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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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kalt.
    »Warte ab, bis du die erste Nacht erlebt hast, bevor du ein Urteil fällst«, riet ihm Canta.
    Antikas antwortete nicht. Er aß langsam und genoss das kalte Fleisch und den geräucherten Käse. Als er schließlich gesättigt war, lehnte er sich zurück. Eine Treppenstufe knarrte. Antikas blickte auf und sah einen großen dünnen Priester in weißem Gewand die Treppe herunterkommen. »Er ist seit zwei Tagen hier«, sagte Canta. »Er sagt nur wenig, aber er hat mächtig Angst.«
    Der Priester begrüßte Antikas mit einem flüchtigen Nicken und ging an ihm vorbei, um sich an einen Tisch an der gegenüberliegenden Wand zu setzen.
    »Was macht er in einer Kneipe?« fragte Antikas.
    »Er sagt das Haus wurde auf den Ruinen eines Schreins erbaut, und dass die Dämonen es meiden werden. Er reist morgen mit uns.«
    Antikas stand auf und ging durch den Raum. Der Priester blickte auf. Er hatte ein mageres, asketisches Gesicht mit ausgeprägter Nase und fliehendem Kinn. Seine Augen waren blass und wässrig. »Einen guten Abend dir, Vater«, sagte Antikas.
    »Dir auch, mein Sohn«, antwortete der Priester.
    »Was ist es, das du fürchtest?«
    »Das Ende der Welt«, antwortete der Priester mit dumpfer, tonloser Stimme.
    Antikas lehnte sich auf den Tisch und zwang den anderen, ihm in die Augen zu sehen. »Erkläre«, befahl er.
    »Worte sind mittlerweile nutzlos«, sagte der Priester und wandte wieder die Augen ab. »Es hat angefangen. Er lässt sich nicht aufhalten. Die Dämonen sind überall und werden mit jeder Nacht stärker.« Er fiel in Schweigen. Antikas fiel es schwer, seine Gereiztheit zu zügeln.
    »Sag es mir trotzdem«, sagte er und setzte sich auf die Bank gegenüber dem Mann.
    Der Priester seufzte. »Vor einigen Wochen hat Vater Aminias, der älteste unseres Ordens, dem Abt gesagt er hätte Dämonen über der Stadt gesehen. Er behauptete, die Stadt sei in großer Gefahr. Dann wurde er ermordet. Vor ein paar Tagen kam eine Frau zu mir in den Tempel. Sie war eine Priesterin und die Hebamme der Königin. Sie war mit einer kiraz gesegnet – einer dreifachen Vision. Ich sprach mit ihr und versuchte, ihre Vision zu deuten. Nachdem sie gegangen war, begann ich die alten Schriftrollen und Werke über Magie in der Tempelbibliothek zu studieren. Dort stieß ich auf eine Prophezeiung. Diese Prophezeiung ist im Begriff, sich zu erfüllen.«
    »Was willst du damit sagen?« beharrte Antikas. »Glaubst du, die Sonne wird vom Himmel fallen, die Meere werden sich erheben und uns verschlingen?«
    »Nichts so Natürliches, mein Sohn. Sowohl der alte Kaiser als auch Skanda stammten, das glaube ich wenigstens, von drei alten Königen ab. Diese Könige und ein Zauberer führten vor langer, langer Zeit Krieg. Es war kein Krieg gegen Menschen. Heute weiß man nur noch wenig Einzelheiten darüber, und das, was man weiß, ist hoffnungslos verzerrt und voll bizarrer Bilder. Klar ist jedoch, dass es ein Krieg gegen Nicht-Menschen war -Dämonen, wenn du so willst. Alle alten Bücher sprechen von einer Zeit als solche Wesen unter uns weilten. Die drei Könige beendeten diese Zeit und verbannten alle Dämonen in eine andere Welt. Man weiß heute nicht mehr, wie dieser Zauber gewirkt wurde, aber in einem dieser Wälzer ist das Muster der Planeten am Himmel in jener schrecklichen Nacht abgebildet. Ein ähnliches Muster zeigt der Himmel jetzt. Und ich glaube – mit absoluter Gewissheit – dass die Dämonen zurückkehren.«
    »Zauberbücher, Sterne, Dämonen – ich verstehe kein Wort davon, Priester!« fauchte Antikas. »Ich brauche Beweise!«
    »Beweise!« Der Priester lachte laut auf. »Welche Beweise würden denn genügen? Wir sind in einer Stadt die jede Nacht von den Besessenen zerfleischt wird. Die Prophezeiung spricht vom Königsopfer. Die Priesterin erzählte mir, dass in ihrer Vision der alte Kaiser derartig gelötet wurde. Jetzt ist Skanda tot. Du bist Soldat Warst du dort, als seine Armee zerstört wurde?« Antikas nickte. »Wurde er auf dem Schlachtfeld getötet oder wurde er an einen geheimen Ort geschafft und dort gelötet?«
    »Es steht mir nicht zu, solche Dinge zu diskutieren«, sagte Antikas. »Aber lass uns nur einmal annehmen, es war so. Was bedeutet das deiner Meinung nach?«
    »Es bedeutet die Erfüllung der Prophezeiung. Zwei von drei Königen geopfert. Wenn der dritte stirbt werden sich die Tore offnen, und die Dämonen werden wieder unter uns sein. Leibhaftig.«
    »Pah!« schnaubte Antikas. »Und hier fällt deine

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