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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Abkömmlinge seiner Herde finden. Das würde, dachte er, dem Rest seines Lebens wenigstens einen Sinn geben. Seine Gedanken wanderten zu Skanda. Der Mann war tapfer und wurde von seinen Truppen verehrt. Er besaß Charisma und Intelligenz. Doch etwas fehlte ihm, er zeigte eine kalte, leere Seite, die menschliche Wärme vermissen ließ. Trotzdem mochte Nogusta ihn. Wer nicht? Der Mann war zu ungeheurer Großzügigkeit fähig. Doch gleichzeitig konnte er plötzlich eitel und eifersüchtig sein und mit unglaublicher Bosheit handeln. Vielleicht sind alle Könige so, überlegte Nogusta. Vielleicht liegt das in der Natur mächtiger Männer.
    Der Himmel war klar, Mond und Sterne strahlten, während er durch die Gassen ging. Der Duft von frisch gebackenem Brot aus der Kasernenküche stieg ihm in die Nase, und er verlangsamte seine Schritte. Etwa dreißig Schritt voraus kreuzte die Straße die Allee des Lichts. Auf der anderen Seite der Allee, jenseits der Kaiserstatuen, befand sich das alte Kasernengebäude. Drei Männer, bewaffnet mit Messern oder Kurzschwertern, warteten irgendwo auf ihn. Drei Männer, die er nicht kannte, die aber den Auftrag hatten, ihn zu töten. Er hasste sie nicht Sie waren lediglich Soldaten, die ihren Befehl ausführten.
    Doch er war auch nicht bereit zu sterben. Er holte tief Luft und schritt auf die Allee des Lichts hinaus. Auf hohen Pfosten beiderseits der Allee steckten Laternen, die Bronzestatuen der Kaiser glitzerten wie Gold.
    Nogusta ging über die breite gepflasterte Straße. Als er um die Statue des längst verstorbenen Königs Gorben kam, sprinteten zwei Männer aus den Schatten. Beide waren mit Messern bewaffnet Nogusta ließ sie kommen. Als der schnellere sich ihm näherte, warf sich Nogusta zur Seite und trat dem Mann gegen die Kniescheibe. Er traf nicht perfekt aber es reichte, um den Angreifer von den Füßen zu reißen. Nogusta beachtete ihn nicht weiter, sondern sprang dem zweiten Mann entgegen, stieß ihm den Messerarm beiseite und ließ einen rechten Haken an das Kinn des Mannes krachen. Auch er ging zu Boden, rollte sich aber unverzüglich wieder auf die Füße. Der erste Mann saß auf der Straße, unfähig, auf seinem verrenkten Bein zu stehen. Aber er warf sein Messer. Nogusta wich der Klinge aus, die harmlos an ihm vorbeisauste und gegen das Podest von Gorbens Statue klirrte. Der zweite Attentäter griff erneut an. Dieses Mal ging er vorsichtiger zu Werke. Nogusta stand ganz still, um den Mann zu ermutigen, ganz nah heranzukommen. Das tat er auch und stürzte sich plötzlich auf Nogusta. Nogusta packte ihn beim Handgelenk, zog ihn zu sich heran und brach ihm mit einem heftigen Kopfstoß die Nase. Er stöhnte auf und sank gegen den schwarzen Krieger. Nogusta drehte ihn herum und hieb dem Mann die Handkante gegen den Hals. Er ging lautlos zu Boden. Der dritte Mann hatte sich noch nicht gezeigt.
    Nogusta ging weiter. Das Kasernentor war nur noch dreißig Schritt entfernt Nogusta schaute sich um. Der Ventrier mit dem verletzten Knie war zu seinem Kameraden gerobbt und saß neben ihm. Der schwarze Mann verschwand in den Schatten des Torbogens. Der Hauch einer Bewegung! Nogusta warf sich genau in dem Moment nach vorn, als ein Messer über ihm durch die Luft sauste. Der Angreifer war schnell und stürzte sich auf Nogusta, ehe dieser aufstehen konnte. Nogusta stieß ihm den Ellenbogen in die Rippen, was dem Mann ein schmerzerfülltes Aufstöhnen entriss. Der schwarze Mann fuhr herum und schickte eine gerade Linke ins Gesicht des Ventriers. Dieser schlug zu und traf Nogustas Wange hart. Nogustas Kopf schlug dumpf auf dem Straßenpflaster auf. Leuchtende Sterne explodierten vor seinen Augen, und er verspürte eine Woge von Schwindel, die ihn zu verschlingen drohte. Eine Weile rangen die beiden Männer miteinander, und der ältere fühlte, wie seine Kräfte nachließen. Der Angreifer zog ein zweites Messer. Mit letzter Kraft stieß Nogusta ihm die ausgestreckten Finger in die Kehle. Der Mann würgte und fuhr hoch. Nogusta packte ihn am Hemd und warf ihn zur Seite. Dann rollte er sich auf die Füße und trat dem Angreifer gegen das Kinn, so dass er nach hinten fiel. Er wollte gerade zum zweiten Stoß ansetzen, als er merkte, dass sein Gegner bereits bewusstlos war.
    Atemlos und erschöpft ließ sich Nogusta auf eine Bank unter dem Torbogen fallen. Es wäre weniger anstrengend gewesen, sie alle zu töten, dachte er.
     
    Gegen den Nachtwind in Umhang und Kapuze gewickelt stieg Ulmenetha

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