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Winterkartoffelknoedel - Ein Provinzkrimi

Winterkartoffelknoedel - Ein Provinzkrimi

Titel: Winterkartoffelknoedel - Ein Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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Wird dann schließlich fündig und zerrt das verdreckte Teil mit freudestrahlendem Lächeln die schmale Stiege runter. Sitzt dann mit der Mütze auf dem Schoß auf der Couch und betrachtet das Bild des nagelneuen Eberhofers. Zum Kotzen.Beim Abendessen erzählt der Leopold, dass er seine thailändische Roxana heiratet, sobald er von der rumänischen geschieden ist. Wenn das keine Freude ist! Es gibt ein Wammerl mit Kraut und das tröstet mich einigermaßen über seine Anwesenheit hinweg.
     
    Dann ruft der Birkenberger an und ich nutze die Gelegenheit zur Flucht. Ich geh in den Saustall zum Telefonieren und es ist schön, eine andere als die gesülzte Stimme von der alten Schleimsau zu hören.
    »Was sagst du zu den Berichten, Franz?«, fragt der Rudi.
    »Ausgezeichnete Fotos«, sag ich. »Wobei: die eine oder andere Überschrift hätten sie sich wirklich sparen können.«
    »Ich find grad die Überschriften wunderbar, Schatz!«
    Der Birkenberger lacht sein dreckigstes Lachen.
     
    Dann erzählt er, dass seine Auftragslage vortrefflich ist, weil praktisch die Zeitungsartikel eine Werbung im ganz großen Stil sind. Und eine kostenlose noch dazu. Außerdem hätte er ein Angebot von einer Illustrierten, für ein bis zwei Tage nach Mallorca zu fliegen, und dort seine und meine Geschichte zu erzählen, vor Ort sozusagen. Er fragt, ob ich mit will. Wieder in unser Hotel. Er lacht.
    Nein, ich will nicht mit. Auf gar keinen Fall.
    Er meldet sich, wenn er zurück ist, sagt er, und legt auf.
     
    Vom Wohnhaus rüber laufen jetzt die Beatles, so laut wie immer. Ich würd jetzt gern den Plattenspieler abknallen. Da ich aber nicht garantieren kann, versehentlich den Leopold zu erwischen, lass ich es lieber bleiben.
     
    Eine Woche später ist Volksfest und da geh ich hin. Zuerst mach ich mit der Oma einen Spaziergang durch die Verkaufsbudenund spendier ihr eine Zuckerwatte. Dann will ich ihr ein paar Rosen schießen, aber die Gewehre sind so dermaßen manipuliert, dass ich nix treff. Ich zahl ein Vermögen und schieß und schieß, aber nix. Kein brauchbarer Treffer. Dann ziel ich auf den Schausteller und sag: »Von jeder Farbe eine, mein Freund!«, und krieg von jeder Farbe eine. Die Oma freut sich und ist hinter den Rosen und der Zuckerwatte eigentlich nicht mehr zu sehen.
     
    Später find ich die Familien Simmerl und Flötzinger einträchtig an einem Biertisch sitzen und gesell mich dazu. Der Flötzinger klebt an seiner Mary wie die Warze an der Gisela. Ich frag ihn nach der Rechnung für die Oma und er winkt ab.
    »Passt schon, Franz«, sagt er und zwinkert mir zu.
    »Das verrechnen wir mit der erstklassigen Betreuung bei meiner schweren Zahnkrankheit.«
    Das wird die Oma freuen. Zweitausend Euro für einen Teller Gemüsebatz. Das ist das Geschäft ihres Lebens.
    Eine Maß später bringen die Frauen ihre Kinder heim und wir Männer sind allein. Das ist schön, aber leider nicht von allzu langer Dauer.
    »Die Oma hat den ganzen Arm voller Rosen gekriegt, und was ist mit mir?«, fragt mich die Susi, die urplötzlich neben mir steht. Sie macht einen Schmollmund allererster Klasse und hat mich schon überredet.
    Der Schaustellertyp macht gar keine Faxen, wie ich komm, sondern sagt gleich: »Nimm, was du willst!«
    »So macht es aber keinen Spaß«, sag ich, und leg ihm einen Zehner hin.
    Die Susi strahlt.
    »Warte mal«, sagt der Budenmann, taucht kurz unter und kommt mit einem Gewehr hoch, das vorher noch nicht dawar. Damit treff ich ganz einwandfrei, und die Susi kriegt statt ein paar Rosen einen Sibirischen Tiger.
     
    Wie sie sich dann in den frühen Morgenstunden von mir runterrollt, nimmt sie das Plüschtier in den Arm und sagt: »Jetzt hab ich was zum Kuscheln, wenn du mal wieder spinnst.«
    »Perfekt«, sag ich.
    »Du, Franz, es ist Samstag. Bleibst du heut den ganzen Tag bei mir?«, will sie wissen und beugt sich über mich. Sie schaut unglaublich gut aus mit ihren roten Wangen und den verschlafenen Augen.
    »Kann schon sein«, sag ich und küss sie auf die Stirn. Dann schlafen wir ein.
     
    Wie ich am Abend heimkomm, ist der Papa auf einer Demonstration gegen das Rauchverbot im Bierzelt. Was glaubt der eigentlich? Seinen Joint darf er da doch sowieso nicht anzünden.
    Die Oma macht uns einen Apfelstrudel mit Vanillesoße, die Rosinen darin in Vogelbeerschnaps getränkt.
    Ein Traum!
     
    »Der K & L gibt am Montag zwanzig Prozent auf das gesamte Sortiment. Praktisch auf alles«, schreit sie mir her und deutet auf den

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