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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Zeichen.
    Der junge Ventrier legte seinen Pfeil an und schoss unfehlbar Gold.
    Kebras Herz sank. Ventrische Soldaten schwärmten herbei und hoben Dirais auf ihre Schultern. Kebra stand schweigend daneben. Der König kam zu ihm. »Du bist ein Idiot Mann«, flüsterte er. »Aber dein Handeln war ehrenvoll.«
    Skanda reichte ihm den Silbernen Pfeil, und Kebra wartete, bis die Gratulationen abklangen. Die Ventrier ließen Dirais zu Boden, und der kleine Schütze verbeugte sich tief vor Kebra. »Diesen Tag werde ich mein Leben lang nicht vergessen«, sagte er.
    »Ich auch nicht«, erwiderte Kebra und überreichte ihm den Pfeil. Wieder verbeugte sich der kleine Mann.
    »Es tut mir leid, dass deine Augen dich im Stich gelassen haben.« Kebra nickte und wandte sich ab.
    Niemand ging auf ihn zu, während er die Festwiese verließ.
     
    Ungläubig und wie erstarrt sah Bison ihn gehen, »Warum hat er das getan?« fragte er, während er seine Wunde an der Wange mit einem blutgetränkten Lappen abtupfte.
    »Er ist ein Ehrenmann«, erklärte Nogusta. »Komm, es wird Zeit dass wir diese Wunde nähen.«
    »Was hat Ehre damit zu tun, meine Schulden zu bezahlen?«
    »Ich fürchte, es dürfte zu lange dauern, dir das klarzumachen«, sagte der schwarze Mann. Er nahm den verblufften Bison beim Arm und führte ihn zu einem Hospitalzelt. Nogusta borgte sich eine sichelförmige Nadel und ein Stück Faden und zog sorgfältig die Wundränder zusammen. Zehn Stiche waren insgesamt nötig. Langsam sickerte Blut zwischen ihnen durch. Die Platzwunden über Bisons Augen waren nur klein und brauchten nicht genäht zu werden. Dort bildete sich bereits Schorf, und die Blutungen hatten aufgehört.
    »Er hat mich im Stich gelassen«, brummte Bison. »Er hat uns alle im Stich gelassen.« Dagorian, der schweigend dabeigestanden hatte, wandte sich an den Riesen.
    »Du bist ungerecht«, sagte er leise. »Es war ein Akt der Größe. Der Ventrier wurde verspottet und verhöhnt. Und jemand hat diese Taube freigelassen, um seinen Schuß zu vereiteln.«
    »Natürlich hat er das«, sagte Bison. »Dafür habe ich ihn schließlich bezahlt.«
    Dagorians Miene wurde kalt. »Deinetwegen schäme ich mich, ein Drenai zu sein«, sagte er. Damit verließ er die beiden Krieger.
    »Was ist los mit ihm?« wollte Bison wissen. »Ist die ganze Welt verrückt geworden?«
    »Manchmal bist du ein Idiot mein Freund«, antwortete Nogusta. »Vielleicht solltest du in die Kaserne gehen und dich etwas ausruhen.«
    »Nein. Ich will Kalizkans Zauberei sehen. Vielleicht gibt es einen Drachen.«
    »Du kannst ihn ja fragen«, sagte Nogusta und deutete auf einen Streifen freies Gelände zwischen den Zelten. Der silbergekleidete Magier saß auf einer Bank, umgeben von Kindern.
    »Lieber nicht«, sagte Bison zweifelnd. »Ich mag Zauberer nicht besonders. Ich glaube, ich hole meine Gewinne ab und betrinke mich.«
    »Was ist mit deinen Schulden?«
    Bison lachte. »Nächste Woche marschieren wir ab. Sie werden mich nie bis zurück nach Drenan verfolgen.«
    »Ist das Wort Ehre für dich nichts weiter als ein Geräusch?« fragte Nogusta. »Du hast auf Vertrauen hin Kredit bekommen. Du gabst dein Wort, dass du zurückzahlst. Jetzt willst du ein Dieb werden, dessen Wort man nicht trauen kann.«
    »Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?« fragte Bison.
    »Das würdest du nicht verstehen, und wenn ich dir die Antwort in die Stirn meißeln würde«, fauchte der schwarze Mann. »Geh und betrink dich. Ein Mann sollte sich immer an das halten, was er am besten kann.« Damit ging er davon und bahnte sich einen Weg durch die Menschenmenge.
    Antikas Karios kam auf ihn zu, als er am Pavillon des Königs vorbeiging. Der Schwertkämpfer lächelte dünn. »Einen guten Morgen dir«, sagte er. »Das war ein schlauer Trick, den du da gegen Cerez angewandt hast. Ich hatte ihn schon mehrfach wegen seiner Arroganz gewarnt. Jetzt hat sich das ja erübrigt.«
    Nogusta wollte schon weitergehen, doch der Ventrier trat ihm in den Weg. »Der König möchte gern, dass du seine Gäste vor den Rennen unterhältst.« Nogusta nickte und folgte dem Offizier zum Eingang des Pavillons. Skanda sah ihn kommen und lächelte breit dann wandte er sich an Malikada und sagte etwas zu ihm. Nogusta ging zum König und verbeugte sich tief. »Meine herzlichsten Glückwünsche zum Geburtstag, Majestät.«
    Skanda beugte sich vor. »Ich habe Prinz Malikada von deiner Kunst im Umgang mit Messern erzählt. Ich fürchte, er zweifelt an

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