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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Sattel Mandrak ritt neben ihn, als sie die Verfolgung des Karrens wieder aufnahmen. »Er war immer schon ungeduldig«, sagte Mandrak.
    »Es ist nicht seine Ungeduld, die mich stört – sondern seine Dummheit. Und er ist ein Vielfraß. Das habe ich immer schon verabscheut.«
    »Sein Hunger ist legendär«, gab Mandrak zu.
    Bakilas antwortete nicht Sie hatten den Waldrand erreicht und die helle Sonne versengte sein Gesicht. Er setzte den Helm auf, zog die Kapuze über und trieb sein Pferd an. Die Helligkeit tat seinen Augen weh, und er erwartete sehnsüchtig den Einbruch der Nacht den kühlen Wind und die dunkle, kalte Schönheit des Sternenhimmels.
    Ihre Pferde waren müde, als sie den Fuß eines hohen Hügels erreichten. Bakilas untersuchte die Fährte. Die Flüchtlinge hatten hier angehalten, um die Pferde zu wechseln, und die Passagiere des Karrens waren den Hügel hinaufgegangen. Zwei Frauen und ein Kind. Er ritt weiter. Eine der Frauen hatte das Kind auf den Arm genommen und getragen. Eine schwere Frau, deren Fußabdrücke tiefer waren als die der anderen.
    Er gab seinem Pferd die Sporen und ritt bergan bis zur Kuppe. Von dort aus sah er, wie sich die Spur zu einem anderen Wald wand. Er war dankbar, denn das versprach Schatten.
    Wussten sie, dass sie verfolgt wurden? Natürlich. Niemand konnte hoffen, eine Königin zu entführen, ohne verfolgt zu werden. Wussten sie, dass ihnen die Krayakin folgten? Warum nicht da ein Zauberer unter ihnen war. Bakilas dachte über den Zauberer nach. Draskos Bemerkung war treffend gewesen. Warum konnten sie die Anwesenheit seiner Magie nicht spüren? Die Luft sollte erfüllt davon sein. Bakilas schloss die Augen und schickte seine Sinne aus.
    Nichts. Er konnte keine Spur von Zauberei entdecken. Selbst ein Verbergen-Zauber würde einen bleibenden Geschmack in der Luft hinterlassen. Es war beunruhigend. Anharat war immer schon arrogant gewesen. Es war seine Arroganz gewesen, die zur Niederlage der Illohir in der Schlacht der Vier Taler geführt hatte. Was hatte er gesagt? Wie tief der Feind gesunken war, dass er sich nur noch auf drei alte Männer verlassen konnte? Das konnte man auch ganz anders sehen. Wie mächtig war der Feind, dass er nicht mehr brauchte als drei alte Männer. Er dachte an den schwarzen Krieger. Ein solcher Mann war nicht für den Rückzug geschaffen. Irgendwo entlang dieses Weges würde er versuchen, seine Verfolger anzugreifen. Das lag in der Natur dieses Mannes.
    Sie näherten sich dem Wald vorsichtig, mit gezogenen Schwertern, ehe sie hineinritten.
    Kein Angriff. Eine weitere Stunde lang folgten sie den Wagenspuren. Sie waren jetzt frischer, die Ränder der Räderspuren sauber und scharf.
    Bakilas zog an den Zügeln. Hier bogen die Wagenspuren vom Weg ab und verschwanden zwischen den Bäumen. Dichtes Unterholz wuchs hier, und der Wagen hatte Büsche und Schösslinge abgebrochen. Warum suchten sie sich einen so schwierigen Weg? Bakilas nahm den Helm ab und sog prüfend die Luft ein.
    Mandrak kam heran. »Kannst du es riechen?« fragte er. Bakilas nickte. Menschen konnten die Krayakin nie überraschen, denn die menschlichen Drüsen sonderten vielerlei Gerüche ab, die ihnen aus den Poren drangen und sich mit ihrem abscheulichen Schweiß vermischten. Von all seinen Brüdern war Mandraks Geruchssinn am schärfsten. Bakilas hielt an und spähte in den Wald und das Gebüsch. Er achtete sorgfältig darauf, seinen Blick nicht auf die beiden Verstecke zu richten, die er ausgemacht hatte.
    »Drei Männer sind dort verborgen«, sagte Mandrak.
    »Ich habe zwei ausgemacht«, flüsterte Bakilas.
    »Einer ist hinter der großen Eiche, die den Hang überragt ein weiterer kauert hinter einem Busch darunter. Der dritte ist weiter zurück. Ja … mit den Pferden.«
    »Warum halten wir an?« fragte Pelicor.
    »Nimm deinen Helm ab, dann wirst du es wissen«, sagte Bakilas leise.
    Pelicor setzte seinen Helm ab. Wie bei seinen Brüdern war sein Haar weiß, aber sein Gesicht war breit und flach, die Augen klein und eng beieinander stehend. Seine Nüstern weiteten sich, und er lächelte. »Lass mich sie nehmen, Bruder. Ich habe Hunger.«
    »Es ist vielleicht klüger, sie zu umkreisen«, schlug Mandrak vor. »Und ihnen den Fluchtweg abzuschneiden.«
    »Es sind nur drei!« fuhr Pelicor auf. »Nicht dreißig. Wie könnten sie uns entkommen? Kommt, lasst uns dieser trostlosen Mission ein Ende bereiten.«
    »Möchtest du sie allein überwältigen, Pelicor?« fragte

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