Winterkrieger
meinen Worten.«
»Keineswegs, Majestät«, fiel Malikada gewandt ein. Skanda schlug ihm auf die Schulter, dann stand er auf. »Was kannst du uns heute zeigen, mein Freund?« fragte er Nogusta. Der schwarze Mann ließ eine der Zielscheiben vom Bogenschießen aufstellen. Inzwischen sammelte sich eine ansehnliche Zuschauermenge. Nogusta zog fünf Wurfmesser aus den Scheiden, die an seinem Wehrgehänge hingen, dann fächerte er die Klingen in der linken Hand auf.
»Ist das Ziel auch groß genug?« fragte Malikada, als das rund zwei Meter hohe Ziel gut drei Meter vor dem schwarzen Mann aufgebaut wurde. Die ventrischen Offiziere lachten über den Scherz.
»Ich mache es schon kleiner, General«, sagte Nogusta. »Vielleicht möchtest du dich davorstellen?« Malikadas Lächeln gefror. Er warf einen Blick zum König hinüber.
»Entweder du oder ich, alter Knabe«, sagte Skanda.
Malikada stand auf und ging aus dem Pavillon. Ein Soldat hielt ihm die Tür auf. Er ging zur Zielscheibe und drehte sich um. Seine dunklen Augen starrten Nogusta angespannt an. »Nicht bewegen, General«, sagte Nogusta.
Der schwarze Mann wirbelte einen rasiermesserscharfen Dolch durch die Luft und fing ihn wieder auf. Er wiederholte das mit den anderen Klingen und warf jede höher als die vorherige. Dann, als noch eine in der Luft war, schickte er eine nach der anderen hinauf, bis alle fünf im Sonnenlicht wirbelten und funkelten. Unter den Zuschauern herrschte absolutes Stillschweigen, während sie gespannt warteten. Nogusta hielt die Messer weiter in der Luft und bewegte sich langsam rückwärts, bis er zehn Schritte von Malikada vor der Zielscheibe entfernt war.
Der ventrische Prinz beobachtete die wirbelnden Messer. Er wirkte entspannt, doch seine Augen waren zusammengekniffen, und er blinzelte nicht. Plötzlich schoss Nogustas rechter Arm vor. Eins der Messer sauste durch die Luft und traf nur wenige Zentimeter neben Malikadas linkem Ohr in die Zielscheibe. Der Ventrier zuckte zusammen, blieb jedoch wo er war. Ein Schweißtropfen bildete sich an seiner Schläfe und rann langsam über die rechte Wange. Nogusta jonglierte weiter mit den vier verbliebenen Messern. Noch ein Messer drang dumpf neben Malikadas linkes Ohr. Das dritte und vierte trafen die Zielscheibe neben seinen Armen.
Nogusta fing das letzte Messer auf. dann verbeugte er sich tief vor Skanda. Der König applaudierte, die Zuschauer taten es ihm nach.
»Möchtest du es auch mit verbundenen Augen riskieren«, fragte Skanda, »oder ist das jetzt das Ende der Erstellung?«
»Wie es dir beliebt, Majestät«, antwortete Nogusta.
Der König sah zu Malikada hinüber. »Was meinst du, mein Freund? Möchtest du, dass er mit verbundenen Augen wirft?«
Malikada lächelte leichthin, trat aber von der Zielscheibe weg. »Ich gebe zu, dass seine Fähigkeiten bemerkenswert sind, Majestät aber ich habe nicht den Wunsch, für einen Blinden mit Wurfmesser das Ziel zu machen.« Die Menge lachte und applaudierte dem Prinzen, der zurück in den Pavillon ging.
»Ich möchte es gern sehen«, erklärte Skanda, stieg die Stufen hinunter und schwang sich über den Zaun. Er ging zur Zielscheibe und stellte sich davor. »Lass mich nicht im Stich, alter Knabe«, bat er Nogusta. »Es bedeutet Pech, wenn ein König an seinem Geburtstag getötet wird.«
Antikas Karios trat zu Nogusta. Er hielt einen schwarzen Seidenschal in der Hand, den er zusammenfaltete und Nogusta dann vor die Augen band. Der schwarze Mann blieb einen Augenblick reglos stehen wie eine Statue. Dann wirbelte er auf dem Absatz herum, bis er einen vollen Kreis gedreht hatte. Das Wurfmesser schoss durch die Luft. Die Zuschauer hielten den Atem an. Einen Moment lang glaubten sie, dass es dem König in die Kehle gefahren sei. Skanda hob die Hand und legte seinen Finger auf den Elfenbeingriff, der neben seiner Kehle steckte. Nogusta nahm die Augenbinde ab. Skanda trat neben ihn. Applaus und Jubelrufe ertönten.
»Für einen Moment habe ich mir doch tatsächlich Sorgen gemacht«, sagte der König.
»Du gehst zu viele Risiken ein, Majestät«, erklärte Nogusta.
Skanda grinste. »Das macht das Leben lebenswert.« Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging zurück in den Pavillon. Nogusta sammelte seine Messer ein und steckte sie in die Scheiden, dann ging er durch die Menge davon.
Drei Männer folgten ihm in diskretem Abstand.
Wie Nogusta vorhergesagt hatte, gewann Dagorian alle Runden bis zum Finale des Säbelwettbewerbs, und
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