Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)
Schamesröte in die Bäckchen treiben.
„Auf einen Versuch kommt es an, oder?“ Vielleicht, aber Blake glaubte nicht daran, dennoch lächelte er.
„Ich überlege es mir.“
„Tu das, aber nicht zu lange. Ich muss ... ich muss bald gehen“, bei diesen Worten wurde er immer leiser und Blake wieder ernst.
„Ich weiß, habe es nur grad so schön verdrängt.“
„Blake“, begann Cai, biss sich dann jedoch auf die Unterlippe.
„Nein“, schüttelte Blake den Kopf, beugte sich zu ihm und schmiegte das Gesicht an Cais. Dieser seufzte leise, und bevor Blake überhaupt wusste, was er tat, suchte er erneut Cais Lippen. Seine guten Vorsätze, besser damit aufzuhören, waren mit einem Mal vergessen. Er wollte ihn schmecken, ihn spüren, solange es noch ging, selbst, wenn ihn dafür die Hölle erwartete.
Langsam dränge er ihn gegen die Wand, während seine Lippen auf Wanderschaft gingen und Cais Hals hinab streiften. An seinem rasendem Puls hielt er inne, ließ seine Zunge hinausschnellen und entlockte Cai damit ein überraschtes kleines Keuchen, das sich schnell in ein Stöhnen verwandelte, als er sanft an der zarten Haut saugte. Derweil schlüpften seine Finger nun doch unter das Shirt und erkundeten jede noch so kleine Unebenheit. Viele gab es nicht, perfekt, der Mann war einfach perfekt.
Eine ganze Weile ließ Cai ihn gewähren, kam ihm entgegen und erwiderte seine Küsse, bis er plötzlich abrupt einen solchen beendete. Wo er sich gerade noch an ihn gedrängt hatte, rückte er nun von ihm ab. Seine Augen waren vor Schreck aufgerissen, sein Mund leicht geöffnet.
„Was ist?“, fragte Blake alarmiert, drängte sich ganz automatisch etwas näher und plötzlich wusste er es, auch ohne dass Cai etwas sagte. Schon wollte dieser erneut etwas Platz zwischen sie bringen, doch diesmal hielt er ihn auf.
„Ich ... ähm ... ich ... was ...“, stotterte Cai und sah ihn so verunsichert an, dass sich in Blake unwillkürlich das schlechte Gewissen regte.
„Das habe ich vorhin damit gemeint, als ich sagte, wir sollten besser aufhören.“
„Aber ...“, stammelte Cai und wusste offensichtlich nicht weiter. Entschlossen, aber keineswegs sicher, ob er das Richtige tat, drängte er seinen Unterleib gegen Cais Bein und demonstrierte ihm so, dass er mit der Reaktion seines Körpers nicht alleine war – auch Blake war erregt. Da er ihn genau dabei beobachtete, sah er, wann Cai es begriff, seine Augen weiteten sich ein kleinwenig mehr.
„Es ist ganz natürlich und nur menschlich“, versuchte Blake ihn zu beruhigen und merkte zu spät, was er da gesagt hatte.
„Ich bin aber kein Mensch“, flüsterte Cai erstickt. Daraufhin wusste er nichts zu sagen, denn schließlich stimmte es, nur verdrängte er diese Tatsache allzu gerne. Fast rechnete er damit, dass Cai in Panik geriet, doch er reagierte vollkommen anders. Er küsste ihn, hart und bestimmt. „Ich bin kein Mensch, aber zeig mir, wie es ist, wie einer zu empfinden, zu fühlen.“
Blake zögerte, war sich plötzlich nicht sicher, ob sie hier nicht gerade einen Rollentausch vollführten und er vom Verführer zum Verführten wurde. Nach einem Blick in Cais Augen war ihm das jedoch egal und so dirigierte er ihn aus der Küche hinaus ins Schlafzimmer.
***
„Mir ist jetzt klar, warum wir keine Gefühle haben sollen“, murmelte Cai und streichelte über Blakes Brust. „Dadurch wird die Ewigkeit zur Hölle.“ Seine Worte ließen Blake schwer schlucken.
„Es tut mir so leid“, wisperte er, doch Cai setzte sich auf und schüttelte den Kopf. Federleicht zeichnete er mit den Fingerspitzen Blakes Kiefer entlang, seine Lippen, und unwillkürlich schloss dieser ein wenig die Lider.
„Nein. Nein, das muss es nicht.“
„Aber du ...“
„Ich durfte dank dir das Paradies kosten, das ist es wert und noch viel mehr. Ich möchte nicht, dass du es bereust.“ Eindringlich blickte er ihn an, bevor er ihn sanft küsste und damit verdeutlichte, dass er selbst es ebenfalls nicht tat.
Und auch Blake konnte es nicht. Das Einzige, was er bereute, war, dass ihre Situation war, wie sie war und sie keine Chance hatten etwas daran zu ändern, dass er noch nicht einmal kämpfen konnte, damit Cai bei ihm blieb, denn es war nicht ihre Entscheidung. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so machtlos gefühlt.
Unwillkürlich schmiegte er sich enger an Cai und vergrub das Gesicht an dessen Hals. So lagen sie einfach eine Weile, genossen die Nähe des anderen, während ihre
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