monat sechzehn geworden“, wisperte Sarah belustigt. „Ist er nicht eine Wucht?“
    „Er ist tatsächlich beeindruckend. Gib ihm Flügel und ein Schwert, und er entspricht genau meiner Vorstellung vom Erzengel Michael. Sag ihm, er soll sich ein College aussuchen, und wenn die Zeit kommt, sorgen Rome und ich dafür, dass er ein volles Stipendium erhält.“
    Als Marcie von den Plänen erfuhr, brach sie zu Sarahs Überraschungprompt in Tränen aus. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, was es für uns beide bedeutet“, schluchzte sie. „Er ist ein so begabtes Kind, und es hat mir das Herz gebrochen, dass er so viel arbeiten muss, um fürs College zu sparen, anstatt sich zu amüsieren. Das ist das schönste Weihnachtsgeschenk, das du uns machen konntest!“
    In der Vorweihnachtszeit nahm das Geschäft einen solchen Aufschwung, dass Sarah eine weitere Hilfskraft brauchte. Sie stellte eine junge Frau aus der Nachbarschaft ein, deren jüngstes Kind gerade eingeschult worden war. Es klappte hervorragend. Ericaging, kurz bevor die Kinder Schulschluss hatten, und eine halbe Stunde später traf Derek ein.
    Drei Tage vor Weihnachten, als Sarah am Abend nach Hause kam, traf sie Rome in seinem Schlafzimmer an. Auf seinem Bett lag ein geöffneter Koffer.
    Er drehte sich von der Kommode, aus der er Unterwäsche und Hemden genommen hatte, zu ihr um und berichtete: „Ein Notfall. In Chicago sind ernsthafte Probleme aufgetreten.“
    Sie wollte protestieren, beherrschte sich aber. „Wann kommst du zurück?“, fragte sie mit einem resignierten Seufzer und sank auf die Bettkante.
    „Ich habe schon den Nachtflug zurück gebucht. Ich müsste am vierundzwanzigsten gegen vier Uhr morgens eintreffen.“ Er legte einen Stapel Hemden in den Koffer und musterte ihr Gesicht. Sie schmollte, und es verlieh ihrem Mund eine unerwartete Sinnlichkeit. Er lächelte und schob den Koffer beiseite.
    Sarah stockte der Atem, als er sie völlig überraschend auf das Bett hinabdrückte. Er beugte sich über sie, schob ihren Rock bis zur Taille hoch und streifte ihr den Slip ab. „Soll dir das über die Trennung hinweghelfen?“, murmelte sie atemlos.
    „So ähnlich.“ Er zog sich die Hose aus und kniete sich zwischen ihre Beine. „Du bist meine Kreditkarte. Ohne das gehe ich nicht von zu Hause weg.“
    Sie schlang die Arme um seinen Nacken und lachte. Es klang wie Musik in seinen Ohren, und er barg das Gesicht an ihrer Halsbeuge. „Ich vermisse dich unheimlich, wenn ich weg bin“, gestand er in rauem Ton und drang tief in sie ein.
    Später, als Sarah sich an der Wohnungstür von ihm verabschiedete, glitzerten Tränen in ihren Augen. Er stellte den Koffer ab und zog sie in seine Arme. „Ich bin zu Weihnachten zurück, das verspreche ich.“ Er gab ihr einen heftigen Kuss. „Du brauchst die Feiertage nicht allein zu verbringen.“
    Als ob ihr die Feiertage etwas bedeuteten! Sie hasste es, wenn er verreiste, ganz unabhängig von der Jahreszeit oder bevorstehenden Feiertagen. Sie blinzelte die Tränen fort und brachte ein Lächeln zustande. „Schon gut. Ich bin nur albern.“
    Am dreiundzwanzigsten kurz vor Mitternacht rief Rome an. „In Chicago tobt ein Schneesturm“, berichtete er grimmig. „Alle Flüge sind bis auf Weiteres gestrichen.“
    Sarah unterdrückte ihre Enttäuschung. Sie hatte bereits die Stunden bis zu seiner Rückkehr gezählt. „Irgendwelche Voraussagen?“
    „Wahrscheinlich früher Nachmittag. Ich rufe noch mal an, wenn ich Genaueres weiß.“
    Heiligabend wanderte sie rastlos in der Wohnung umher, schüttelte Sofakissen auf, rückte Möbelstücke zurecht, schmückte den kleinen Weihnachtsbaum um. Sie befürchtete, dass die Feiertage in Rome schmerzliche Erinnerungen an seine beiden kleinen Söhne erweckten. Bisher hatte sie jedoch keinerlei Anzeichen dafür entdeckt, und sie hoffte, dass es ein schönes Fest für ihn werden würde.
    Sie konnte kaum erwarten, dass er nach Hause zurückkehrte. Sie war rastloser denn je zuvor während seiner Abwesenheit, weil er ihr gestanden hatte, dass er sie

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