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Winterland

Winterland

Titel: Winterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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hatte er gedacht, als sie um die Ecke gebogen waren. Ich hätte zumindest sagen können, dass ich dort eine Zeit lang gewohnt habe. Ich hätte nichts … nichts sonst sagen müssen. Sie hätte nicht danach gefragt. Warum hätte sie fragen sollen? Sie weiß doch gar nichts. Woher sollte sie auch?
    Sie waren an der eisernen Tür der Markthalle vorbeigekommen.
    »Wollen wir nicht hier hereingehen?«, hatte sie gefragt.
    Drinnen war es dunkel gewesen, eine feuchte Dunkelheit.
    Es hatte sich nichts da drin verändert. Da waren dasselbe Gemüse und dieselben Kräuter, die alles in einen Geruch einhüllten, den es nur dort drin geben konnte.
    Als sie die lange Markthalle halbwegs durchquert hatten, war zwischen zwei Ständen jemand von links herausgekommen. Sie waren fast in der Mitte der Halle zusammengestoßen. Es gab dort eine Art Kreuzung, auf der vier Gänge sich trafen.
    » Oh, I’m sorry « , hatte die Person gesagt, es war ein Mann in seinem Alter. Es war offenkundig gewesen, dass er nicht aus diesem Land stammte. Sein Haar war blond, von der Sonne weiß ausgebleicht.
     
    Er stiehlt einen Bademantel, der über einem Stuhl liegt. Er ist weiß, weiß wie der Himmel in ein paar Stunden sein wird. Er zieht ihn an und geht zwischen den Büschen und noch einem Pool hindurch über den Streifen Strand. Dort hinten: das Meer. Es rollt in langen Wellen auf den Strand. Die Wellen wirken, als ob sie den ganzen Weg von Afrika, von der anderen Seite des Meeres hergekommen wären.
    Im Sand liegt ein Sonnenhut mit breiter Krempe, er hebt ihn auf, sieht sich um und setzt ihn dann auf. Er passt, ist sogar etwas zu groß, was sehr gut ist.
    Er geht durch den Sand auf die Stadt zu, in weißem Mantel, Strohhut und barfuß. Das würde überall sonst auffallen, nicht jedoch hier, wo er zwischen hundert anderen geht.
    Er geht direkt am östlichen Ufer auf der Straße in die Stadt. Auch hier ist seine Kleidung noch akzeptiert. Niemand dreht sich nach ihm um. Er sieht sich über die Schulter, geht dann sicherheitshalber in eine Gasse, wartet ein paar Minuten und tritt dann wieder auf die Straße.
    Eine schmale Straße führt zur Rückseite ihres Hotels. Er kann die Strandpromenade erkennen, als er sich dem Hotel nähert, grüne Palmenblätter lassen Sonnenreflexe durchblitzen.
    Er steht in der Gasse. Ein Polizeiauto fährt vorbei. Er beugt sich vor und schaut um die Ecke. Das Polizeiauto bleibt vorm Eingang stehen. Dort steht bereits ein anderes Polizeiauto. Schnell zieht er den Kopf zurück. Er versucht nachzudenken.
    Woher weiß er, dass die Polizei wirklich ihn jagt? Es kann gar nicht anders sein. Sonst wären sie nicht hier. Aber woher wissen sie, dass ausgerechnet er in dem Zimmer war? Das muss ihnen jemand gesagt haben. Es muss ihn jemand gesehen haben, als er dorthin ging.
    Oder er muss ihn selbst dort … hingebracht haben. Hingelegt haben.
    Ihn dort … arrangiert haben. Ein Arrangement.
    Er spürt, wie das Blut etwas langsamer durch seinen Körper fließt, wenn er denkt. Er kann sich immer noch nicht daran erinnern, wie er in diesem Raum gelandet ist. Sein Kopf fühlt sich dumpf an, aber nicht, als hätte er einen Kater. Er weiß, wie sich ein Kater anfühlt. Also kann er sich nicht bewusstlos gesoffen haben und dann in dieses Zimmer transportiert worden sein. Könnte er in dem bewusstlosen Zustand, den der Alkohol hervorrufen kann, in dem die Beine und der Rest des Körpers sich bewegen, während das Gehirn ausgeschaltet ist, dorthin gegangen sein? In diesem Zustand kann jeder alles Mögliche tun. Aber nein. Er hatte nicht getrunken, jedenfalls nicht so viel.
    Jemand muss ihm etwas anderes gegeben haben.
    Er wendet sich um und geht in die Gasse zurück. Dort im Schatten verspürt er Kälte unter den Fußsohlen. Ich brauche Schuhe, denkt er. Er denkt an seine Frau. Sitzt sie jetzt gerade in dem Zimmer? Zusammen mit den faschistoiden Schnüfflern in ihren schwarzen Uniformen?
    Auf dem Couchtisch oder vielleicht auch auf dem Bett werden die Weihnachtsgeschenke liegen. Die Schnüffler werden die Pakete öffnen. Aus Sicherheitsgründen.
    Mitten im Gehen hält er inne.
    Es gibt einen Ort, an den er sich begeben kann, wo man ihm helfen wird. Wenn er es schafft, dorthin zu kommen.
     
    Der blonde Mann war ebenso schnell wieder verschwunden, wie er gekommen war, im Überfluss der Markthalle wie vom Erdboden verschluckt. Er wollte ihm nachschauen.
    »Kanntest du den?«, hatte sie gefragt.
    »Ich weiß nicht«, hatte er geantwortet.
    »Er

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