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Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)

Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)

Titel: Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls , Karo Stein , Raik Thorstad , Nico Morleen , Isabel Shtar
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Zeit ablief. Schließlich murmelte Cai viel zu schnell für Blake: „Es wird Zeit. Ich muss gehen.“
    Blake erwiderte nichts, nickte nur leicht, hörte jedoch nicht auf, ihm stetig durch die Haare zu streicheln. Er strafte seiner Zustimmung Lüge, als er ihn mit dem andern Arm fester an sich zog, die Augen schloss und tief einatmete. Cai roch noch immer leicht nach Vanille und Zimt.
    „Blake?“
    „Ja, noch einen Moment“, nuschelte dieser und strich zart mit den Lippen über seine Stirn.
    „Ich muss wirklich ...“, versuchte es der Engel erneut und tatsächlich ließ Blake ihn los. Dennoch setzte sich Cai eher zögerlich auf.
    „Warte noch“, bat Blake, einem innerlichen Impuls folgend.
    „Blake ...“, setzte Cai an.
    „Du hast meinen Wunschzettel noch nicht.“
    Schnell sprang er auf und suchte nach einem Blatt Papier, einem Stift und einem Umschlag. Aus dem Augenwinkel sah er noch Cais überraschtes Gesicht. Hastig und somit nicht unbedingt in seiner schönsten Sonntagsschrift kritzelte er wenige Worte nieder, faltete das Blatt und stopfte es in den recht verknitterten Umschlag. Früher hatte er sich mehr Mühe gegeben, dabei hatte damals nie soviel daran gehangen wie dieses Mal.
    „Du darfst ihn nicht lesen, oder?“, fragte Blake und zögerte noch, Cai seinen Wunschzettel zu übergeben. Wie bereits angekündigt, enthielt er lediglich einen Wunsch.
    „Nein“, bestätigte Cai und lächelte schwach. Nachdenklich nickte Blake, bevor er ihm zögernd den Brief reichte. Genauso zögernd nahm dieser ihn entgegen. Einen Moment waren sie so verbunden, jeder umfasste eine Seite des Umschlags.
    „Dann heißt es jetzt wohl Lebewohl sagen, hm?“, murmelte Blake, räusperte sich und ließ los.
    „Das tut es wohl“, erwiderte Cai ebenso leise, sein Lächeln wackelte, bis es gänzlich erlosch.
    „Tust du mir einen Gefallen?“, fragte Blake, seine Stimme trotz des Räusperns ein Krächzen.
    „Wenn ich kann.“
    „Komm nicht mehr her. Ich würde es nicht ...“, Blake hielt inne und wich dem Blick dieser unglaublich grünen Augen aus.
    „Verstehe“, flüsterte Cai, starrte vor sich hin und nickte dann. „Ich verspreche es dir.“ Damit wandte er sich ab, ging ein paar Schritte Richtung Fenster und begann, noch bevor er dieses erreicht hatte, zu verschwinden. Ja, er löste sich regelrecht auf.
    Ich werde ihn nie wiedersehen, schoss es ihm durch den Kopf und Panik ergriff ihn.
    „Cai? Du kannst ihn doch lesen“, entfuhr es ihm. Der Engel schaute über seine Schulter und ihn somit ein letztes Mal an. Überrascht, verwirrt. „Lies ihn!“ Ein Nicken, dann war er fort.
     
    * * *
     
    Natürlich kannte er die Geschichten über gefallene Engel, die verstoßen oder im ewigen Fegefeuer schmorten. Nur wäre er niemals auf die Idee gekommen, dass er einer von ihnen sein könnte. Stand ihm dies jetzt bevor?
    Nachdenklich hockte er alleine auf einer Wolke und ließ die Beine baumeln. Und wenn ja, wann? Eigentlich hatte er damit gerechnet, sofort gemaßregelt zu werden, bevor sie ihm mitteilten, wann ihn sein Urteil erwartete, doch nichts dergleichen war passiert. Allerdings spielte hier oben Zeit keine Rolle und im Grunde auch nicht, was sie mit ihm tun würden.
    Er hatte lieben gelernt und diese Liebe verloren. Selbst die Hölle konnte nicht schlimmer sein als die Aussicht, Blake niemals wiederzusehen. Aber genau dies hatte er ihm versprochen und er würde sich daran halten, selbst wenn sie ihm seinen Ungehorsam und die diversen Regelbrüche verziehen. Wovon er nicht ausging, dafür war sein Vergehen zu gravierend gewesen.
    Wieder entwich ihm ein Seufzen und er sprang auf. Hier herum zu sitzen und zu warten war Verschwendung. Genauso gut konnte er sich von dem einzigen Freund verabschieden, den er hatte und so materialisierte er sich zu Wilbur, der mit einer gelangweilten Miene auf einer Mauer saß und Titus beim Basketballspiel zusah.
    „Cai!“, rief er aus, hüpfte von der Mauer und kam ihm entgegen. „Wie ...“, er verstummte, als Cai ihn einfach umarmte.
    „Was ist passiert?“, flüsterte Wilbur und machte sich unbeholfen von ihm los. „Hat Donald dich angeschwärzt? Wo warst du die letzten Tage?“
    „Nein, das hat er nicht. Eher im Gegenteil, ich hab ihn vertreten.“
    „Du hast was?“, quietschte Wilbur und störte sich dieses Mal nicht an seiner Lautstärke. „Oh je, oh je, das ist meine Schuld. Ich wusste, es ist ein Fehler euch einander vorzustellen. Welche Strafe hast du

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