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Winterkartoffelknoedel - Ein Provinzkrimi

Winterkartoffelknoedel - Ein Provinzkrimi

Titel: Winterkartoffelknoedel - Ein Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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jetzt alles gesagt ist.
    »Eine Zeit lang war es ehrlich schön«, sagt sie so zum Abschied.
    »Ehrlich schön war es nie. Wenn, dann war es verlogen schön«, sag ich und muss grinsen.
    »Aber auf jeden Fall war es schön!«
     
    Auf dem Heimweg fahr ich bei der Mooshammer Liesl vorbei, um zu verhindern, dass sie die Sache mit der Rauferei im ganzen Dorf rumerzählt. Sie ist nämlich ein Waschweib sondergleichen, und wenn die Geschichte erst einmal die Runde macht, ist das Weisheitszahnmärchen geschenkt. Wie sich herausstellt, hat der Flötzinger jetzt ein Riesenglück. Weil sich die Liesl nämlich über den Vorfall mit der Hauerei so dermaßen aufgeregt hat, dass sie gleich einen fetten Migräneanfall bekommen hat und somit außer Gefecht war. Wie ich läute, kommt sie zur Tür geschlichen, müde und mit gequälten Gesichtszügen. Und wie ich unter Mordandrohungen ihr ewiges Stillschweigen fordere, nickt sie nur kurz und schließt die Tür. Das Versprechen steht, da gibt’s keinen Zweifel. Sie ist zwar redselig, aber nicht meineidig.
     
    Ein paar Tage später geh ich abends zum Wolfi und der Papa ist auch da und ratscht mit dem Simmerl. Sie reden über Sauen, wie könnt es anders sein. Schließlich waren die der ganze Lebensinhalt vom Papa, und vom Simmerl sind sie es bis heute.
    »Was ist denn mit dem Heizungs-Pfuscher los? Der war ja schon ewig nimmer hier«, fragt mich der Wolfi.
    »Weisheitszähne, alle vier«, sag ich und nehm einen Schluck Bier.
    »Ist er da nicht ein bisschen spät dran? Die kriegt man doch normal lang vor der Midlifecrisis gezogen«, sagt der Wolfi und grinst.
    »Ja, mei. Du weißt doch, dass der Flötzinger immer schon Probleme mit der richtigen Reihenfolge hat.«
    »Rat, wer jetzt kommt!«, sagt der Wolfi mit Blick auf die Eingangstür. Ich dreh mich um und die Susi steht im Lokal.
    »Hallo Susi«, sagen wir direkt alle vier.
    »Setz dich ein bisserl her zu mir, Susi. Der Simmerl mag nur über Sauen reden. Vielleicht fällt dir was Besseres ein«, sagt der Papa und deutet auf einen freien Platz.
    »Wir könnten ja über Bullen und Ochsen reden«, ist jetzt der Vorschlag von der Susi und sie schaut mich an.
    »Wobei man da schon einen Unterschied machen muss zwischen Bullen und Ochsen«, sagt der Simmerl.
    »In manchen Fällen nicht«, sagt die Susi und bestellt sich ein Bier.
    »Scheinbar kennt sie sich aus. Sonst noch jemand ein Bier?«, fragt der Wolfi.
    »Mir kannst einen Schnaps bringen. Einen doppelten!«, sag ich. Den kipp ich gleich runter, und mit so viel Mut im Bauch frag ich die Susi: »Kennst dich du auch mit Hengsten aus?«.
    »Da müsst ich ja eine Stute sein, um so was zu wissen.«
    »Ja, aber du kennst dich doch auch mit Bullen und Ochsen aus und bist trotzdem keine Kuh«, sag ich so, und jetzt muss sie lachen.
    Der Abend ist gerettet, und wie ich sie hernach heimbring, ist schon fast wieder alles beim Alten und wir schmusen ein bisschen.
     
    Ein paar Tage später hol ich den Flötzinger vom Krankenhaus ab. Und weil er allein daheim ist, lad ich ihn zum Abendessen ein. Seine Schwellungen und Blessuren sind gut verheilt, aber noch deutlich sichtbar. Trotz warmer Temperaturen draußen trägt er ein Hemd mit langen Ärmeln, um das Schlimmste zu vertuschen. Das Gesicht liegt frei, daran ändern auch die paar Bartstoppeln nichts, die er jetzt zur Tarnung trägt. Die Oma macht einen Eintopf ganz weich gekocht, mit Rücksicht auf den zahnkranken Gast.
    »Flötzinger, du schaust aus, als ob dich einer verdroschen hätt. Gib’s zu! Es war eine Kundschaft, der du die Rechnung gebracht hast«, sagt die Oma und reicht ihm den Teller.
    »Weisheitszähne!«, murmelt und deutet der Flötzinger.
    Die Oma grinst.
    »Wann kommt die Mary heim?«, will der Papa wissen.
    »In zwei Wochen«, sagt der Flötzinger.
    »Bis dahin dürfte es schon verheilt sein. Auch die Blessuren auf deiner Brust«, sagt der Papa.
    Jetzt muss ich vielleicht kurz erklären, dass der Flötzinger ein Hemd trägt aus seiner Jogger-Ära. Weil er aber im Krankenhaus dank null Bewegung und Grießbrei mit Zucker und Zimt ein paar Kilo zugelegt hat, sprengt es ihm jetzt seine Hemdknöpfe auseinander, mein lieber Schwan!
    Kurz vor dem Heimgehen sagt er zur Oma, er hätte seine Rechnung im Auto, und die würd er jetzt holen.
    »Jetzt gehst schön heim, Flötzinger, und schaust dich im Spiegel an. Dann tust gut nachdenken und schreibst mir eine Rechnung, gell, eine neue!«, sagt die Oma unterm Abräumen, und der

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