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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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still und starrte mit vom Weinen rotgeränderten Augen in die Flammen. Draußen hörte man Hunderte von Leuten durch die Straßen ziehen. Canta schlich herbei. »Ganz still«, flüsterte er. »Rührt euch nicht.«
    Antikas ging zu dem verbarrikadierten Fenster und lauschte. Menschen scharten sich zusammen, und er konnte Stimmen hören. Man konnte keine Worte ausmachen, aber sie schienen in fremden Sprachen miteinander zu sprechen. Antikas schauderte.
    Plötzlich drang ein Speer durch die Schlagläden und stieß nur Zentimeter an Antikas Gesicht vorbei. Er machte einen Satz zurück. Eine Axt zerschmetterte das Holz, und er sah sich in ein Meer von Gesichtern starren, die alle zu fürchterlichen Grimassen mit weitaufgerissenen Augen verzerrt waren. In diesem Augenblick wusste Antikas, dass der Priester die Wahrheit gesagt hatte. Diese Menschen waren besessen.
    Hinter ihm kreischte Canta auf und floh zur Treppe. Antikas zog seinen Säbel und wappnete sich. Der Axtkämpfer packte das Fenstersims und begann sich hinüberzuschwingen. Seine Miene veränderte sich, sein Ausdruck wurde sanfter. Er blinzelte. »Im Namen des Himmels, helft mir!« schrie er und ließ seine Axt fallen. Ein Messer stieß in seinen Rücken, und sein Körper wurde vom Fenster weggezerrt. Der Mob kam nicht näher, sondern starrte voller Hass den einsamen Schwertkämpfer drinnen an. Dann zog er sich zurück und weiter die Straße entlang.
    Der Priester näherte sich Antikas. »Vor langer Zeit stand hier ein Schrein. An der Rückseite des Kellers sind noch immer Reste des Altars zu erkennen. Große und heilige Sprüche wurden einst hier getan. Sie können nicht herein.«
    Antikas steckte seinen Säbel weg. »Wer sind sie?«
    »Die Entukku. Verstandlose Geister, die leben, um zu fressen. Manche sagen, sie werden aus den Seelen böser Toter geboren. Ich weiß nicht ob das wahr ist. Aber sie schwimmen überall in der Luft um uns herum wie Haie und ernähren sich von den finsteren Gefühlen der Besessenen. Usa ist ein Futterplatz und steht vor seiner Auslöschung.«
    »Was kann man dagegen tun, Priester?«
    »Tun? Gar nichts.«
    Antikas fuhr herum, packte ihn an dem weißen Gewand und zog ihn dicht zu sich heran. »Es gibt immer irgend etwas!« zischte er. »Also denk nach!«
    Der Priester seufzte. Antikas ließ ihn los. »Bist du ein Gläubiger?« fragte der Priester.
    »Ich glaube an meine Fähigkeiten und an meinen Säbel.«
    Der Priester blieb einen Moment stehen und starrte in die Dunkelheit hinaus. »Man kann den Dämonenherrscher nicht töten«, sagte er, »denn er ist unsterblich. Du könntest seinen Wirtskörper zerstören, aber dann würde er einen anderen finden. Und seine Stärke wächst. Du hast den Mob gesehen. Vor ein paar Tagen noch konnten die Entukku die Menschen nur zu gewalttätigen Taten anstiften. Skandas Tod gab ihnen die Fähigkeit ihre Wirte gänzlich zu besetzen. Wie willst du mit einem Säbel gegen eine solche Macht ankämpfen? Würdest du durch diese Tür gehen, würden sich die Dämonen auf dich stürzen, und dann würde der große Antikas Karios schreiend und tötend mit dem Mob rennen.«
    Antikas dachte darüber nach. »Das mag sein, Priester«, sagte er schließlich, »aber du sagst, diese Macht entsteht durch den Mord an Königen. Was passiert, wenn es ihm nicht gelingt, den dritten zu töten?«
    »Wie könnte es ihm nicht gelingen? Wer kann Dämonen widerstehen?«
    Antikas trat dicht vor den Mann. Er sprach leise, aber der Priester erbleichte. »Wenn ich noch einen negativen Satz von dir höre, werfe ich dich durch das Fenster, hinaus in die Nacht. Hast du mich verstanden?«
    »Gnade!« jammerte der Priester. Antikas schnitt ihm das Wort ab.
    »Ich bin nicht gerade als besonders gnädig bekannt Priester. Und jetzt beantworte meine Frage. Was passiert wenn der dritte König den Dämonen entkommt?«
    »Ich bin nicht sicher«, antwortete der Priester. »Die Kraft, die er verwendet leitet er aus den vorangegangenen Opfern ab. Eine solche Macht ist zwar groß, aber endlich. Wenn er das dritte Opfer nicht rechtzeitig vervollständigt dann wird er – glaube ich wenigstens – zurück in seine eigene Welt gezogen.«
    »Was meinst du mit rechtzeitig?«
    »Das Muster am Himmel ist der Schlüssel. Es gibt Zeiten, an denen die Kraft eines Zaubers unermesslich viel stärker ist wenn er bei der richtigen Stellung der Planeten gewirkt wird. Ich glaube, das ist jetzt der Fall.«
    »Und wie viel Zeit lässt uns das?«
    »Schwer zu

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