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Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)

Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)

Titel: Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls , Karo Stein , Raik Thorstad , Nico Morleen , Isabel Shtar
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würden? Du weißt ja, sie leben jetzt in Nordkorea. Seit vier Jahren. Das erste Weihnachtsfest ohne meine Eltern war merkwürdig,. Ich fühlte mich auch seltsam befreit. Seit langer Zeit musste ich mich nicht krampfhaft zusammenreißen, mich nicht mehr für meine Art zu leben entschuldigen. Und einmal abgesehen von ein paar Telefonaten im Jahr ist unser Kontakt auch nicht mehr besonders eng.“
    „Das tut mir leid“, flüsterte Robert und kuschelte sich näher an mich. Seine Wärme tat gut, denn auch wenn ich meine Eltern im Grunde nicht vermisste, so taten die Gedanken daran, wie alles gelaufen war, doch weh. „Willst du nicht mit mir Weihnachten feiern? Wir könnten uns eigene Rituale überlegen. Dinge tun, die uns beiden gefallen.“
    „Du meinst Peniskerzen und poppende Rentiere?“, fragte ich grinsend.
    „Na ja, ich fand sie lustig. Ich dachte mir schon, dass du dir nichts aus Weihnachten machen würdest und ich wollte einfach mal testen, ob dir so etwas vielleicht gefallen könnte. Vielleicht wollte ich dich auch ein wenig herausfordern. Ich habe schon ein paar Mal versucht, mit dir über Weihnachten zu reden. Du hast immer abgeblockt.“
    Erstaunt sah ich ihn an: „Wann denn?“
    Robert grinste. „Denkst du, ich habe es mir aufgeschrieben? Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass du noch vor dem ersten Advent mit der Sprache herausrücken würdest. Natürlich nicht! Ein Michael Krüger würde ja nie über so unwichtige Dinge mit mir reden!“ Robert zog die Stirn in Falten.
    „Das stimmt doch nicht ... Ich bin einfach davon ausgegangen, dass es ... Gefallen dir die Sachen denn?“
    Robert fing an zu glucksen, konnte sich anscheinend nicht entscheiden, ob er nicken oder verneinen sollte. So machte sein Kopf merkwürdige Kreise, was mich zum Lachen brachte. Es dauerte nicht lange, da stimmte er lauthals mit ein. Ich fühlte, wie der Knoten in meinem Magen anfing, sich zu lösen, wie sich die vertraute Wärme wieder ausbreitete.
    Dachte ich wirklich, unsere Beziehung würde an ein paar Weihnachtsartikeln scheitern? Was war ich nur für ein Idiot!
    Nach einer Weile erhob sich Robert und zündete die Kerzen auf dem Adventskranz an. Eine ganze Weile starrte er darauf. 
    „Ja, es gefällt mir!“, sagte er prustend.
    „Mir auch!“, stimmte ich mit ein. „Ach, übrigens soll ich dir einen schönen Gruß von Frau Kowalowski bestellen. Sie findet den Kranz an unserer Tür ganz entzückend!“
    Erneut lachten wir beide, bis uns die Tränen in den Augen standen, während drei Penisse fröhlich vor sich hin brannten.
    „Ich sollte wohl besser die Küche aufräumen!“, sagte Robert nach einer ganzen Weile.
    „Ich komme mit und helfe dir!“, erwiderte ich und stand ebenfalls auf.
     
    * * *
     
    „Bleib noch liegen, ich decke den Frühstückstisch! Ich habe eine Überraschung für dich!“
    Robert drückte mir einen kleinen Kuss auf den Mund und schwang sich aus dem Bett.
    „Ich weiß, was heute für ein Tag ist!“, brummte ich und sah ihn verzweifelt an.
    „Ich auch!“, erwiderte er teilnahmslos und schlüpfte in seine Klamotten. Er kam noch einmal zum Bett, sah auf mich herab und lächelte mich verführerisch an. „Ich weiß auch, was heute für ein Tag ist! Deshalb wirst du auch brav warten, bis ich dich rufe!“
    Robert beugte sich zu mir herunter, küsste mich noch einmal flüchtig und verschwand  aus dem Schlafzimmer.
    Mir wurde schlecht. Die letzten Tage hatten wir doch ganz gut überstanden. Keine neuen Dekorationen, keine weiteren Backversuche, keine Post von „Schwaengelbells“. Seitdem wir miteinander geredet hatten, fühlte ich mich besser. Es fühlte sich besser an ... und nun? Schon wieder eine Überraschung.
    Natürlich dachte ich sofort an die letzte und das flaue Gefühl in meinem Magen verstärkte sich. Wir waren uns doch einig gewesen, dass es keinen Weihnachtsbaum geben würde. Wir waren uns auch einig gewesen, dass wir uns nichts schenken würden. Wir hatten es doch besprochen.
    Wollte sich Robert wirklich nicht daran halten? Ich konnte es eigentlich nicht glauben. Was sonst sollte es denn für eine Überraschung sein?Am 24. Dezember!
    Unruhig stand ich auf, lauschte an der Tür. Es war nichts zu hören. Jedenfalls keine Geräusche, die ich mit dem Aufstellen eines Baumes in Verbindung bringen würde.
    Schließlich ging ich zum Fenster. Es hatte abermals geschneit. Wieso hatte man das Gefühl, dass es stiller wurde, wenn alles unter eine Schneedecke lag?
    Es kam mir heute

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