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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Illohir welkten zu Zehntausenden dahin, bis nur noch die Krayakin übrig blieben. Zehntausend der größten Krieger, die jemals über die Erde gewandelt waren. Die Menschen hatten sich mit frischen Kräften auf sie gestürzt und ihre Sturmschwerter – verzaubert von dem Verräter Emsharas – drangen ins Fleisch der Krayakin. Am Ende des Tages waren nur noch zweihundert Krayakin am Leben, die vom Schlachtfeld flohen. Alle anderen waren wieder Windgeborene.
    Die Tage der Illohir-Herrschaft auf der Erde waren vorüber.
    In den folgenden Wochen wurden die Krayakin verfolgt und gejagt bis nur zehn Überlebende übrig waren.
    Dann hatte Emsharas den Großen Zauber gewirkt und alle verbliebenen Wesen der Illohir, Dämonen und Kobolde, Waldnymphen, Trolle und Krieger, wurden in die graue Hölle des Nirgendwo verbannt. Die Illohir existierten ohne Substanz, unsterblich, körperlos, schwammen in einem seelenlosen Ozean. Nur die Erinnerungen blieben, Erinnerungen an Eroberungen und Ruhm, an den süßen Wein des Schreckens und die Nahrung, die er bot.
    Nichts im Leben glich den Freuden, die die Krayakin gekannt hatten. Bakilas selbst hatte menschliche Gestalt angenommen und an allen Vergnügen teilgehabt, die der Mensch nur kannte. Essen und Trinken, Drogen und Ausschweifungen. Alle waren erbärmlich, verglichen mit dem Vergnügen, Seelen zu kosten. Eine schwache Erinnerung regte sich, und er dachte wieder an Darela. Was er für sie empfunden hatte, war beängstigend. Sie hatten sich an den Händen berührt, dann mit den Lippen. An menschliche Zerbrechlichkeit nicht gewohnt war Bakilas in eine Beziehung mit der Frau gezogen worden, die seine Sinne verwirrte. Mit letzter Kraft war er in die Höhlen der Illohir zurückgekehrt und hatte wieder seine Krayakin-Gestalt angenommen. Dann reiste er zurück in das Dorf und trank. Darelas Seele. Er hatte geglaubt damit wäre ihr Bann über ihn gebrochen.
    Aber er hatte sich geirrt. Die Erinnerung an ihre gemeinsamen Tage kam wieder und wieder und verfolgte ihn.
    Die Krayakin ritten schweigend mehrere Stunden lang. Der Geruch von Tod hing schwer im Wind, als sie einen kurzen Abhang hinunterritten und am Ufer eines glitzernden Sees ankamen. Im Schatten der Bäume inspizierte Bakilas das Lager. Fünf tote Wölfe lagen auf der Erde, ein sechster am Ufer. Bakilas stieg ab und setzte seine Kapuze auf. Dann trat er ins Sonnenlicht hinaus. Das Licht prickelte schmerzhaft auf seiner Haut aber er ignorierte es. In der Mitte des Lagers war das Gras in einem Kreis von etwa anderthalb Metern Durchmesser versengt. Er nahm einen schwarzen Handschuh ab und berührte die Erde. Seine Hand zuckte zurück. Er zog den Handschuh wieder an und kehrte in den Schatten zurück.
    »Magie«, sagte er. »Irgend jemand hat hier Magie benutzt.«
    Die Krayakin banden ihre Pferde an und setzten sich im Kreis. »Anharat hat nichts von Magie gesagt«, sagte Mandrak, mit knapp ein Meter achtzig der kleinste der Krieger. »Er sprach nur von drei alten Männern.«
    »Wie stark war sie?« fragte Drasko, der Zweitälteste der Gruppe nach Bakilas.
    »Vierfach«, antwortete er. »Die Wölfe müssen von den Entukku besessen gewesen sein, und der Zauberer benutzte das Licht von halignat. Nur ein Meister kann solche Macht sammeln.«
    »Warum sollten die Wölfe besessen gewesen sein?« fragte Pelicor.
    Bakilas fühlte, wie seine Gereiztheit wuchs. »Das Studium war nie deine Stärke, Bruder. Wären es einfache Wölfe gewesen, dann hätte jedes starke Licht sie zerstreut Halignat das Heilige Licht – wird nur gegen die Illohir eingesetzt. Es hätte die Entukku zurück zur Stadt geschleudert und vielleicht noch darüber hinaus. Diejenigen, die dem Blitz am nächsten waren, sind vielleicht sogar gestorben.«
    »Wenn es so einen Zauberer gibt«, sagte Drasko, »warum haben wir dann bis jetzt noch nichts von seiner Gegenwart gespürt?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht benutzt er einen Verbergen-Zauber, den wir nicht kennen. Jedenfalls müssen wir jetzt mit größerer Vorsicht vorgehen.«
    »Vorsicht ist etwas für Feiglinge«, sagte Pelicor. »Ich habe keine Angst vor diesem Zauberer, wer er auch sein mag. Seine Zauber mögen die Entukku vernichten, aber sie sind nicht viel mehr als Maden des Geistes. Welche Zauber könnte er schon gegen die Krayakin einsetzen?«
    »Das wissen wir eben nicht«, sagte Bakilas, der sich bemühte, nicht die Geduld zu verlieren. »Das ist ja der Punkt.«
    Bakilas ging zu seinem Pferd und stieg in den

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